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Pflege der Sibirischen Katze

" So eine langhaarige Katze erfordert doch viel Pflege, oder?"

Antwort:
"Nein, ja, manche, manchmal..."

oder andersherum:

" Sibirische Katzen pflegen ihr Fell selbst."

Züchter werben oft mit dem Argument der pflegeleichten Langhaarkatze. Daher sucht man Anleitungen zur Pflege auf den Homepages meistens vergeblich.

Im Vergleich zum flusigen Fell der Perserkatze, das wirklich täglich gekämmt werden muss, sind Sibirische Katzen äußerst pflegeleicht. Zumindest im Sommer wird die Sibirische Katze mit ihrem Fellin der Regel allein fertig.
Im Winter allerdings gibt es manchmal Phasen, wo man zumindest den reich bepelzten Katern etwas helfen muss, sonst können sich Filzknoten bilden. Das geschieht manchmal regelrecht über Nacht. Es gibt Katzen, die auch im Winter gar nicht filzen und solche, bei denen man wachsam bleiben muss.

Besitzer sind im Ernstfall dann oft ratlos und suchen nach Hilfe. Deshalb erkläre ich hier alles sehr ausführlich. Bekommen Sie also keinen Schreck. Sie müssen ihre Sibirische Katze nicht täglich stundenlang pflegen. Wer aber rein gar keine Lust zur Fellpflege hat, soll sich besser keine Langaarkatze kaufen.

Unsere Mietze und Mausi hatten im Grunde niemals Fellpflege nötig. Besonders heftig, aber nur im Fellwechsel filzt dagegen unser Niko, der Bär. Peter filzt in manchen Jahren gar nicht, manchmal aber quasi über Nacht. Unsere anderen Katzenmädchen brauchen im Grunde nur Kontrolle. Gelegentlich finden sich aber doch kleine Stellen. Einmal die Woche eine Pflegeeinheit tut aber jeder Katze gut und bereitet auf den Ernstfall vor.
Einer nicht an Pflege gewöhnte und auch sonst kaum erzogenen, womöglich noch ängstlichen oder sehr dominanten Katze werden Sie nicht beikommen, wenn sie wegen Filzknoten doch mal stillhalten soll. Schnell nimmt dann der Filz zu und am Ende hilft nur noch eine Schur beim Tierarzt unter Narkose. Leider mußte auch ich diese Erfahrung bei einem nicht bei uns aufgewachsenen Tier machen.

 

Eine Katze, die ausschließlich in recht gleichmäßig temperierten Räumen lebt, haart, individuell unterschiedlich, ein wenig über das ganze Jahr. Zum Wohle Ihrer Wohnung sollten Sie also ruhig ein- zwei mal die Woche zur Bürste greifen, zumal Katzen sanftes Bürsten sehr zu schätzen wissen. Im Gegensatz zu den Haaren mancher Kurzhaarkatzen, die sich in die Polster bohren, lassen sich die Haare Sibirischer Katzen aber ganz gut mit einer Fusselbürste entfernen.

Katzen, die auch im Winter viel im Freien sind, entwickeln dichteres Winterfell, als Katzen, die nur in geheizten Räumen leben und bedürfen in dieser Zeit erhöhter Aufmerksamkeit. Pflanzenreste z.B. soll man sofort aus dem Fell zupfen, bevor sich daraus Filzknoten entwickeln können.

Da der Fellwechsel hormongesteuert ist, verläuft er bei Kastraten oft weniger ausgeprägt als bei potenten Katzen. Viele Kastraten haben auch im Sommer noch ein üppigeres Fell, als potente Tiere.

Ansonsten ist das Fell Ihrer Katze ein Spiegel seiner Gesundheit. Es soll natürlich fallen und glänzen. Struppiges oder glanzloses Fell, Mottenlöcher, kahle Stellen oder Verklebungen deuten auf gesundheitliche Probleme. Auch, wenn Ihre Katze die Körperpflege vernachlässigt, ist das ein Warnzeichen.

