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Futter und Trinken - Was? - Wann? - Wie oft? - Wie viel?

Ein Wort voraus:
Viele Leute machen sich mehr Gedanken um das Futter Ihrer Katzen als darum, was sie selbst oder Ihre Kinder essen. Dabei schaffen Sie es doch auch, ohne Tabellen und Briefwaage sich selbst halbwegs gesund zu ernähren?
Mein Rat: Immer auf dem Teppich bleiben und nicht die Bodenhaftung verlieren. Es kursieren die wüstesten Geschichten von angeblich nur 4g Fleisch in der Dose und ansonsten grässlichen Abfällen und Getreide. Umgekehrt schießen die Hersteller gegen BARF, also Rohfütterung. Wer hat recht?

Darum und nur, um den vielen Fragen gerecht zu werden, ist diese Seite über ein im Grunde recht einfaches Thema nun lang und länger geworden.

zum Nachdenken und Merken:

  • Die Katze ist ein reiner Fleischfresser
  • Wären Sie bereit, sich ausschließlich von Konservennahrung und Vollkornkeksen zu ernähren?
  • Wären Sie bereit, zu glauben, dies sei die gesündeste Art sich zu ernähren?

Warum ernähren dann die meisten Katzenhalter ihre Katze ausschließlich mit Konservenfutter oder Trockenfutter?

 

In aller Kürze

Wir füttern:

Was?:

  • Rohfleisch einschließlich Innereien in Stücken oder als selbstgemachte Mischung (Rezept weiter unten), möglichst 1mal täglich, mindestens aber 2-3 mal in der Woche
  • 1-2 mal in der Woche eine reine Fischmahlzeit (gegartes Seelachsfilet, Sardinen oder Tunfisch aus der Dose)
  • verschiedene, gut deklarierte Dosenfutter aus dem mittleren Preissegment im Wechsel
  • kein Trockenfutter

Wann?

  • morgens, mittags, abends, zur Nacht auf Nachfrage (der Katze)

Wie oft?

  • 4 Mahlzeiten
  • reine Fleischmahlzeit am Abend

Wie viel?

  • soviel die Katze fressen will (ca. 80g - 100g Katze/Mahlzeit)
  • nur, wer fett wird, wird ausgebremst

 

" Was muss ich meiner Katze füttern?"

In Anbetracht der Tatsache, dass die Hauskatze 3500 Jahre (abzüglich etwa der letzten 50) ohne die Futtermittelindustrie überlebt hat, sind Beleg genug, dass man die Katzenfütterung nicht zu einer Wissenschaft machen muss. Gerade auch unsere Sibirischen Katzen sind in ihrer Heimat bisher ganz gut mit dem in der Vergangenheit auch bei uns üblichen Mix aus Selbstversorgung und gelegentlicher Restezufütterung zurecht gekommen.

Ein wenig anders sieht es bei reinen Wohnungskatzen aus, aber nur ein wenig. Schließlich schaffen Sie es ja auch, sich selbst und ihre Familie halbwegs gesund zu ernähren, ohne Studium der Ernährungswissenschaften. Sie berechnen doch ihr Menschenfutter auch nicht akribisch; nicht mal das, was Sie Ihren geliebten Kindern vorsetzen. Und das, obwohl auch der Mensch einen bestimmten Bedarf an Eiweiß, Kohlenhydraten, Fetten, Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen hat und ein ausgewogenes Ca/Phosphor-Verhältnis benötigt. Da begnügen Sie sich auch mit dem Wissen: "Das Kind bracht Kalzium, also soll es Milch trinken." Oder:"Das Kind braucht Vitamine, also soll es Obst essen." Manche werfen sich auch ein paar Pillen ein, in der Hoffnung, das würde ihnen gut tun. Keine käme auf die Idee, mit Tabellen und Briefwaage heran zu gehen.


Aber wenn es um die Ernährung der Katze geht, verzweifeln die Leute schier. Hauptverantwortlich für diese Verunsicherung ist die Futtermittelindustrie, die unterstützt von Fachzeitschriften und sogar Tierärzten, immer wieder vermittelt, wie sehr man der Katze schade, wenn man kein Fertigfutter verwendet, gar Rohfleisch füttert. Sinnigerweise befindet sich auf der gleichen Seite auch eine entsprechende Werbeanzeige.
Aber es ist ja nicht verboten, sich ein paar grundlegende eigene Gedanken zu machen.

Bitte bedenken Sie, dass die Katze, anders als der Hund ein nahezu reiner Fleischfresser ist. Viele Fertigfutter und ganz besonders Trockenfutter enthalten sehr oft aber einen hohen Getreideanteil.(Warum?) Sicher gibt es auch nicht DAS optimale Fertigfutter Premium de luxe xy.

Katzenfreunde können über die richtige Art der Fütterung erbittert streiten. Die einen akzeptieren nur Rohfütterung (BARF), weil das eben am natürlichsten ist, die anderen glauben den Tierärzten und Zeitschriften, die ihnen erzählen, dass nur Fertigfutter Mangelerscheinungen vorbeugen könne. Innerhalb dieser Fraktion geht es dann weiter mit dem Streit um die einzig richtige Marke und darum, wieviel ein "gutes" Futter mindestens kosten müsse, bzw. darüber, ob man einer Katze Fleisch aus der Aldi-Kühltruhe vorsetzen dürfe oder natürlich ausschließlich Bio-Fleisch direkt vom Erzeuger und wieviel Milligramm Taurin man unbedingt zusetzen müsse. Jeder einzelne ist absolut davon überzeugt, die Wahrheit für sich gepachtet zu haben. Ich plädiere dafür, auch in Sachen Katzenfütterung die Kirche im Dorf zu lassen. Nur eins ist für mich ein absolutes NOGO: reine Trockenfutterernährung. Warum, dazu weiter unten mehr.

Wer sich an dieser Stelle schon aufregt, verabschiedet sich am besten von meinen Seiten und sucht sich einen anderen Züchter.

Noch eines vorweg: Wer es für sich bewerkstelligen kann, komplett zu barfen, hat meine Sympathie.

Auch wenn stets das Gegenteil behauptet wird: Mit selbstbereiteten Fleischmahlzeiten kann man seinem Tier auf die Dauer weniger schaden, als mit ausschließlicher Konseven- oder gar Trockennahrung.

Aber detaillierte Infos dazu sucht er besser in den entsprechenden Foren, z. b.bei savannacats.

Bei allen weiteren Ausführungen behalten Sie immer im Hinterkopf:
Die Natur hat auch die Katze mit einer relativ großen Toleranz bezüglich des Futterangebotes, bei dem sie ganz gut leben kann, ausgestattet. So wahnsinnig schwierig ist die Fütterung nicht, wenn man im Rahmen des für Katzen zuträglichen für Abwechslung sorgt.

 

Die richtige Futtermenge

Im Allgemeinen muss man sich bei Katzen darüber wenig Gedanken machen. Beim richtigen Futterangebot und ausreichend Bewegung fressen Katzen im Gegensatz zu Hunden (und Menschen) normalerweise nicht mehr, als ihnen zuträglich ist. Trockenfutter allerdings macht wegen des fehlenden Volumens schlecht satt und wird leicht zu viel gefressen. (siehe: Trockenfutter - eine geeignete Katzennahrung?) Daher ist Trockenfutter der Dickmacher Nr. 1 in der Katzenfütterung.

Ansonsten ist die richtige Futtermenge von der Qualität des Futters und dem Alter der Katze, ihrer Größe und individuellen Futterverwertung abhängig.

Alter Tagesmenge Einzelportion
Jungtier (je nach Alter) soviel es fressen will
ca. 300 - 400g
ca.50- 80g
Erwachsen (ca. 4-5 kg) ca. 300g (BARF ca. 250g) ca.80-100g
sehr alte Tiere ca. 200g ca. 50g

Es gibt tatsächlich Leute, die nur in "Schälchen" rechnen können. Ein Blick auf die Verpackung sollte helfen. Auch bei Rohfutter sollte es möglich sein, auch ohne Nachwiegen in etwa die passende Menge ins Schälchen zu bekommen.

 

Wann und wie oft soll man füttern?

Die Katze ist ein Raubtier. Als Mäusejäger braucht sie ca. 12 Mäuse täglich, um satt zu werden. Diese 12 Mäuse erlegt sie nicht auf einmal. Sie jagt aber auch nicht den ganzen Tag, sondern geht, unterbrochen von ausgedehnten Schlafphasen, 3-4 mal täglich auf die Jagd. Erlegte Beute frisst sie in der Regel sofort. Reste werden verscharrt, um nicht auf sich aufmerksam zu machen. Manchmal nimmt sie eine Maus mit zu ihrem Lager und hebt sie sich für später auf. Der Jagderfolg ist für sie ein Höhepunkt. Die Katze jagt bevorzugt in der Morgen- und Abenddämmerung und hat viele, über den Tag und die Nacht verteilte kleine Schlafphasen.

Für uns heißt dass:

  • ca. 4 x täglich füttern. Das schafft Höhepunkte im Tagesablauf. (Katzen unter 6 Monaten öfter)
  • Insbesondere stark riechendes Nassfutter, das nach ca. 30 Minuten nicht gefressen ist, entsorgen.
  • Einzelne frische Fleischstückchen darf man etwas (! nicht ewig) länger liegen lassen.
  • Auf gar keinen Fall Trockenfutter den ganzen Tag rumstehen lassen, besser ganz darauf verzichten. Ansonsten hat ihre Katze nie richtig Hunger und auch nicht die Freude des Sattwerdens (evtl. Ausnahme: ganztägige Abwesenheit)
  • morgens so früh wie möglich und abends so spät wie möglich füttern, dazwischen mittags und in der Abenddämmerung eine Mahlzeit (siehe Jagdzeiten)
  • Fleisch- und Dosenfutter möglichst nicht mischen, höchstens zur Gewöhnung an Rohfutter

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Dosen- und Tütchenfutter

Oft wird gefragt:

Welches Futter ist empfehlenswert?

"Ich antworte dann immer scherzhaft: Rohes Fleisch in ganzen Stücken."

Selbst mit einer laienhaften Bilanzierung selbstgemachter Rohfuttermischungen dürften unsere Tiere wohl gesünder leben, als ausschließlich mit Fertigfutter.

