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Selbermachen
Wurfkiste
Auch bei der Wurfkiste fing es so an:
Modelle im Internet gesehen, zu teuer und nicht absolut überzeugend
gefunden.
Meine Anforderungen waren:
- leichte Transportierbarkeit, da die Kiste samt Besatzung vom Katzenkinderzimmer
ins Wohnzimmer und zurück transportiert werden kann. Deshalb hat
unsere Kiste Lenkrollen und Griffe
- ausreichende Größe aber noch kuschelig, deshalb hat unsere
Kiste die Außenmaße 54 x 80 x 54cm
- recht hoher Einstieg, damit die Kleinen nichtversehentlich rausfallen
können. Von allein verlassen Katzenkinder vor der vierten Woche
dasWurflage generell nicht von selbst.
- zweiter, verschließbarer Eingang auf Kistenbodenebene, damit
die Kiste an den Laufstall angebaut werden kann.
- gute Isolierung, da unser Katzenzimmer für eine gesunde Aufzucht
weniger als die Wohnräume geheizt wird und meist das (vernetzte)
Fenster offen steht.
- leichte Zugänglichkeit für mich z.B. für Geburtshilfe,
Kontrollblicke, Reinigung. Daher sind sowohl Deckel, als auch Vorderwand
klappbar
- Verschließbarkeit in äußersten Notfällen. Unsere
Mietze konnte sich für den letzten Wurf bevor wir die Kiste hatten,
noch unmittelbar vor dem Werfen partout nicht für einen geeigneten
Platz entscheiden, sprang ständig auf die Türklinken und wolle
mitten zwischen die Hunde. Die Springerei kostete dann auch das Leben
des ersten Babys. Dieses Erlebnis war Anlass für den Wurfkistenbau.
Wenn der Eingang verschlossen ist, bleibt natürlich der Deckel
geöffnet. Streichelt man dann von oben, ist die Katze leichter
zum Bleiben zu bewegen und fühlt sich sicherer.
- Stabilität. Unsere Kiste ist verdübelt, verleimt und verschraubt
Frontalansicht - bei offenem Einstieg
Frontalansicht bei geschlossenem Einstieg - im Fensterchen ist ein Einsatz
aus starker Weich-PVC-Folie und Schatullenbeschläge
Kiste mit geöffneten Klappen. Die Klappen sind mit sogenannten Klavierbändern
(Stangenscharniere) angeschraubt. Die vordere Klappe wird durch Magnetschnapper
gehalten.
Peter inspiziert die Kiste auf Brauchbarkeit
Die neue Wurfkiste gefällt
Die Wurfkiste als Anbau des Laufställchens (alter Laufstall). Der
Mama-Eingang befindet sich auf der Rückseite und ist jetzt geschlossen
Damit die Kiste bündia an den Laufstall anschließt, darf weder
der Boden noch der Deckel über die Seitenwände überstehen,
auch wenn das optisch gefälliger aussehen würde.
Material:
(bis auf die Weich-PVC-Folie alles aus dem Baumarkt)
- Leimholzplatten 12 Stück
- Lenkrollen 4 Stück
- Klavierbänder 2 Stück je 90 cm lang
- 4 Leisten, ca.18 mm stark, 50cm lang
- Schatullenbeschläge; 2 Verschlüsse, 2 Bänder
- Stück Weich-PVC-Folie, ca.20 x 25 mm
- dünne Sperrholzplatte ca. 20 x 25 mm
- 3 Styroporplatten 18mm stark
- Deko-Selbstklebefolie, 3 Rollen zu 5m, 40cm breit (schweineteuer!)
- Parkettsigellack
- Dübel, Kreuzschlitzschrauben, Holzleim, Montagekleber, Parkettlack
Kosten:
Der Rohbau hat nur etwa 50,00 € gekostet, die Innenisolierung,
Deko-Folie, Lack, Fensterbeschläge aber noch einmal 50,00 €.
= ca. 100,00 €
benötigtes Werkzeug:
- Bohrmaschine
- Stichsäge
- Tauchsäge
- Akkuschrauber
- Band- und Dreieckschleifer
- Pistole für Montagekleberkartusche
Bauanleitung Wurfkiste
Die Platten habe ich mir gleich im Baumarkt passend zuschneiden lassen:
- Für die Seitenteile: 2 Stück zu 20 x 50cm, 2 Stück
zu 30 x 50cm (einfacher zu verbauen wären 2 Stück zu 50 x
50 cm gewesen, gab es aber nicht)
- Für die Rückwand: 2 Stück 25 x 80 cm (oder 1 Stück
50 x 80)
- Für den Boden: 1 Stück 40 x 80 cm, 1 Stück 14 x 80
cm (oder 1 Stück 54 x 80cm)
- Für die Front: 2 Stück 25 x 80 cm
- Für den Deckel: 1 Stück 30 x 80 cm, 1 Stück 24 x 80cm
- Zunächst habe ich die Platten für Seitenteile, Boden und
Rückwand zur Endgröße verleimt und verdübelt. Von
vorn herein passende Platten wären einfacher zu verbauen gewesen,
die gab es aber nicht, bzw. waren die erhältlichen zu dick. Die
Kiste wäre unnötig schwer geworden und doppelt so teuer. Die
Seitenteile bekamen zur Stabilisierung innen senkrecht je eine Leiste
aufgesetzt.