Es ist übrigens gar nicht so einfach, funktionale Pflegeutensilien zu bekommen. Kämme kauft man am besten im Hundebedarf, die geeignetsten Bürsten sind Haarbürsten für Menschen.
Gute Bürsten bekommen Sie z.B. hier >> oder auch über AMAZON

Rechnen Sie für ein komplettes Pflegeset incl. Tasche 50,00-80,00 €. Leider gibt es sowas in brauchbarer Zusammenstellung nicht zu kaufen. Man muss es sich also selbst zusammenstellen.

Hier die wichtigsten Pflegeutensilien:


v.l.n.r. : Fusselstriegel, Winterfell-Bürste, Sommerfell-Bürste, Entfilzungskamm, Kamm weite Zinken, Kamm enge Zinken, Zupfbürste, Zeckenzange. Außerdem gehören noch feuchte und trockene Pflegetücher dazu, sowie ein Babypuder.


Zur Aufbewahrung haben sich Mini- oder Kinderkulturtaschen bewährt. Man bekommt sie im Trekkingbedarf, z.B. bei GLOBETROTTER. Sehr praktisch ist der Aufhängebügel. Auch für Katzenausstellungen sind sie daher erste Wahl.
Preis: 6,00-20,00€

Zweck und Handhabung

Fusselstriegel oder Handschuh:
Der Striegel ist gut geeignet, um oberflächlich lose Haare aufzunehmen. Auch Katzen, die sich nicht gerne kämmen lassen, haben nichts gegen den Striegel. Er ist auch gut für Polster geeignet.
Preis: ca. 6,00€

Winterfell-Bürste:
Diese Bürsten werden meist als Haarbürsten für Menschen angeboten. Auch unter Hundebürsten kann man fündig werden. Große Rassehundeausstellungen und Heimtiermessen bieten meist die beste Auswahl

Sie haben:

  • meist einen Holzrücken aus Buchen- oder Olivenholz
  • Naturborsten, idealerweise Wildschwein
  • längere Kunststoffstifte, sogen. Rilsan- bzw. Nylonstifte zwischen den Naturborsten
  • einen Gummiboden (sogen. Pneumatic-Bürsten)

Die hochwertigsten sind die der Firma MASON PEARSON. Die kosten richtig Geld. Wählen Sie eine kleine bis mittelgroße Bürste.

Diese Bürste wirkt leicht entfilzend. Katzen lieben die massierende Wirkung.
Sie werden ein bischen probieren müssen, bis Sie für Ihre Katze die ideale Bürste gefunden haben:

  • Kater: Für sehr üppiges Winterfell, besonders der Kater dürfen die Stifte ruhig länger und härter sein. Solche Bürsten erkennt man an weißen, langen Stiften.


z.B. Olivenholzbürste Tanja ; Bezug hier >>

Auch bei ALDI gibt es gelegentlich diese Bürsten in guter Qualität zu günstigem Preis:

Für Katzen sind besonders die schmaleren Modelle geeignet.

  • Katzen: Für das meist etwas weniger voluminöse Fell der Katzenmädchen und Jungtiere aber auch empfindliche Kater ist eine Bürste mit nicht gar so harten Stiften besser geeignet. Solche Bürsten erkennt man an dünneren, oft schwarzen Stiften, die wenig länger als die Naturborsten sind. Diese Bürste eignet sich auch bestens als Sommerfellbürste für Kater.


Preis: 10,00-30,00€ (M-P jedoch dasDoppelte)

 

Sommerfell-Bürste:
Auch diese Bürste ist eine kleine Haarbürste für Menschen. Auch sie soll gewölbt sein, damit sie fasst und Wildschweinborstenborsten haben, damit sie nicht elektrisiert. Da sie relativ weiche Borsten hat, braucht sie nicht unbedingt einen Gummiboden zu haben. Oft findet man brauchbare Modelle sogar im Supermarkt, z.B. bei Kaisers. Wichtig ist aber, dass die Borsten unterschiedliche Länge haben, sonst greift sie nicht ins Fell.