Provokant gesagt:
Nahezu jedes Dosenfutter erfüllt gewisse Mindestanforderungen in der Zusammensetzung, so dass mit Mangelerscheinungen nicht zu rechnen ist. Das beweisen regelmäßig die Tests von Stiftung Warentest. Der Katze ist es auch egal, ob Filet oder Maulfleisch verarbeitet wurde. Das ist überhaupt nicht der Punkt.

Mein größter Kritikpunkt am Nassfutter in Dosen oder Tütchen ist die Konsistenz. Da helfen auch die allerbesten Inhaltstoffe nicht. Der weiche Matsch schadet auf die Dauer zuerst den Zähnen und in der Folge dem gesamten Organismus.

Hier ein sehr aufschlussreicher Link zum Thema Fertigfutter - Zahngesundheit - Folgekrankheiten:

http://www.nexus-magazin.de/artikel/drucken/kommerzielles-tierfutter-und-folgeschaeden >>

Auch wenn man (wir auch) aus verschiedenen Gründen auch Dosenfutter gibt, sollte man sich diese Mangels bewußt sein.

Übrigens enthalten Dosenfutter im Normalfall keine Konservierungsmittel, denn der Kochprozess und die Serilisation wirken konservierend (Konserve = konserviert) machen sie überflüssig.

Aber die Frager oben meinen natürlich: "Welches Dosenfutter ist das Beste?"

Die Antwort darauf heißt schlicht: "Ich weiß es nicht". Niemand von uns weiß wirklich, was in den Dosen ist. Wir sind bei der Produktion nicht dabei und goldene Berge versprechen alle.

Ein paar Grundregeln gibt es aber doch. Mehr dazu weiter unten.

Pauschal für den, der Pi mal Daumen rangehen will, empfehle ich:
Wenn es denn Fertigfutter sein soll, mehrere mittelpreisige Sorten im Wechsel und regelmäßig rohes Fleisch und Innereien und Fisch zu füttern. Achten Sie auf die Konsistenz. Es kann nicht schaden, wenn man noch erahnen kann, dass dort tatsächlich Fleisch in der Dose ist.

Was nicht im Futter sein sollte:

  • Getreide in Anteilen über 4 % (geringe Mengen sind als Ballaststoffe akzeptabel; Ürigens ist auch der beliebte Reis ein Getreide)
  • Gemüse und Obst in Anteilen über 4% ( geringe Mengen sind als Ballaststoffe akzeptabel, aber nicht gleichzeitig mit 4% Getreide, sondern weniger bzw. entweder oder)
  • Modeingredenzien, wie Aloevera und Co.

Getreide und Gemüse sind für Katzen kaum verwertbar. Teure Futter setzen gerne Gemüse als Ballaststoffe zu, weil das von vielen Verbrauchern (zu Unrecht!) eher Akzeptanz findet, als tierische Nebenprodukte.

Und was ist mit Zucker? Heute enthalten die allerwenigsten Dosenfutter noch Zucker. Wozu auch? Katzen schmecken "süss" schlichtweg nicht, so das Zuckerzusatz keine Akzeptanzgewinn bringt. Wenn Zucker enthalten ist, dann meist als Zuckercouleur (wird auch in der Lebensmittelindustrie als natürlicher Farbstoff benutzt), um die Akzeptanz (durch den Katzenhalter!) beim Dosenöffner zu verbessern. Aus normalerweise grauer Pampe wird durch Zuckercouleur appetitlicher "Bratensaft".

Sollte doch eine geringe Menge Zucker enthalten sein, so schadet er zumindest nicht, denn Katzen bekommen keine Karies. FORL hat andere Ursachen.

Ganz nebenbei kann es nicht schaden, das Futter mal ganz genau in Augenschein zu nehmen. Die Industrie kennt nicht nur bei Lebensmitteln Tricks zur Verbrauchertäuschung. Stichwort Analogkäse, "Fruchtzubereitungen", Klebeschinken...

Mir ist in der Dose am liebsten grober Matsch, in dem man auch noch Fleisch erkennen kann. Meinen Katzen leider nicht. Die fliegen auf Pressstückchen mit Soße oder Gelee. Leider- . Mit Abstand am beliebtesten ist das Zeug aus den Tütchen mit der schwarz-weißen Katze, welches als Markenname den derzeit beliebtesten Katzennamen führt; Untertitel: "So gut wie es aussieht". Damit allerdings treffen die Hersteller ungewollt den Nagel auf den Kopf. Wenn man genau hinsieht, erkennt man künstlich nachgemachte Fleischfaserimitate. Sowas geht nur mit Soja. Aber was soll's. Kleine Sünden sind erlaubt.

Was wenig bekannt ist:

"Auch im Heimtierbereich werden Futtermittel zu Transportzwecken getrocknet. So wird Feuchtfutter (Dosenfutter für Hunde und Katzen) oft durch Übergießen von Trockenpresslingen mit gelatinösem Wasser direkt in der Dose hergestellt. Die Dose wird nach dem Übergießen geschlossen, worauf die Presslinge innerhalb von 36 Stunden zu ihrer endgültigen, verbraucherfähigen Form aufquellen. Durch diese Verpackungsform entsteht das bekannte Dosenfutter, das in Europa oft nur aus importierten Trockenpresslingen besteht."
(Wikipedia)
Ein Tierarzt sagte mal zu mir:"Bei Dosenfutter bezahlen Sie blos das Wasser mit. Also kann man auch gleich Trockenfutter geben."
Aber auch derart hergestelltes Nassfutter ist zumindest für Katzen besser als Trockenfutter, denn sie können damit ihren Flüssigkeitsbedarf zuverlässiger decken, als wenn man von vorn herein Trockenfutter gibt und sich einfach darauf verläßt, dass die Katze schon genug trinken wird."

Da solche Presslinge zur Bindung Stärke benötigen, dürften vor allem Futtersorten die Getreide enthalten so hergestellt werden. Natürlich enthalten so hergestellte Dosenfutter auch Konservierungsstoffe, denn bevor sie in die Dose kamen, waren sie ja mal Trockenpresslinge, die ohne Konservierungsstoffe verderben würden. Enthält ein Futter sichtbar echte Fleischstücke, ist es mit größter Wahrscheinlichkeit direkt nach der Herstellung naß abgefüllt und nicht aus Presslingen hergestellt.

Für Leute, die's gerne genau wissen möchten:

Was sagt uns das Etikett ?

Diesen Abschnitt habe ich ganz nach unten verschoben. Nicht jeder möchte Ernährungswissenschaftler werden. Aber es schadet auch nicht, mal reinzugucken. So manches Missverständnis klärt sich dann auf. z.B.
"Was macht eigentlich Asche im Katzenfutter?
Oder:
"Da ist ja nur 4% Fleisch drin."

Klickst Du hier >>


Und nun zurück zur Praxis

Um es vorwegzunehmen: In den folgenden Beispielrechnungen geht es nicht um die Frage, wie man seine Katze am billigsten ernähren kann, sondern um kritische Distanz zu Markenwahn und Konsumgläubigkeit.

Wieviel muss ein gutes Futter mindestens kosten?
Ich denke, da läßt sich kein Richtwert aufstellen. Bedenken Sie aber bei Ihren Entscheidungen die Grundregeln der Marktwirtschaft bezüglich Preisfindung. Sie gelten für Tierfutter natürlich auch.

Kostenstellen:

  • Einkaufspreis der Rohstoffe
  • Aufwendungen für technische Produktion u. Verpackung
  • Lohnkosten
  • Logistik
  • Werbekosten
  • Markenimage

All das muss umgeschlagen werden auf den Preis einer Verkaufseinheit.

  • "im Dutzend billiger"

Den Spruch kennt jeder. Großabnehmer (z.B. Marskonzern) zahlen bedeutend weniger für Rohstoffe gleicher Qualität als kleine Manufakturen.

  • automatisierte Produktion ist billiger als Handarbeit

Weiß auch jeder. Es ist klar, das es auf die Dauer billiger wird, wenn in der Stunde 10 000 Dosen die automatische Abfüllanlage verlassen, als wenn jemand die Dosen einzeln handverdeckelt.

Eigene Vertriebswege sind, runtergerechnet auf die einzelne Dose, billiger, als Kleinvermarktung.

  • "Klappern gehört zum Handwerk" wußten schon die Altforderen und kostet Geld

Dieses Geld bezahlen wir, denn die Werbekosten werden natürlich in die Kalkulation einbezogen (denn 100% sind nicht durch Steuerabschreibung wieder reinzuholen). Nun überlegen Sie mal, welchen Werbeaufwand die Großen der Branche betreiben. Auch die kleine, exklusive Futtermanufaktur braucht Werbung, denn wer soll kaufen, wenn niemand von ihrem Angebot weiß?

Nur eine Gruppe kommt ganz ohne Werbung für ihr Tierfutter aus: Das sind die großen Discounterketten, wie Aldi, Lidl und Co mit ihren Eigenmarken.

  • Das Exclusive hat überall seinen Preis.

So mancher läßt sich das Bewußtsein etwas Besseres zu sein und sich etwas Besseres leisten zu können, viel kosten und so mancher gibt mehr aus, als er sich eigentlich leisten kann, um sich wenigstens ab und zu mal als etwas Besseres fühlen zu können.
Aber Marke ist nicht gleich Qualität. Bei einem Jeanstest schnitten praktisch alle Marken- und Designerjeans im Punkt Schadstoffbelastung schlechter ab, als Massenware.

Sind die ganz teuren Katzenfutter die Besten?
Da scheiden sich sicherlich die Geister ( und der geistige Durchblick). In Züchterforen lese ich immer, man füttere natürlich ausschließlich "TRALLALA NATURA" ,"KÖNIGLICHES KANINCHEN" (oh sorry, das leitainische Wort heißt wohl Hund) ,"ANEMONE vom superfeinsten" , "Schwarz", oder Exclusivsorten, die es noch nicht mal im Fachmarkt gibt, sondern nur über das Internet, deren Namen der normale Katzenhalter noch nie im Leben gehört hat und die man im Gespräch geschickt einbauen kann.
Das macht Eindruck.
Das 80g-Döschen oder Tütchen ab 1,50€ aufwärts. Rechnen Sie das mal hoch. Die täglichen Futterkosten einer Katze liegen bei solcher Fütterung über dem Tagessatz für ein HartzIV-Kind, der doch angeblich ausreichend für eine gesunde Ernährung sein soll. Eine durchschnittliche 4kg-Katze ist also im Unterhalt dann teurer als ein Kind von sagen wir mal 30kg.. Ganz schön dekadent.
Aber bitte schön. Wer 's kann und sich dabei besser fühlt, soll das gerne tun.