- Dann habe ich die Corpusteile, also Rückwand, Seitenteile und
festen Teil der Front miteinander verdübelt, verleimt und verschraubt.
- Anschließend habe ich den Korpus auf die Bodenplatte verdübelt,
verleimt und verschraubt.
- Die Räder kamen erst als nächstes drunter, damit beim verdübeln
nichts wegrollen oder kippen kann.
Statt 4 Einzelrollen kaufte ich eine sogen. Transporthilfe (Rollbrett)
und montierte die Rollen ab; war viel billiger. Diese Lenkrollen mit
Gewindestift sind einfach zu montieren.
Es ist nur eine große Bohrung in der Bodenplatte nötig. Die
Schraube der Rolle wird von unten durchgesteckt und von innen mit der
dazugehörigen Krallenmutter verschraubt.
An dieser Stelle macht man am besten den Innenausbau, da das Innere noch
am besten zugänglich ist:
- Die Styroporplatten schnitt ich dazu mit dem Cutter zu und verklebte
sie zuerst auf Seitenteilen, Rückwand und Front mit Montagekleber.
- Anschließend wurden sie mit Deko-Selbstklebefolie (abwaschbar)
beklebt.
- Die Syropor-Bodenplatte wurde vor dem Einlegen mit Deko-Folie eingeschlagen
und dann lose eingelegt, damit sie bei Bedarf leicht ausgewechselt werden
kann.
Der feste Teil des Deckels wird auch mit Styropor und Folie beklebt.
(Achtung: Seitenränder freilassen, damit die Platte noch auf den
Corpus passt!)
- Die Styropor- / Folienauskleidung hat sich leider
nicht bewährt. Familie Minka hat sie Stück für Stück
so weit zerlegt, dass ich sie komplett in mühevoller Arbeit entfernen
musste.
Dann kam Fummelarbeit:
- Aus der Platte für die Frontklappe mußte mit der Stichsäge
die Einstiegsöffnung herausgesägt und geschliffen werden.
- Die beiden Abschnitte des Klavierbandes lassen sich mit der Stichsäge
auf die nötige Länge kürzen. Das Anschrauben der Bänder
ist mehr als nur Millimeterarbeit. sitzen sie nicht absolut exakt, schließt
die Klappe nicht ordentlich.
- Danach werden die Magnetverschlüsse angeschraubt.
- Jetzt wird, noch der fest zu verdübelnde Teil des Deckels mit
der Deckelklappe durch ein Klavierband verbunden. (Macht sich besser
vor dem Aufdübeln).
- Anschließend braucht nur noch der feste Teil des Deckels aufgedübelt
und verleimt werden.
- Jetzt erst wird mit der Tauchsäge (Rundung dann mit der Stichsäge)
das Kittentürchen in der gleichen Größe wie die Vordertür
auf der Rückseite (wegen der Optik. Außerdem kann dann im
Bedarfsfall die Mama-Tür an der Frontseite noch geöfnet bleiben)
ausgesägt. Die ausgesägte Tür wird nicht mit Bändern
angeschraubt, weil sie in aufgeklapptem Zustand stören würde,
wenn die Kiste bündig am Laufstall stehen soll. Sie kann für
die ersten 3 Lebenswochen einfach eingesetzt und mit Silikon gedichtet
werden.
Nun steht die Kiste im Wesentlichen.
- Die Kiste bekam dann noch ein Finish mit Parkettsigellack. Den habe
ich wegen seiner besonderen Härte gewählt. Die Kiste soll
nicht zum Krallenwetzen einladen. Natürlich könnte man sie
auch im Gegenteil mit Sisalteppich bekleben, das wollte ich aber nicht,
damit sie auch äußerlich abwaschbar bleibt.
Zum guten Schluss mußte nur noch das Türchen gebaut werden:
- Ich habe das rausgesägte Stück der Türöffnung
zu einem Rahmen verarbeitet, einen gleichen aus der Sperrholzplatte
gesägt, Die Fensterfolie zugeschnitten, zwischen die Rahmenteile
gelegt und alles verschraubt.
- Um die Schatullenbeschläge sicher anzubringen, habe ich sie
verschraubt, statt vernagelt. Dazu mußte ich die Nagellöcher
etwas aufbohren. Die Tür kann verschlossen, aber auch aufgeschlagen
festgestellt werden.
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