Preis: ca. 10,00- 20.00€

Entfilzungskamm:
Mit diesem Notfallwerkzeug werden Filzknoten aufgeschnitten. Das Filzmesser muss unbedingt lange, gebogene, sehr scharfe Klingen haben, die wie ein Kamm angeordnet sind. Sogenannte Harken sind unbrauchbar, da man sie ohne Ziehen und Reißen nicht verwenden kann.
Preis: ca. 7,00 - 9.00€

Weiter und enger Metallkamm:
Mit dem weitzinkigen Kamm wird vorgekämmt. Danach kommt der egzinkige Kamm zum Einsatz.
Preis: ca. 10,00€

kleine Zupfbürste:
Mit der Zupfbürste entfernt men lose Haarbüschel im Frühjahr.
Preis: ca. 5,00€

Was ist von Spezialgerät wie Furminator und Kamm mit rotierenden Zähnen zu halten?
Ein Furminator holt sehr viel Fell runter, auch noch nicht abgestorbenes. Für die ständige Pflege ist er nicht geignet, weil er das Fell zerschneidet und die Fellstruktur zerstört. Außerdem ziept er gehörig. im Haarwechsel angewand durchaus nützlich. Besonders
Aber wenn Kastraten im Sommer zu üppiges Fell haben, kann man es für ihr Wohlbefinden mit einem Furminator ausdünnen. Man wendet ihn nach dem gründlichen Bürsten an. Verfilzte Stellen müssen vorher beseitigt werden.

Rotierende Kammzähne dagegen helfen bei Filz auch nicht und ansonsten gleiten glatte Metallzähne auch nicht schlechter durch's Fell. Ganz im Gegenteil, denn wenn zwei Zähne gegen einander drehend das Fell einziehen, drehen nädürlich im nächsten Zwischenraum die selben Zähne das Fell quasi wieder raus. Völlig sinnfreie Konstruktion.

 

Und so pflegen Sie Ihre Sibirische Katze

Katzenkinder

Obgleich Katzenkinder bis ca. 6 Monate eigentlich kaum Pflege brauchen, soll man sie doch beizeiten an die Fellpflege gewöhnen.
Katzenkinder werden mit Bürste 2 sanft gebürstet und anschließend mit dem engzinkigen Kamm zart durchgekämmt.
Gewöhnen Sie ihr Katzenkind beizeiten daran, in Rückenlage, Kopf zu Ihrem Körper, auf ihrem Schoß zu liegen und sich den Bauch und die Hosen bürsten und kämmen zu lassen.


Auf dem Bett geht es auch

Fangen Sie am besten damit an, wenn Ihr Kätzchen schläfrig ist. Wird die Katze ungeduldig, halten Sie sie dennoch einen Moment länger fest und lassen sie in einem Moment runter, wo sie gerade still hält. Sie entscheiden, wann es genug ist, doch achten Sie auf die Signale der Katze. Der Klügere gibt nach, aber eben gerade nicht bei heftiger Gegenwehr, sondern möglichtst vorher. Ein paar Knuspertaschen zur Belohnung für Wohlverhalten wirken Wunder.
Lassen Sie sie in dem Moment los, wo sie sich wehrt, bringen Sie ihr unweigerlich bei, wie man ungekämmt entkommt.

Sommerfell

Schütteres Sommerfell wird ebenso gepflegt, wie das Fell von Katzenkindern.