Was bitte ist da drin? Etwa Goldstaub?
Ich kaufe auf Schauen öfter solche Döschen, aus reine Neugier; einmal z.B. ein 80g Döschen für 1,20€ - "Hühnchen mit Reis". Der Inhalt glich optisch der Füllung einer Dosenpaprika. Mindestens 1 Fünftel des Inhalts bestand aus Reiskörnern. Wissen Sie eigentlich was Reis kostet? Meine Katzen haben das Zeug nicht mal angesehen.

Zu bedenken ist, dass genau wie bei Markenklamotten der Markenname und die exklusive Miniauflage dieser Höchstpreisfutter von Ihnen mitbezahlt werden.

Bei Futter, das 1,50€ pro 100g kostet, sind Sie bei einem Kilopreis von 15,00 €.

Schieres Putenfleisch kostet etwa ein Drittel, Mägen, Herzen usw. nur etwa 3,00€ pro kg. Aber vielleicht ist ja Bio-Rind drin.

Was also ist an dem Zeug so teuer? Etwa die Vitamin- Mineralstoffvormischung? Die haben wir früher (als es bei uns in der DDR Fertigfutter nicht immer gab) für 2,00 Mark das Kilo gekauft. Das hat für Hund und Katze fast ein ganzes Jahr gereicht. (Dieses Mineralfutter behauptet sich bis heute am Markt! Erhältlich für 3,00€/kg. Da eine Katze davon ca. 2,5g täglich braucht, beträgt der Preis pro Tagesration weniger als einen Cent, und das beim Einzelhandelspreis. Für die Futtermittelindustrie sind diese Vormischungen noch einmal erheblich billiger.)

Ob diese hochpreisigen Futter wirklich besser sind, als die in großer Stückzahl vertriebenen mittelpreisigen wage ich, zu bezweifeln. Auf alle Fälle stimmt das Preis-Leistungs-Verhältnis nicht.

Hier die Deklaration eines solche Hochpreis-Nassfutters:
"Huhn 70%, Hühnerbrühe 24%,Kürbisbrei 5%, Reis 1%"
Futter dieser Marke ist frei von Zusatzstoffen, weshalb Abwechslung bei den Sorten empfohlen wird (Rind, Hühnchen, Lamm...) Gehen wir mal davon aus, dass "Huhn" tatsächlich nur Hühnerfleisch meint, was ja der hohe Preis vermuten lässt. Wo sind hier bestimmte Nebenprodukte, aus denen ein ganzes Tier nun mal besteht und die die Katze auch braucht, wie z.B. Innereien, Knochen, Knorpel? Sollte mit "Huhn" aber tatsächlich das ganze Huhn nebst Nebenprodukten gemeint sein - Warum ist das Zeug dann so teuer?

Da frage ich mich natürlich, warum ich nicht einfach ein Suppenhuhn... abkochen und ein paar Reiskörner reinstreuen , oder noch besser, das Fleisch gleich roh verfüttern soll?
Hähnchenbrust kostet ca. 4,00€ /500g. Die selbe Menge Fleisch (70g) kosten mich also bei Verwendung selbst vom Filet nur 56 Cent statt 1,50€ für das Döschen, bei Verwendung des Suppehuhnes noch weit weniger.

Daneben enthalten gerade viele Futtersorten des gehobenen Segments Lifestyl-Ingredenzien die gerade in der menschlichen Ernährung hipp sind, wie Aloevera, Knoblauch u.s.w. Abgesehen davon, dass solche Sachen für einen reinen Fleischfresser wertlos sind, können sie, wie Knoblauch z.B. für Katzen sogar schädlich sein. Oftmals gibt es dazu keine Studien. Und wenn es sie doch gibt, haben Versuchstiere dafür mit ihrer Gesundheit herhalten müssen.

Bei ganz exclusiven, in Kleinstauflage vertriebenen Produkten kleiner Manufakturen kommt hinzu, das einfach letztlich nicht immer das Know How und die labortechnischen Möglichkeiten der Großen der Branche da ist. Da füttere ich persönlich lieber roh und mache meine Fehler alleine. Es gibt keinen Grund, anzunehmen, dass die das besser könnten als ich.

Und jetzt das Gegenteil:

Kann man auch Discounterfutter geben?
Die meisten Züchter verneinen dies, denn natürlich füttern sie nur "hochwertig" - siehe oben.
Mit Beiträgen in den einschlägigen Foren machen sie Katzenhaltern ein schlechtes Gewissen, die beim täglichen Einkauf im Supermarkt oder beim Discounter auch gleich das Katzenfutter mitnehmen.

Die steigende Zahl von Menschen mit geringem Einkommen (Rentner, Geringverdiener, Arbeitsuchende) mit vieleicht 2 Katzen kann auch nicht aus lauter Katzenliebe eben mal zum Teuersten greifen und muss es auch nicht.

Denn von den Je-teurer-desto-besser-Verfechtern wird eines vergessen:
So gut wie alle Discounterprodukte sind vor allem deshalb so günstig, weil sie in großen Mengen, also günstig ( auch siehe oben) produziert und umgesetzt werden, nicht weil sie grundsätzlich von schlechter Qualität sind. Das ist bei den Lebensmitteln für Menschen nicht anders. Allerdings gibt es große Qualitätsunterschiede zwischen den Marken der einzelnen Discounter. Zudem führen manche Discounter neben unschlagbar billigen (und minderwertigen!) Marken auch Premiumfutter ohne Getreideanteil mit akzeptablem Fleischanteil (mind. 50%). Der Rest besteht aus tierischen Nebenprodukten. Das ist nicht generell schlecht, denn auch die Maus besteht ja nicht aus 100% Muskelfleisch.
Das "Premiumfutter" eines anderen Marktführes dagegen enthält Getreide und sogar Erbsen! Warum eigentlich Erbsen? Nun, Erbsen erhöhen den Zahlenwert für Eiweiß auf der Dose. Eiweiß aus Leguminosen ist aber für Katzen nicht verdaulich und somit wertlos. Übrigens zählt natürlich das pflanzliche Eiweiß aus dem Getreide auch noch mit. Es ist nicht schwer, sich vorzustellen, was bei einem Gesamteiweißgehalt (oft steht auch "Rohprotein" drauf) von nur 7,5% dann für hochwertiges tierisches Eiweiß (sprich Fleisch, sprich v e r d a u l i c h e s Rohprotein) übrig bleibt. Ca.10% sollten es schon sein, und zwar in Dosen ohne Getreide. In der Landwirtschaft wird bei der Bewertung von Futtermitteln aus gutem Grund nicht einfach der Proteingehalt zugrunde gelegt, sondern der Gehalt an v e r d a u l i c h e m Rohprotein, tierartspezifisch versteht sich.
Anzumerken ist, dass solche Tricks zur Verbrauchertäuschung auch bei teureren Marken vorkommen. Also immer genau lesen, was auf der Dose steht.

Die Futtermarken aus dem üblichen Zoohandel wie Fressnapf und Co schneiden übrigens im Vergleich auch nicht unbedingt besser ab, weder in der Deklaration, noch bei Stiftung Warentest und Co.

Außerdem stammen die meisten Handelsmarken von nur wenigen, immer gleichen Herstellern. Aus der Lebensmittelbrache wissen wir, dass sich Marken- und Discounterprodukte ein- und desselben Herstellers oft kaum mehr als durch die Verpackung (und den Preis!) unterscheiden.

Genau wie bei Lebensmitteln sollte man weniger die Frage stellen: "Wo ist's gekauft?" sondern die Frage: "Was ist drin?" Je denaturierter ein Lebens- oder Futtermittel, desto bedenklicher.


Wir haben uns auf einige mittelpreisige Marken, die wir für akzeptabel halten festgelegt (gut deklariert, frei von Getreide, die wir ab und an auch mal wechseln), die unsere Katzen gut vertragen, füttern aber zur Ergänzung auch täglich rohes Fleisch und Fisch in ganzen Stücken und selbstgemachte Fleischmischungen. Auf alle Fälle wissen wir so wenigstens, dass unsere Katzen einen gewissen Anteil an hochwertigem Eiweiß bekommen. Füttern Sie ausschließlich Fertigfutter (auch wenn es ein sehr teures ist), müssen Sie dem Hersteller einfach glauben.

Und nochmal, bevor es in Vergessenheit gerät: Eine Ernährung ausschließlich aus der Konserve ist weder für Mensch noch für Katze zuträglich. Wir alle brauchen wenigstens zum Teil auch naturbelassene Nahrungsmittel, egal, was der Dosenfraß gekostet hat.

Mein Tipp für Mehrkatzenhaushalte und Züchter:

Auch wenn dieser Punkt meist schamhaft verschwiegen wird:
Für viele Menschen ist der Preis des Futters nicht schnurz, denn schließlich muss die Katzenhaltung auch noch aus dem eigenen Geldbeutel bezahlbar bleiben. Fällt der Futterpreis für ein oder zwei Katzen bei Vielen nicht wirklich ins Gewicht, sieht das in Mehrkatzenhaushalten schon ganz anders aus. Das teuerste Futter, dass ich finden konnte, liegt bei einem Kilopreis von rund 18,00 €. Für 10 Katzen (in Tierschützer- oder Züchterhaushalten keine Seltenheit) braucht man ca. 3kg täglich, macht nach Adam Riese 54,00€ /Tag = 1620,00€ Futterkosten im Monat (+ noch mal 800,-€ oben drauf, wenn Kitten im Haus sind)
So viel kann der Normalo-Tierschützer, auch wenn er Sponsoren hat, gar nicht aufbringen und auch dem Züchter (mit vielleicht 10 Kitten im Jahr) werden die Kittenkäufer die bei dieser Fütterung jährlich anfallenden Futterkosten von rund 22500,- Euro (was ja noch nicht mal seine einzigen Kosten sind) wohl kaum sponsern wollen.

Also hilft nur Inhaltstoffe vergleichen und rechnen, um qualitats- und trotzdem preisbewußt einkaufen zu können.

Eigentlich wollte ich konkrete Markentipps vermeiden. Aber da die Fütterung vieler Katzen mit akzeptablem Fertigfutter ganz schön ins Geld geht, aber kaum günstigere 800g-Dosen angeboten werden, seien hier die wenigen Bezugsquellen namentlich genannt. Da einige fleischsortenrein angeboten werden, sind sie auch sehr geeignet, um alle Katzen gemeinsam füttern zu können, obwohl man einen Futtermittelallergiker hat:

  • Macs Katzennahrung 800g , 0,29 EUR / 100g
    Herz, Leber & Reis
    Lamm & Reis
    Pute & Reis
    Ente, Pute & Huhn
    Kalb & Pute
  • Mixed Megapack Animonda Carny Adult 6 x 800 g , 0, 25 / 100g
    Rindfleisch pur: Rind (68%), Brühe (31%), Calciumcarbonat.
    Multi-Fleischcocktail: Rind (40%), Brühe (31%), Huhn (21%), Wild (7%), Calciumcarbonat.
    Rind & Huhn: Rind (52%), Brühe (31%), Huhn (16%), Calciumcarbonat.
  • Grau Schlemmertöpfchen getreidefrei 6 x 800 g , 0,39 Eu/100g
    - Geflügel & Seefisch 274969.0 18,90 €
    ( 3,94 € / kg)
    - Huhn & Kalb 274969.1 18,90 €
    ( 3,94 € / kg)
    - Pute & Lamm
  • Catz finefood 800g , 0,44€ /100g
    Catz finefood No.3 Geflügel 800g
    Catz finefood No.5 Lachs 800g
    Catz finefood No.7 Kalb 800g
  • Lunderland 1 x 800 g Maulfleisch, 0,44€ / 100g
  • Amadeus Rind plus Lamm 800g , 0,24 €/ 100g
    Amadeus Rind plus Geflügel 800g
    Amadeus Rind plus Herz 800g
  • Herrmanns Pferdefleisch für Hunde und Katzen 6 x 800 g 0,66 € /kg
  • Auch andere, in der Hundeabteilung angebotene 800g-Dosen mit reinen Fleischsorten ohne "Sättigungsbeilagen" von Herrmanns (Huhn, Pute, Rind) sind durchaus auch katzengeeignet, was auch im Text auf der entsprechenden Angebotsseite nachzulesen ist. Gegebenenfalls muß Taurin und Vitamin-Mineralstoffmischung ergänzt werden. Das gilt im Übrigen auch für alle Katzenfutter, welche nicht als Alleinfutter deklariert sind. Andere Möglichkeit: solche sogen. "Ergänzungsfutter" im Wechsel mit Alleinfuttern füttern.


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Rohfleischfütterung

Es ist schon traurig, dass Katzenhalter bei dem Wort "Katzenfutter" sofort eine Dose oder noch schlimmer, eine Tüte Trockenmüll vor Augen haben.

Was sind Katzen für Tiere? - Raubtiere
Was fressen Raubtiere? - Beutetiere
Woraus bestehen die? - Aus Fleisch, Knochen und Gewebe

Normalerweise ist das nicht gekocht und in Dosen verpackt und schon gar nicht mit Getreidebrei vermischt, getrocknet und gepresst.

Also wie dann?

"Ist Schabefleisch eigentlich gut für Katzen?"

"Na warum den nicht? Aber hat Ihre Katze eigentlich keine Zähne?"
Es wurde ja schon mehrfach erwähnt: Futter selbst zuzubereiten erfordert kein Hochschulstudium. Früher wurde nur so gefüttert und sowohl die Hunde- als auch die Katzeart hat dies überlebt. Das, was man heute als BARF bezeichnet und heiß diskutiert, läßt ältere Züchter und Halter von Hunden und Katzen (gerade auch aus der DDR) nur müde lächeln, denn es war normal, sein Futter selbst zuzubereiten und Anleitungen dafür gab es in jedem Hunde- und Katzenbuch.


Warum Fleisch in ganzen Stücken füttern?
Kurze Antwort: der Zähne wegen.
Über alles andere kann man diskutieren, was die Qualität dieses oder jenen Dosenfutters betrifft. Aber darüber nicht:
Die Konsistenz von Fertigfuttern entspricht wohl kaum dem natürlichen Futter einer Katze.
Das Katzengebiss ist für die Zerteilung ganzer Beutetiere gemacht, nicht zum Pampe schlecken oder Samen knabbern (Trockenfutter).
Putzen Sie ihrer Katze natürlich die Zähne mit fingerdicken oder mausgroßen Fleischstreifen oder auch mal einem ganzen Putenschnitzel, von dem sie sich selbst maulgerechte Happen "abschneiden muss".
Mich macht immer nachdenklich, dass unsere Hunde in DDR-Zeiten, als wir überwiegend rohes Futterfleisch fütterten, bis ins hohe Alter fantastische Zähne hatten. Bei unseren Nachwende-Hunden ist die Zahnsubstanz viel schlechter. Daher bekommt unser Jüngster, wie auch unsere Katzen wieder verstärkt Rohes. Übrigens werden Katzen auch sehr gut mit rohen Hähnchenflügeln fertig. (Keine Angst - vor allem gegarte Knochen splittern, rohe viel weniger.)

 

Keine Angst vor Nährstoffmangel bei Fleischfütterung

Ganz normale, wildlebende Kleinkatzen reichern ihre Mäuse auch nicht mit Pülverchen an. Sie ziehen Vitamine und Mineralstoffe aus der Fleischmahlzeit. - Was Wunder!
An dieser Stelle fügen die von der Futtermittelindustrie lancierten "Fachartikel" in den Katzenzeitschriften dann den "Mageninhalt" der Beutetiere an, der ja auch benötigt würde. Neuere Beobachtungen an Raubkatzen haben gezeigt, dass sie den gar nicht aufbrechen. Auch unseren Mäusefängern gelingt es oft, deren Verdauungsapparat kunstgerecht herauszuseziern, um ihn anschließend auf unserm Teppich zu drappieren.
Vitamine und Mineralstoffe sind in den Fertigfuttern eher über- als unterdosiert, was u.U. auch nicht ohne gesundheitliche Folgen bleibt. Eine naturbelassene Fleischmahlzeit bringt jedenfalls nicht gleich die ganze Bilanz durcheinander.

Ich denke, wenn man eine gewisse Vielfalt bietet, ist die Gefahr geringer, etwas falsch zu machen. Vor allem auch Rohes, wie Geflügelklein und Fisch bieten eine artgerechte Ergänzung. Kein Zoo der Welt käme auf die Idee, seine Kleinkatzen mit Trocken- und Dosenfutter zu ernähren. Sicher kämen Sie auch nicht auf die Idee, sich selbst ausschließlich von Konserven und Vollkornkeksen zu ernähren.

Wenn Sie für Ihre Katze selbst kochen oder besser noch weitgehend Rohes zufüttern möchten, aber Angst haben, das ominöse Taurin könnte fehlen, füttern Sie regelmäßig auch Geflügelherzen und Putenschenkel, beides ist sehr taurinreich.

Nicht DAS eine Futter muss alle Komponenten enthalten, sondern die Gesamtbilanz über einen längeren Zeitraum gerechnet muss in etwa stimmen. Das tut sie, wenn sie neben halbwegs brauchbarem Dosenfutter verschiedene Fleischsorten ergänzen.

Nachrechnen überflüssig.

Natürlich darf etwas Gras nicht fehlen, damit Ihre Katze die beim Putzen verschluckten Haare ausbrechen kann.

Warum eigentlich roh? Sollte man Fleisch nicht besser abkochen?
Nein, denn der Kochprozess zerstört wichtige Vitamine, die vor allem auch in Innereien reichlich enthalten sind. Manche Tiere reagieren sogar auf gekochtes wegen der zerstörten Eiweisstrukturen mit Durchfall. Da wir heute Fleisch aus dem Lebensmittelhandel füttern (Gammelfleisch ist [hoffentlich!] nur im Dosenfutter), brauchen wir vor hygienischen Problemen und Krankheitserregern z.B. Salmonellen keine übertrieben Angst zu haben. Die Verdauung der Katze als reiner Fleischfresser ist zudem bestens darauf eingerichtet, damit fertig zu werden.

Übrigens: Abwaschen hilft, denn Salmonellen sitzen auf der Oberfläche.

Futterfleisch sollte grundsätzlich vor dem Zerteilen gründlich kalt abgewaschen werden. Wer seiner Angst vor krankmachenden Keimen gar nicht Herr werden kann, der sollte Frostware kaufen. Die wird schlachtfrisch schockgefrostet und dann erst in den Handel gebracht. Der Gefrierprozess tötet Keime ab. Auftauwasser gehört weggegossen, das getaute Fleisch abgewaschen.

Im Zeitalter, wo Menschen Suschi (also rohen Fisch - Sallmonellenschleuder Nr.1), Capacchio (rohes Rindfleisch), Tartar (rohes Schabefleisch mit rohem Eigelb) und Hackepeter essen, kann man sich über die Ängste bei der Katzenrohfütterung eigentlich nur wundern.

Würde ich es zeitlich schaffen, so würde ich wohl gänzlich auf Rohfleischfütterung umstellen. Die Kosten einer solchen liegen pro Katze und Tag bei etwa 60 Cent - 1,00€. Das entspricht in etwa dem Preisniveau guter Futtermarken im mittleren Preissegment.

Äußerst interessante, umfassende Informationen zum Thema finden BARF-Interessierte auf dieser Webseite:
8www.savannahcats.de

http://www.futterfibel.de/fleisch.html

Wer sich das nicht zutraut, der kann, wie wir, mehrmals wöchentlich eine Dosenmahlzeit durch eine Fleischmahlzeit ersetzen. Zusätze oder komplizierte Berechnungen sind dann nicht nötig.