Winterfell - Fellwechsel

Besonders das üppige Winterfell von Katern bedarf regelmäßiger Kontrolle und individuell unterschiedlich regelmäßiger Pflege.
Besonders an Brust, Bauch und Innenschenkeln können sich im Fellwechsel schnell Knoten bilden.

so gehen Sie vor:

  • Nehmen Sie Ihre Katze auf den Schoß oder setzen sie sie auf einen Tisch auf eine dicke, weiche Decke
  • Bürsten Sie nun vom Hinterteil beginnend nach vorn in Wuchsrichtung bis zum Kragen. Der Kragen unter dem Kinn darf auch von unten aufgebürstet werden.
  • Sehr üppiges Katerfell bürstet man am besten lagenweise, d.h. man hält mit einer Hand das Fell gegen die Wuchsrichtung zurück und bürstet die Lage darunter in Wuchsrichtung aus. Dann läßt man einen weiteren Streifen Haare unter der Hand herausgleiten, bürstet ihn aus und so fort bis zum Kopf.
  • Hat das Fell viele Flocken abgestorbener Haare werden die mit der Zupfbürste ausezupft.
  • Der Kopf wird nur mit der weicheren Sommerbürste gebürstet.
  • Dann nimmt man die Katze am besten in Rückenlage, Kopf zum eigenen Körper auf den Schoß und bürstet Brust, Bauch, Innenschenkel und Hosen. Achtung: die empfindlichen, dünn behaarten Innenschenkel nur mit der Sommerfellbürste bearbeiten.
  • Anschließend wird die Unterseite gleich mit weitem und engem Kamm gekämmt, ( gefundene Fizknoten erst mal aussparen), anschließend die Oberseite
  • Zum Schluss bürstet man noch mal mit der Sommerfellbürste über oder nimmt lose Haare mit dem Fusselstriegel auf

 

Filzknoten versucht man vorsichtig von der Haut nach den Spitzen zu auseinanderzuzupfen. Gelingt das nicht, hakt man das Filzmesser dicht an der Haut ein und dreht das Messer mit wippenden Bewegungen ohne zu ziehen. Manche haben auch gute Erfahrungen mit einem Nahttrenner aus dem Nähkästchen gemacht. So werden die Knoten aufgeschnitten. Mit dem Kamm wird dann ausgekämmt.
Relativ kleine, aber stark gefilzte Stellen schneidet man besser heraus.
Vorsicht mit Nagescheren! Ziehen Sie an den Haaren, so heben Sie die Haut an und haben dann schnell die Katze geschnitten.
Viele Züchter greifen im Notfall lieber zu einer leisen, kleinen, hochwertigen Akkuschermaschine. Eine kleine Stelle ist damit ohne viel Aufhebens quasi im Vorbeigehen entfernt, ohne die Katze aufzuregen.
Wir haben die WAHL SUPER TRIM (77,00€). Diese Maschine ist sehr leise, ziept nicht und man bekommt auch dicht auf der Haut sitzende Filzknoten problemlos entfernt, ohne die Gefahr, die Katze zu verletzen.

Gewöhnen Sie die katze zunächst nur an das Summen. Schalten Sie die Maschine ein und füttern Sie ganz nahe daneben Leckerlis.



Sicher gibt es noch andere geeignete Modelle. Billigteile aus dem Supermarkt jedenfalls sind rausgeschmissenes Geld. Sie fassen die feinen Hatzenhaare gar nicht erst. Dies Erfahrung habe ich auch durch. Das Teil taugte nur zum Entsorgen im Mülleimer.


Stumpfes, aber auch allzu fettiges Fell Fell neigt besonders zum Filzen. Gegen stumpfes Fell hilft regelmäßig etwas Leinöl am Futter. Ist das Fell wirklich sehr fettig, hilft ein Trockenshampoon oder Stärkemehl in das Fell eingearbeitet und anschließend ausgebürstet. Entfilzungssprays sollen vorbeugend wirken.