Geeignete Einzelfuttermittel sind z.B:

zur Rohfütterung:

  • Putenfleisch, vorzugsweise aus der Keule (Discounter)
  • Hähnchenfleisch (Supermarkt)
  • Suppenhuhn (Gefriertruhe Supermarkt)
  • Hähnchen- und Putenmägen (Gefriertruhe Supermarkt)
  • Hähnchen- und Putenherzen (Gefriertruhe Supermarkt)
  • Hähnchen-, Puten-, Kaninchenleber (Gefriertruhe Supermarkt)
  • ganze Hähnchenflügel (Gefriertruhe Supermarkt)
  • Hähnchenhälse ganz oder gewolft (nur im Futterfleischhandel)
  • Rind, Lamm, Pferd (füttern wir aber wenig oder gar nicht)
  • Rindernieren, -herz, -leber, -milz (Fleischerei)
  • Küken und Futtermäuse
  • Kaninchenfleisch und Innereien
  • rohes Eigelb
    ganzes rohes Ei (Eiweiß gestockt)
  • Fisch (Frostfisch vom Discounter)
  • Laktosefreie Milch

Diese Futtermittel kann man abwechselnd verfüttern. Kombiniert man mit Dosenfutter, so gibt man das Fleisch in handfesten Stücken am besten als letzte Mahlzeit am Abend, gewissermaßen zum Zähneputzen vor dem Schlafengehen.

Keine Angst vor Leber
Viele Katzenhalter scheuen sich, Leber zu füttern, aus Angst vor Schäden durch zu viel Vitamin A. Tatsächlich besteht bei t ä g l i c h er Fütterung die Gefahr zu hoher Vitamin A- Zufuhr. Besonders tragende Katzen sollten keine überhöhten Vitamin A-Gaben erhalten, da dies Auslöser für Missbildungen bei Föten sein kann.

Andererseits ist Leber biotinreich. Auch ein Biotinmangel kann zu Missbildungen führen. Insgesamt gehört rohe Leber neben Eigelb zu den komplettesten Einzelfuttermitteln überhaupt und man sollte nicht darauf verzichten. Wer keine Mischungen machen möchte, kann einmal in der Woche eine reine Leber-Mahlzeit geben, dann liegt er nicht über 5% Leber in der Woche.

Rechnung:
3 Mahlzeiten täglich x 7 Wochentage = 21 Mahlzeiten/Woche,
davon eine Mahlzeit sind knapp 5%.


Bei durchfallgefährdeten Katzen nur wenig rohe Leber geben oder diese gegart füttern.

Kürzlich sah ich einen Beitrag über das Leben von Ureinwohnern in Alaska. Zu früheren Zeiten waren die Menschen dort gezwungen, sich ausschließlich von Fleisch und Fisch zu ernähren. Diese Menschen essen von einem frisch geschlachteten Tier sofort die rohe, blutige Leber. Es wurde erklärt, sie müßten dies tun, um ihren Vitaminbedarf zu decken. Abgekochtes würde kaum noch Vitamine enthalten.

Und eine andere Geschichte:
Ich erinnere mich an meine Kindheit: Der Sohn von Bekannten mußte nach ärztlicher Verordnung regelmäßig rohe Leber essen, weil sein Blutbild so schlecht war. Überhaupt gab man Kindern damals noch regelmäßig Lebertran.

Von rohem Fisch wird meist abgeraten. Als Gründe werden genannt:
- möglicher Parasitenbefall
- ein enthaltenes Enzym zerstört das lebenswichtige Vitamin B1 im Körper
Nun gut, aber Menschen essen als Sushi schließlich auch rohen Fisch und beides Gefahren bestehen für Menschen auch. Der ersten Gefahr wird begegnet, indem Sushi aus zuvor tiefgefrorenem Fisch gemacht wird. Der Gefrierprozess tötet mögliche Parasiten. Kaufen Sie also Tiefkühlfisch besteht die Gefahr nicht. Was das Vitamin B1 angeht, so ist gelegentlicher Verzehr von Rohfisch unproblematisch. Nur täglicher Verzehr /resp. ausschließliche Fütterung über Wochen führt zu Mangelkrankheiten. Möchte man öfter Fisch füttern, sollte man ihn aber garen. Besonders fetter Seefisch ist ein wertvolles Futter da es viele ungesättigte Fettsäuren enthält.

Auch rohe Eier werden immer mal wieder von "Experten" (der Futtermittelindustrie) auf den Index gesetzt. Als Gründe werden genannt:
- Eiklar (nur rohes !) enthält einen Stoff der das Biotin im Körper zerstört.
- Eier können sallmonellenverseucht sein.
Beides trifft auch auf den menschl. Organismus zu. Haben Sie schon mal überlegt, wie viele Desserts rohe Eier enthalten? Wir haben als Kinder mit Begeisterung Eierschnee zur Obsttorte gegessen (Sahne war zu teuer). Sehr beliebt war auch "Kuggelmugel" rohes Ei mit Zucker schaumig geschlagen und mit Malzbier aufgefüllt.
Auch hier gilt: Die Dosis machts. Wenn es sich ergibt und Katze es nimmt, ist ein ganzes rohes Ei ab und zu kein Problem. Möchte man öfter Eier geben, so kann man das Eigelb roh, das Eiklar gestockt zusetzen.
Gut gekühlte und nach dem Aufschlagen sofort verzehrte Eier haben keine Salmonellen. Die sitzen eher auf der Eierschale.
Eigelb gehört zu den vollwertigsten Lebensmitteln überhaupt und ist besonders beim BARFEN eine wertvolle Vitamin- Ergänzung, ebenso für Katzenmütter und Katzenbabys.

Schweinefleisch taucht nicht auf da es ja roh (und nur roh!) bekanntermaßen Erreger der für Katzen tödlichen Pseudowut tragen kann. Persönlich halte ich die Gefahr allerdings für gering. Deutschland ist frei von dieser Tierseuche. Ein Restrisiko besteht bei Importfleisch. Allerdings wir Fleisch in Deutschland u.a. auf diesen Erreger hin untersucht. Vor deutschem Biofleisch mit Herkunftsangabe braucht man im Grunde keine Angst zu haben. Ich vezichte trotzdem weitgehend auf Schweinefleisch, Rind und Lamm, zumindest bei den erwachsenen Katzen, die kein Lamm und teilweise auch kein Rind fressen. Die Katzenkinder werden aber zumindest an Rind auch gewöhnt. Generell ist Geflügel aber einfach näher an der natürlichen Beute von Katzen, als Fleisch von Großsäugern.

Wenn Sie mehrere Tiere haben, lohnt sich auch der Einkauf bei einem Futterfleischhändler. Die gibt es in jeder Großstadt inzwischen, oder man bestellt Frostfleisch über das Internet. Mägen, Herzen und Leber sind bei ihnen allerdings auch nicht billiger als in der Supermarkttiefkühltruhe.

Darf man denn Geflügelknochen geben, splittern die denn nicht?
Man darf nicht nur, man sollte sogar. Besonders die knorpeligen Enden enthalten viel für den Körper gut aufschließbares Kalzium und auch Protein. Knochen und Knochenmark liefern wichtige Mineralstoffe. Besonders wenn viel Muskelfleisch verfüttert wird, beugt die Gabe von Knochen einem Phosphorüberschuss im Futter vor. Das Nagen von fleischigen Knochen ist zudem die beste und natürlichste Art des Zähneputzens für Katzen. Es beugt somit allzu starker Zahnsteinbildung vor. Besonders Hälse sind ausgezeichnete Zahnreiniger. Ganz nebenbei ist eine willkommene Beschäftigungstheraphie für gelangweile Wohnungskatzen.
Der Satz "keine Geflügelknochen" stammt aus der Zeit, als keiner auf die Idee gekommen wäre, frische Lebensmittel an Tiere zu verfüttern. Man sprach selbstverständlich von Abfällen, also von den Resten menschlicher Mahlzeiten. Gekochte oder gebratene Knochen splittern aber tatsächlich und dürfen nicht verfüttert werden. Auch sollte man, wenn man auch Flügel mitfüttern will, nur Brathähnchen nehmen, keine Suppenhühner. Die Knochen der jungen Hähnchen sind weniger spröde als die der ältern, ausgemusterten Legehennen, die als Suppenhuhn vermarktet werden.Von den langen Beinknochen werden Katzen ohnehin nur mit den knorpeligen Gelenkflächen fertig.

Hat man mehrere Katzen, kann man einfach handelsübliche Packungen von 400 - 500g an alle verteilen. Hat man nur 1-2 Katzen, teilt man die Packungen am besten und friert 100g-Portionen ein.

Geben Sie Ihrer Katze ruhig Milch
Meist heißt es, Katzen bräuchten keine Milch. Normale Kuhmilch verursache sogar Verdauungsstörungen. Letzteres ist richtig, wenn die Katze irgendwann von Milch entwöhnt wurde. Die Produktion des Laktose abbauenden Enzyms wir vom Körper eingestellt. Bauernhofkatzen, die immer schon Milch bekamen, vertragen sie auch später noch.
Aber im Normalfall kommt nur laktosefreie Milch in Betracht.
Trinkt ihre Katze gerne Milch, hat das mehrere Vorteile:

  • die Katze nimmt zusätzlich Flüssigkeit auf (besonders wichtig, wenn Sie nicht auf Trockenfutter verzichten wollen, ebenso für stillende Katzen).
  • die Katze bekommt zusätzlich Kalzium (hilft, einen eventuellen Phosphorüberschuss auszugleichen, wenn sie ergänzend zum Fertigfutter Rohfleisch füttern, beugt Milchfieber/Eklampzie bei stillenden Müttern vor)
  • Die Katze bekommt zusätzlich hochwertiges Eiweiß (besonders gut für stillende, wachsende, alte und kranke Katzen, schlechte Fresser)
  • Die Katze bekommt hochwertiges Milchfett (Katzen haben einen sehr hohen Fettbedarf)

Es gibt eigentlich nur Vorteile, wenn Ihre Katze gerne Milch nimmt. Sie können spezielle Katzenmilch kaufen oder einfach laktosefreie Milch aus dem Supermarkt. Kaufen Sie die mit 3,5% Fett, nicht die fettarme, es sei denn, Ihre Katze ist übergewichtigt. In diesem Falle kaufen sie eben die fettreduzierte laktosefreie Milch.


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Wenn Sie eine Katze haben, die dauernd Durchfall hat und die tierärztliche Abklärung keine Diagnose bringt, lohnt ein Versuch der Umstellung auf Rohfutter. Manchmal wird auch nur eine bestimmte Fleischsorte nicht vertragen. Die Normalo-Dosenfutter enthalten z.B. fast alle Rind und Schwein. Verträgt ihre Katze aber z.B. kein Rindereiweiß, bekommt sie "von Dosenfutter" Durchfall.

Zu dem Thema "Futtermittelempfindliche Katzen" habe ich inzwischen eine eigene Seite erstellt:

Klickst Du hier >>

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Hier eine fertige Mischung für reine Rohfütterung (alles aus dem Supermarkt):

  • 3 kg Putenfleisch, in Stücke geschnitten
  • 2 kg Hähnchenrücken, gewolft (wegen dem Kalzium und Ballaststoffen)
  • 1 kg Hähnchenmägen
  • 1 kg Hähnchenherzen ,halbiert (liefert Taurin)
  • 1/2 kg Leber, gewolft (Vitaminbombe par exelance, u.a. Biotin)
  • 1/2 Teelöffel Salz
  • 200g gekochte und pürrierte Möhren samt Kochwasser (sind besonders für Durchfallkandidaten gut und liefern Ballaststoffe)(als Kochwasser am besten 1/2 l Hühnerbrühe)
  • falls die gekochten Möhren weggelassen werden, extra 1/2 l Brühe (als Blutersatz, damit der Feuchtegehalt stimmt)
  • 4 Eigelb (das Eiklar kann man in der Pfanne stocken lassen und ebenfalls zusetzen)

Kosten für diese 8kg Fertigmischung: ca. 27,- €
Kilopreis: 3,37/kg (vergleichen Sie ruhig mal die Kilopreise Ihrer bevorzugten Dosenfutter. Die sind z.B. bei Zooplus>> angegeben)
Tageskosten: 0,85 € /Katze/Tag (Bedarf ca. 250g)

Die Möhre kann auch wegggelassen werden, wenn Knochen und Knorpel in ihrer Mischung sind. Sie dienen vor allem als Ballaststoffe. Auch wenig gekochte Kartoffeln sind statt dessen möglich. Sie sind für Katzen wenig verdaulich und ersetzen oder ergänzen somit tierische Ballaststoffe, liefern aber zusätzlich wertvolle Mineralien.

Weitere Innereien, wie Lunge (besonders für Katzen, die abnehmen sollen), Milz, Nieren können zusätzlich beigemischt werden. Taurinzugabe ist nicht erforderlich, da reichlich Herz in der Mischung ist. Bei Mischungen ohne extra Herzen, gibt man pro kg 1g Taurin hinzu.

Die Hähnchenrücken, gewolft kann man im Futterfleischhandel bestellen. Man bekommt sie aber auch gut selbst gewolft, auch nur mit dem Kurbelwolf. Für Katzen, die daran gewöhnt sind, kann man Karkassen und Hälse auch mit der Geflügelschere etwas zerteilen und so den Katzen verfüttern. Sie werden staunen, womit Katzen so fertig werden.
Möchten Sie keine Knochen wolfen, so geben Sie als Kalzium 1 gestrichenen Teelöffel gemahlene Eierschalen oder einen käuflichen Futterkalk nach Herstellerangaben dazu.

Das Ganze vermischen und portioniert einfrieren.

Analog können Sie sich auch reine Mischungen auf Rindfleisch- oder Lammbasis zusammenstellen.

Zumindest anfangs ist es besser, die Mischungen jeweils ausschließlich aus Komponenten von nur einer Tierart zusammenzustellen. Nicht wenige Katzen vertragen Fleischsorten bestimmter Tiere nicht. So wissen Sie sofort, was nicht vertragen wird und können es weglassen. Dann kann natürlich auch gemixt werden.

Rind-, Lamm-, Kaninchenfleisch und -innereien beziehen Sie viel kostengünstiger aus dem Futterfleischhandel. Bei Geflügel dagegen wird es im Supermarkt auch nicht teurer.

Für ähnliche Mischung auf Rindfleischbasis aus dem Futtermittelhandel kommen Sie auf 0,60 - 0,80 € /Tag/Katze.


Hier ca. 8kg der fertigen Mischung unmittelbar nach dem Schneiden und Knochen wolfen


Und so sieht das Ganze fertig portioniert (ein Paket für 2 Mahlzeiten) im Gefrierschrank aus.

Was mich am reinen BARFEN stört, ist die Tatsache, dass auch hier wieder nach einem komplizierten System künstliche Supplemente zugesetzt werden, von denen man wieder nicht weiß, ob die Dosierung wirklich optimal ist.

Ich gebe in der Regel keine weiteren Zusätze und versuche lieber Fleisch, Knochen, Knorpel und Innereien zu kombinieren. Die Gefahr von Schäden durch Überdosierung (irgendwelcher Suplemente) ist erheblich größer als die von Mangelerscheinungen.

Kein Futtermittelhersteller der Welt kennt übrigens den exakten Bedarf unserer Haustiere an Nährstoffen, Vitaminen und Spurenelementen. Im Tierversuch können lediglich die Grenzwerte nach oben und unten ermittelt werden:

Ab welcher Menge von welchem Stoff im Futter treten Vergiftungserscheinungen oder Sofortschäden auf, ab welchem Minimum Mangelerscheinungen? Langzeitschäden sind dabei wesentlich schlechter dokumentiert - wegen der Versuchskosten.

Irgendwo dazwischen wird dann dosiert, je nach Kosten des Stoffes im entsprechenden Grenzbereich.

Übrigens neulich in einem Forum gelesen:
"Ich kann meinen Katzen kein Fleisch füttern, weil ich es nicht schneiden kann. Ich ekele mich so." Auch viele Menschen sind selbst schon derart denaturiert, dass sie wohl auch für sich selbst nur noch Fertigprodukte kaufen." Man muss ja nicht gleich selbst auf die Jagd gehen, aber man sollte sich auch nicht um die Tatsache drumrum drücken, dass wir und unsere Katzen eben Fleisch von Tieren essen.

Einkaufstipps:
Ratsuchende Katzenhalter haben mir tatsächlich schon gesagt: "Ich weiß gar nicht, welches Fleisch ich für Katzen kaufen kann."
Die Antwort ist einfach:
Im Grunde alles, was angeboten wird (vom Schwein aber nur deutsche Bioware). Zu große Knochen muss man eben abschneiden. Angefangen vom Suppenfleisch bis zum Filet. Der Geldbeutel u. die Zahl Ihrer Katzen bestimmt die Auswahl.
Geflügel einschl. Mägen, Herz, Leber bekommt man günstig im Supermarkt oder Discounter.
Leider hat nicht jeder alles. Putenkeulen sind oft günstig, aber mühsam zu zerlegen.
Herz, Leber, Mägen Geflügelklein gibt es als Frostware in 500g-Abpackungen, frisch meist zu 400g.
Geflügel ist bei Futterfleischlieferanten preislich auch nicht günstiger. Aber es gibt Durchgedrehtes mit Knochen.
Rindfleisch gibt es auch im Supermarkt
Innereien (Herz, Leber, Nieren, Milz) vom Rind: gibt es beim Fleischer
Alles was nicht Geflügel ist (Rind, Lamm, Kaninchen) ist aber beim Futterfleischhändler für ein Drittel des Lebensmittelhandelspreises zu bekommen. Wer viele Katzen zu versorgen hat, kauft also lieber hier.
Futterfleischhändler mit Frischware gibt es in jeder Großstadt. Man kann sich auch Tiefkühlware schicken lassen.

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Trockenfutter, eine geeignete Katzennahrung?

Ganz klar NEIN

  • Trockenfutter ist zu trocken (Siehe weiter unten: Meine Katze trinkt zu wenig)
    und verursacht deshalb auf Dauer Harnsteine und Nierenprobleme
  • weil es Getreide enthält, begünstigt es die Zahnsteinbildung
  • es enthält alle möglichen Zusatzstoffe, wie Konsevierungsstoffe (ohne würde das enthaltene Fett ranzig werden), Farbstoffe (damit Mensch es appetitlich findet), Lockstoffe (welche Katze würde sonst freiwillig Getreide fressen?), Bindemittel damit die Pampe nicht zerbröselt, technische Fette auf der Oberfläche, damit die Dinger nicht Wasser ziehen, zusammenpappen oder gar Schimmelpilze ansetzen, und, und...

Hier als Beispiel (pars pro toto) die Zusammensetzung eines Royal Canin-Trockenfutters:
"Mais, Geflügelmehl, Reis, Pflanzenproteinisolat, Weizen, Tierfett, Lignozellulose, tierisches Eiweiß (hydrolysiert), Mineralstoffe, Rübentrockenschnitzel, Sojaöl, Fructo-Oligosaccaride, Hefe, Natriumphosphate, Fischöl, L-Lysin, DL-Methionin, Taurin, Polyphenole (aus grünem Tee und aus Trauben)
Beachten Sie: Was in der Liste an erster Stelle steht, davon ist auch am meisten drin - hier also Maismehl. Dazu kommen aber weitere Pflanzenstoffe: Reis, Pflanzenproteinisolat, Weizen, Zellulose(unverdaulich), Rübenschnitzel.

Dazu kommt noch eine lange Liste an Zusatzstoffen:
"Eisen (198 mg/kg), Kupfer (22 mg/kg), Mangan (79 mg/kg), Zink (222 mg/kg), Jod (3,3 mg/kg), Selen (0,18 mg/kg), Vitamin E (500 mg/kg), Vitamin C (200 mg/kg), Biotin (1,5 mg/kg), Cholin (2.500 mg/kg), Vitamin B1 Thianin (26 mg/kg), Vitamin B2 Riboflavin (52 mg/kg), Vitamin B5 Pantothensäure (49 mg/kg), Vitamin B3 Niacin (166 mg/kg), Vitamin A (17.000 IE/kg), Vitamin B6 Pyridoxin (24 mg/kg), Vitamin D3 (721 IE/kg), Folsäure (4,4 mg/kg), Vitamin B12 Kobalamin (0,17 mg/kg), L-Carnithin (50 mg/kg), Polyphenole (50 mg/kg)"
Alles, dass was normalerweise im Fleisch (und Innereien der Maus) natürlicherweise drin ist, wird durch künstliche Stoffe substituiert. Und dies ist kein Billigfutter!

Nebenbei sei erwähnt, dass Futtermittelallergiker viele Trockenfutter im Gegensatz zu üblichem Dosenfutter vertragen, ohne Durchfall zu bekommen. Grund: Es ist kaum tierisches Eiweis drin und das, was drin ist, ist meist Geflügelmehl oder hydrolysiert. Allergiker reagieren aber allermeist auf Rindereiweiß. Das ist aber kein Grund, auf Trockenfutter umzustellen, sondern diese Beobachtung sollte Anlass für eine Ausschlussdiät geben.