Schwanz

Die mehr oder weniger üppigen Schwanzhaare sind sehr empfindlich und wachsen sehr langsam nach. Gerade den Schwanz pflegen Katzen selber sehr intensiv. Sie sollten ihn nur bei wirklichem Bedarf vorsichtig von der Spitze angefangen mit weitzinkigem Kamm auskämmen.
Bei unkastrierten Katern sondern die Talgdrüsen auf der Schwanzoberseite nahe der Schwanzwurzel viel Fett ab, dass zu allem Überdruss auch noch Schmutz anzieht. Ein solcher Fettschwanz führt unbehandelt leicht zu Haarausfall und entzündlichen Hautekzemen. Erste Anzeichen eines Fettschwanzes sind ein untrügliches Zeichen für die eingetretene Geschlechtsreife des Katers. Liebhabertiere sollten spätestens jetzt kastriert werden. Warten Sie nicht, bis das Harnspritzen (fast gleichzeitig!) beginnt.
Ein Fettschwanz wird regelmäßig mit einem speziellen Trockenshampoon (nur der in Puderform) oder mit Stärkemehl gepudert und nach ca. einer Stunde mit weicher Bürste ausgebürstet oder auch nur ausgeschüttelt.
Bei stark verdrecktem Fettschwanz hilft nur noch eine Waschung mit Pril.

 

Augen, Ohren, Nase

Mit tränenden Augen sind unsere naturbelassenen Katzen glücklicherweise nicht belastet. Ein wenig "Schlaf" bildet sich aber gelegentlich in den Augenwinkeln und sollte auch entfernt werden. Dazu eignen sich Feuchtpflegetücher.
Auch an den Nasenlöchern sammelt sich manchmal Schmutz. Auch hier helfen Feuchtpflegetücher.
Regelrecht tränende oder verklebte Augen sind aber ein Zeichen für Entzündungen. Trieft auch die Nase, ist Katzenschnupfen warscheinlich. Tierärztliche Abklärung ist ratsam.

Die Ohren bedürfen normalerweise keiner Pflege, sie sollten aber regelmäßig kontrolliert werden. Bei Bedarf wischt man die Ohrmuschel mit einem um den Finger gewickelten Tempotaschentuch aus. Wattestäbchen sollte man nicht verwenden. Sie führen sehr leicht zu Reitzungen und Entzündungen. Kratzt sich ihre Katze ständig hinter den Ohren, so dass Läsionen entstehen, gehen Sie bitte zum Tierarzt. Ohrmilben oder eine Ohrenentzündung sind warscheinlich. Allerdings bekommt eine gut ernährte und gepflegte, rundum gesunde Katze selten Ohrmilben.

Wenn die Katze Durchfall hat

Leicht verschmiert dann Kot das lange Fell rund um den After. Eine gut erzogene Katze lässt sich in solchen Fällen auch baden. Sehr viel effektiver und weniger stressig für alle Beteiligten ist es aber, mit Küchenkrepp zunächst das Schlimmste trocken zu entfernen und anschließend das verschmutzte Fell kräftig mit Babypuder einzupudern. Der Puder zieht die Feuchtigkeit und bindet den Gestank. Frisch gepuderte Katzen beginnen sich intensiv selbst zu säubern. Reste kann man nach dem Auftrocknen ausbürsten.

Katze baden?

Katzen schätzen keine Bäder und brauchen normalerweise auch nicht gebadet werden. Lediglich Ausstellungskatzen werden meist gebadet. Auch bei den Waldkatzen ist das inzwischen leider fast schon Pflicht.

Wenn die Katze doch einmal gebadet werden muss:
Am besten geht das in einem großen Waschbecken. Auch eine Babybadewanne als Wannenaufsatz ist brauchbar. Die Katze direkt in die Badewanne oder die Duschwanne zu stellen, ist mit Rücksicht auf den eigenen Rücken nicht zu empfehlen. Besonders praktisch ist es, wenn man eine Handdusche benutzen kann.
Vorbereitungen:
Verwenden Sie nur ein spezielles Katzenchampoon. Katzenhaut hat einen anderen ph-Wert als die des Menschen, weshalb Mittel für Menschen die Katzenhaut reizen können.
Legen Sie ein großes Handtuch in das Waschbecken. Es verhindert, dass ihre Katze rutscht. Der sichere Stand beruhigt die Katze.
Legen Sie sich ein großes Badetuch und evtl. einen ausgedienten Bademantel parat.
Badezimmer kräftig heizen.
Ziehen Sie eine Kittelschürze über und richten sie sich trotzdem darauf ein, sich nach getaner Arbeit komplett umziehen zu müssen.
Bürsten und kämmen Sie ihre Katze VOR dem Bad gründlich, sonst wird alles noch schlimmer. Filzknoten vorher entfernen (siehe oben).
Lassen Sie noch kein Wasser ein. Besser keinen Stöpsel einstecken.
Los geht es:
Brause oder Wasser im Eimer auf Katzenkörpertemperatur temperieren.
Brause ganz schwach einstellen und Katze nass machen. Den Duschkopf dabei direkt an's Fell halten, damit es weder rauscht noch spritzt.
Sie wissen wie FILZEN geht? Dann sehen Sie zu, dass sie ihre Katze nicht filzen.
Shampoon längs auf dem Rücken verteilen und vorsichtig einmassieren. Haare hinter den Ohren und an der Brust nicht vergessen. Der Kopf wird ausgelassen oder allenfalls mit einem feuchten (nicht klatschnassen) Seiflappen übergewischt.
Wenn Ihre Katze sich sonst Pflege gefallen lässt, wird sie zwar nicht amüsiert sein, aber auch nicht komplett ausflippen. Notfalls muss der Nackengriff klar machen, das Putschen nichts hilft. Immer schön Katze beruhigen, nicht selber panisch werden, nicht schreien. ARTIG! darf aber schon mal streng angesagt werden.
Dann wird genauso vorsichtig gespühlt.
Handtüch über die Katze, rausheben, vorsichtig frottieren (denken Sie an's Filzen!)
Trocknen:
Katzen vertragen nass werden sehr schlecht. So richtig durchgenäßt sein, macht sie unglücklich.
Ich setze mich mit dem armen Opfer auf dem Schoß auf das Sofa und föhne die Katze trocken. Föhn nicht zu heiß einstellen und immer mit der Hand im Fell wuscheln und den Heißluftstrahl etwas abschwächen.
Man braucht viel Geduld. Sinnvollerweise kennt die Katze das Geräusch des Föhns schon, ohne mit dem Gebläse in Berührung gekommen zu sein.
Wenn Sie erst einmal die Wärme spührt, wird sie mit der Prozedur einverstanden sein, sie vielleicht sogar genießen.
Auch nach dem Föhnen soll die Katze mehrere Stunden im gut geheizten Zimmer bleiben.

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"Soll man einer Katze die Krallen stutzen?"

Manche Züchter plädieren dafür und manche Ausstellungen lassen nur Katzen mit gestutzten Krallen zu. Der Schutz des Menschen wir hier als Grund angegeben. Meiner Meinung nach sollte ein Katzenhalter und auch ein Richter so mit einer Katze umgehen können, dass Angriff und Abwehr weitgehend vermieden werden. Die Krallen sind die bevorzugte Jagdwaffe der Katze. Zum Klettern müssen sie in Form sein und werden deshalb von ihr entsprechend pfleglich behandelt. Kratzt Ihre Katze Ihre Kinder? Dann sollten Sie überlegen, ob sie Kind oder Katze nicht richtig erzogen haben. Sind Ihre Kinder noch sehr klein und versteht die Katze wirklich keinen Spaß, würde ich hier die einzige Rechtfertigung für ein vorübergehendes Stutzen sehen. Dass das in den USA beliebte Ziehen der Krallen pure Tierquälerei und deshalb auch in Deutschland verboten ist, wird Ihnen sicher klar sein.

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