Guten Appetit.

Ich frage mich immer, welche Suchtstoffe da drin sein müssen, dass Katzen so auf das Zeug fliegen.

Warum gibt es überhaupt Trockenfutter, wenn die so schlecht für Katzen sind?

  • Weil die Herstellung billig ist
  • weil sich auch noch angegammelte Schlachtabfälle verarbeiten lassen
  • weil das Abfall- und Reststoffeentsorgungsproblem der Lebensmittelindustrie in bare Münze Gewinn umgemünzt werden kann (Futter- und Lebensmittelbetriebe gehören meist zum selben Konzern)
  • weil Trockenfutter lange lagerbar ist (geringes Risiko im Handel)
  • weil es leicht zu transportieren ist (denn es ist wortwörtlich LEICHT)
  • weil es die Bequemlichkeit von Katzenhaltern entgegen kommt:
    -gut zu bevorraten
    -kaum verderblich
    -kann den ganzen Tag stehen bleiben
    -keine Geruchsbelästigung
    - macht keine Flecken auf dem Teppich (es sei den, es enthält Farbstoffe)
    -Schälchen muss nicht dauernd ausgewaschen werden (???)
  • weil sich Katzen durch ihre Fixierung auf den Geruchssinn leicht überlisten lassen, Ungenießbares zu fressen

Es gibt Trockenfutter nicht, weil dies die artgerechte Ernährung für Katzen wäre.

Besonders pikant:
Diese o.g. Marke bietet nicht weniger als 21 (!) verschiedene Trockenfutter für besondere Ansprüche:
- für besonders anspruchsvolle, geruchssensitive Katzen
- für besonders anspruchsvolle, nährstoffsensitive Katzen
- für besonders anspruchsvolle, textursensitive Katzen
- für ausgewachsene, wählerische Katzen
- für kastrierte Katzen
- für seidiges Fell und gesunde Haut
- für übergewichtige Katzen
- zur Unterstützung der Zahnhygiene
- anti-Hairball
- Maine-Coon-spezial
- Perser-spezial
- Britisch-Kurzhaar-spezial
- Siam-spezial
- Indoor
- Indoor-Longhair
- Indoor-senior
- für ruhige Katzen
- Outdoor
- Outdoor-Senior
- Kitten 4. - 12. Monat
- Kitten 1.- 4. Monat

Was füttere ich jetzt blos meiner rundum anspruchsvollen, ausgewachsenen kastrierten, übergewichtigen, zahnsteinbehafteten, Siam-Perser-Maine-Coon Mix mit sprödem Fell? (Anm: Einige besonders schlaue Züchter haben ihre Antwort darauf gefunden, indem sie ihre Spezialmischung aus dem reichen Marken- und Sortenangebot zusammenmixen)

Wo beziehen blos ganz normale Dorfkatzen all die verschieden deklarierten Mäuse für besondere Ansprüche?

Neulich gab es eine Reportage über den Marskonzern (Marktführer bei Heimtierfutter). Aussage eines leitenden Mitarbeiters:
"Wir designen unsere Futtermarken zu 90% für den Kopf der Tierhalter."

Bei Hundefutter wird es noch verrückter: RC bietet spezielles Trockenfutter für mehr als 13 verschiedene Rassen an. Dabei wird dann noch nach Rassen und Altersgruppen unterschieden. Als z.B. "Boxer Junior", "Deutscher Schäferhund Junior", ... Abartiger geht's nimmer. Aber der Markt muss ja wohl da sein. Die Industrie verstand es schon immer Bedarf zu wecken, wo vorher keiner war.

Wir füttern regulär überhaupt kein Trockenfutter, nutzen es aber als Bestechungsmittel z.B. zum Reinlotsen unserer Nachtaktiven. Man braucht blos die Tüte schütteln.
Kleine Sünden sind erlaubt.

Buchempfehlung: Katzen würden Mäuse kaufen. Schwarzbuch Tierfutter

Und falls beim Lesen jetzt jemand im Stillen denkt:

"Meine alte Katze ist mit Trockenfutter 18 Jahre alt geworden",

dem entgegne ich: "Womöglich war sie ja Freigänger, also zu einem guten Teil Selbstversorger?"
Bei näherer Nachfrage zeigt sich dann, dass die Katze exessiv Milch und Sahne geschlabbert hat.
... Und "Ausnahmen bestätigen die Regel. Helmut Schmidt wird auch trotz jahrzehntelangem Pfeiferauchen alt und älter. Ändert aber nichts an der Tatsache, dass exorbitant mehr Raucher als Nichtraucher an Lungenkrebs sterben, an Corp erkranken oder Beine amputiert kriegen."

*siehe auch: Meine Katze trinkt zu wenig

Lesen Sie zum Thema Trockenfutter auch unten: Was sagt uns das Etikett? >>

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Wochenfutterplan für Normalos

Gemeint sind Katzenhalter, die nicht ausschließlich BARFEN wollen oder können, aber auch nicht nur Fertigfutter geben möchten, aber keine Zeit oder Lust haben, Mischungen zuzubereiten.
Tiefkühlware nehmen Sie morgens aus dem Frostfach oder tauen es abends in der Mikrowelle oder einem heißen Wasserbad auf)

So einfach ist eine akzeptable, abwechslungsreiche Katzenfütterung für zwei Katzen:

Ihr Wocheneinkauf:
- rund 3 Pakete Tütchenfutter oder 8 Dosen a 400g
- ein Paket Hähnchenmägen (Tiefkühl oder frisch)
- ein Paket Puten- oder Hähnchenleber
- ein Paket Puten- oder Hähnchenherzen
- ein Paket Hähnchenflügel
(Kosten für die Fleischwaren: ca. 6,-€/ Woche/2 Katzen)

  • Montag:
    (7-8 Tütchen oder zwei 400g-Dosen, 1 Ei)
    Morgens:
    je 100g Nassfutter (2 Tütchen oder halbe Dose)
    Mittags:
    je 100g Nassfutter
    Abends:
    200g Nassfutter mit einem Eigelb und dem in der Pfanne mit etwas Butter oder Öl gestockten Eiweiß vermischen
    spät:
    je 50 - 100g Nassfutter
  • Dienstag:
    ( 4 Tütchen oder eine 400g-Dose andere Sorte, 1/2 Packung Hähnchenmägen)
    Morgens:
    je 100g Nassfutter
    Mittags:
    je 100g Nassfutter
    Abends:
    1/2 Packung Hähnchenmägen roh (ca.5 Stück, ganz als Spielspaß oder nicht zu klein geschnitten)- Rest der Packung kommt in den Kühlschrank
  • Mittwoch:
    (4 Tütchen oder eine 400g-Dose andere Sorte, 1/2 Packung Hähnchenmägen, Rest vom Dienstag)
    Morgens:
    je 100g Nassfutter
    Mittags:
    je 100g Nassfutter
    Abends:
    1/2 Packung Hähnchenmägen roh (Rest von Mittwoch)
  • Donnerstag
    ( 4 Tütchen oder eine 400g-Dose Sorte wechseln, 1/2 Packung Puten- oder Hähnchenleber; Frostware nur antauen, Hälfte zurück ins Frostfach für nächste Woche oder selber essen)
    Morgens:
    je 100g Nassfutter
    Mittags:
    je 100g Nassfutter
    Abends:
    1/2 Packung Puten- oder Hähnchenleber roh in Stücken (für empfindliche Katzen kurz mit wenig Wasser angaren und teilweise zerdrücken)
  • Freitag:
    (4 Tütchen oder eine 400g-Dose Sorte wechseln, 1/2 Packung Puten- oder Hähnchenherzen; andere Hälfte in den Kühlschrank)
    Morgens:
    je 100g Nassfutter
    Mittags:
    je 100g Nassfutter
    Abends:
    1/2 Packung Puten- oder Hähnchenherzen roh ganz, halbiert oder in Ringe geschnitten
  • Sonnabend:
    (4 Tütchen oder eine 400g-Dose Sorte wechseln, 1/2 Packung Puten- oder Hähnchenherzen; Rest von Freitag)
    Morgens:
    je 100g Nassfutter
    Mittags:
    je 100g Nassfutter
    Abends:
    1/2 Packung Puten- oder Hähnchenherzen roh ganz, halbiert oder in Ringe geschnitten
  • Sonntag:
    (4 Tütchen oder eine 400g-Dose Sorte wechseln, 4 Hähnchenflügel)
    Morgens:
    je 100g Nassfutter
    Mittags:
    je 100g Nassfutter
    Abends:
    je 2 Hähnchenflügel roh ganz, am besten das Fleisch nur einschneiden und abnagen lassen (Flügelspitzen und Knorpel werden abgenagt, Röhrenstück von selbst übrig gelassen)


Wenn abends Fleisch gegeben wird, kann die 4. Mahlzeit spät meist ausfallen, da Fleisch besser und länger sättigt.
Je nach Akzeptanz und Verträglichkeit können natürlich auch andere Fleischsorten gefüttert werden.
Frischfleisch kann ohne weiteres 2 Tage im Kühlschrank bevorratet werden. 2 Tage hintereinander dasselbe füttern, geht problemlos, außer bei Leber. Ansonsten eben das Gekaufte in Portionsgröße teilen und einfrieren.

Tipp:
Wenn Sie für ihren eigenen Verzehr Fleisch einkaufen, schlagen Sie pro Katze 100g auf und erfreuen bei der Zubereitung ihre Katzen mit einer eigenen Mahlzeit; am liebsten gleich beim Schneiden Stückchen vom Tisch. So macht man sich Freunde.


Kolja lässt sich nicht lange bitten.

 

 


" Meine Katze frisst so gerne Hundefutter. Schadet ihr das?"

Kurze Antwort: Nein, wenn sie blos ab und zu nascht, ja, wenn das Hundefutter nichts taugt und sie damit ernährt wird.

Lange Antwort: In freier Natur fressen Wölfe, Hunde und Katzen nahezu das Gleiche, nämlich Beutetiere. Allenfalls unterscheiden sie sich darin, dass Hunde und Wölfe, des Tierfell nicht mitfressen, während Katzen ihre Beute buchstäblich mit Haut und Haaren fressen, Unverdauliches aber anschließend wieder auswürgen. Außerdem fressen Katzen nur frisch gefangene Tiere, während Hunde auch Beute bevorraten und eine Vorliebe für bereits anrüchiges haben. Ansonsten sind Hunde und Wölfe eher als Katzen auch mal für Früchte (vor allem Beeren) zu haben. Generell kann also Hundefutter Katzen nicht schaden, wenn sie gerne davon naschen. Katzen komplett mit Hundefutter zu ernähren (vielleicht weil es billiger ist) gilt aber als problematisch, weil der Eiweißgehalt in Hundefertigfutter für Katzen zu gering ist und einfach zu viel Getreide oder Kartoffeln drin sind. Ebenso wird der von Katzen benötigte Tauringehalt von Hundefuttern in der Regel nicht erreicht. Allerdings werden mitlerweile gute Hundefuttersorten auch schon mit Taurin angereichert. Vergleicht man die Zusammensetzung der guten Hundefuttermarken mit denen für Katzen, so wird man wenig relevante Unterschiede feststellen - im Preis allerdings auch nicht.

In der DDR gab es genau eine Handelsmarke Haustierfutter: GOLDI
Das Etikett zierte ein Hundekopf - auf der einen Seite. Drehte man das Glas ein wenig, so sah man auf der anderen Seite einen Katzenkopf. Was man im Glas sah, war nur grob zerkleinert und ließ noch gut erkennen, was drin war. Nicht selten glotzte einen ein Auge an. Wenn ich es recht erinnere, war es ein reines Fleischfutter ohne Getreide, Kartoffeln oder Nudeln. Katzenhalter gaben es pur, Hundehalter setzten selber Haferflocken oder Reis zu, vor allem wegen der Kosten. Wie gut das Futter tatsächlich bilanziert war, weiß ich natürlich nicht. Aber ich erwähne es wegen des Prinzips. Wie schon gesagt: Beutetier ist Beutetier.

Im Grund würde es auch heute reichen, eine gute Fleischmischung mit für Katzen ausreichendem Tauringehalt zu produzieren, die für Hunde und Katzen gleichermaßen tauglich wäre. Einige wenige Hersteller gibt es tatsächlich, die dies tun, z.B. "Hermanns Biofleisch". Aber heute geht es weniger darum, Tiere angemessen satt zu bekommen, als darum, mit immer neuen Produkten Marktanteile zu sichern.

Wenn Hunde Katzenfutter fressen, ist das viel weniger problematisch, als oft dargestellt. Der Eiweißgehalt der meisten Hundefutter ist geringer, als bei Ernährung in freier Wildbahn. Der etwas höhere Eiweißgehalt des Katzenfutters dürfte also kaum schaden, schon gar nicht wachsenden Tieren. Vergleicht man die Angaben auf Katzenfutter mit denen auf speziellem Welpenfutter, so sind die Mengenangaben für die Inhaltstoffe nahezu identisch. Manche Hunde vertragen allerdings den höheren Fettgehalt des Katzenfutters nicht so gut.

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" Meine Katze trinkt so wenig"

Diese Klage liest man immer wieder, wenn man zum Thema googelt, oder der Tierarzt sagt gar: "Ihre Katze trinkt zu wenig."

Ja sind Katzen den dumm? Funktioniert nicht einmal der Instinkt?

Die Katzen sind es nicht, wohl aber manche Tierärzte und Futtermittelhersteller.

Katzen stammen ursprünglich aus den heißeren Regionen der Erde. Deshalb ist ihr Stoffwechsel für geringen Wasserbedarf optimiert. Sie sind daher so konzipiert, dass sie ihren Flüssigkeitsbedarf nahezu ausschließlich aus den Beuttieren decken können. (die 70-80% Wasser enthalten). Entsprechend unterentwickelt ist das Durstgefühl bei Katzen.
Wenn Sie nur Dosennaßfutter oder gut befeutetes Rohfutter geben, kann es also durchaus sein, dass Ihre Katze, obwohl sie nahezu gar nichts trinkt, trotzdem genug trinkt.

Es kann aber auch sein, dass Ihre Katze wirklich zu wenig trinkt. Dies kann bei ausschließlicher Fütterung mit Trockenfutter der Fall sein, oder wenn Trockenfutter den ganzen Tag zur Selbstbedienung herumsteht. Hier drohen insbesondere Blasensteine und Nierenprobleme. Bei überwiegender Trockenfutterfütterung (Was nicht empfehlenswert ist!) muss das Futter unbedingt ständig für die Katze verfügbar sein, ebenso wie das Wasser. Nur bei Aufnahme ständig kleiner Mengen besteht eine Chance, dass die Katze genug Wasser aufnimmt. Ein Trinkbrunnen kann helfen. Wenn Ihre Katze Katzenmilch mag, ist auch das eine Möglichkeit. Versuchen Sie, lieber,die Fütterung umzustellen.
Ich kann mich immer darüber aufregen, wenn Hersteller und Katzenzeitschriften behaupten: "Trockenfutter garantiert eine exzellente Ernährung ihrer Katze. Es ist nur darauf zu achten, dass die Katze genug trinkt." Katzen trinken aber naturgemäß nicht genug!

Eine Katze benötigt pro kg Körpergewicht bei mildem, aber nicht heißem Wetter ca. 45ml /pro kg Körpergewicht. Eine 5-kg-Katze braucht also im Schnitt 225ml Wasser täglich. Bei Trockenfuttern ist der Trockenmasseanteil natürlich nahezu 100%. Rechnen Sie mal aus, wie viel ihre Katze trinken müsste, um auf die nötige Wassermenge zu kommen. Bei 60g (etwa eine Tagesration) müsste Ihre Katze täglich allein ca. 1/4 Liter Wasser trinken, um überhaupt auf den Feuchtigkeitshehalt von Beutetieren oder Nassfutter zu kommen. 300g Naßfutter dagegen decken den kompletten Wasserbedarf der Katze.

Füttern Sie also nur Nassfutter, brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen, auch wenn der Wassernapf gänzlich unberührt bleibt.

Beim BARFEN muss man übrigens der Futtermischung Wasser zusetzen oder extra anbieten, da das Fleisch ausgeblutet und damit trockener ist als ganze Beutetiere.

Noch mehr habe ich mich neulich im Wartezimmer unseres Tierarztes aufgeregt. Er hat einen Schauschrank mit diversen Blasensteinen ausgestattet, daneben ein Infoblatt zu Ursachen. Darauf steht u.a. "zu wenig Trinken". Und gleich neben dieser Info steht das Blasen- und Nierendiät-Trockenfutter einer bekannten Firma.

Ich konnte mir nicht verkneifen, meinen (wirklich guten, sich ständig weiterbildenden) Tierarzt darauf anzusprechen. Etwas erstaunt räumte er den Widerspruch ein. Wenig später war umdekoriert.

Katzen trinken übrigens gerne entfernt vom Futternapf. Außerdem bevorzugen sie zwar unverschmutztes aber etwas abgestandenes Wasser, gern mit einigen Steinen darin. Wir haben eine große Tonschale, die auch für Wasserspielchen taugt, die Sibirische Katzen lieben.

Bei sehr heißem Wetter brauchen auch Katzen natürlich zusätzlich Flüssigkeit. Also egal was Sie füttern, immer frisches Wasser bereitstellen.

Trinkt Ihre Katze aber im Gegenteil auffällig viel und häufig, gehen Sie bitte zum Tierarzt. Wahrscheinlich ist sie dann nierenkrank.

 

Möglicherweise trinkt Ihre Katze auch gar nicht zu wenig, sondern nur eben nicht aus dem Napf. Vielleicht hat sie den tropfenden Wasserhahn für sich entdeckt, oder die Wasserlache in Spülbecken oder Duschwanne?

 

Wer unbedingt auch Trockenfutter geben möchte, der sollte einen Trinkbrunnen anschaffen.

 

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Was sagen Aussehen, Geruch und die Akzeptanz über die Futterqualität?

Mal ganz pauschal gesagt - nicht viel. Die Futtermittelindustrie ist da erfindungsreich.

Bei Rohfleisch ist das keine Frage. Jeder sollte in der Lage sein, Fleisch und Innereien nach Aussehen und Geruch bezüglich ihrer Frische einzuschätzen. Außen vor lasse ich mal Leute, die sich generell vor rohem Fleisch ekeln. Frisches Fleisch riecht weder aufdringlich, noch hat es grünliche Stellen oder schillert. Ist es schleimig, gehört es in den Müll, allenfalls, nach Abwaschen, noch in den Hundenapf.

Trockefutter lässt sich nach dem Aussehen gar nicht beurteilen.
Allenfalls kann man sagen:
Je appetitlicher es aussieht, desto mehr Farbstoffe sind dran.
Die Ausgangsmasse ist immer einfach nur grau. (So wie früher der Hundekuchen)

Beim Geruch sieht es ähnlich aus. Riecht es für unsere Nase lecker, so ist das kein Gradmesser für die Futterqualität. Der Hersteller hat sich einfach nur viel Mühe gegeben, uns (und die Katzen!) geruchlich zu überzeugen. Machen Sie sich keine Illusionen: Das, was Sie da riechen ist das Produkt des Chemielabors.

Anders herum deutet ein muffiger Geruch natürlich auf Schimmel hin. Eigentlich bei der eigearbeiteten Chemieküche heute aber kaum noch anzutreffen.

Nassfutter ist im Grunde auch nur bedingt optisch und geruchlich zu beurteilen. Zusätze für die Nase sind auch hier üblich. Auch der Verarbeitungsprozess an sich vernichtet schon einen Teil möglicher Gammelfleischgerüche. Dazu gab es in Stern-Tv mal einen eindrucksvollen Test, der zeigte, dass Gammelfleisch entsprechend verarbeitet, als Dosenwurst (für Menschen!), weder optisch noch geruchlich zu erkennen war. Zusätze für guten Geruch sind auch hier üblich.

Auf Sojaimitate statt echter Fleischstücke wurde schon weiter oben hingewiesen. Die Farbe sagt oft auch mehr über die Zusätze, als über die Qualität. Katzen ist die Farbe eher egal als uns Menschen. Was die ernährungsphysiologische Ausgewogenheit eines Futters angeht, so ist sie durch Aussehen und Geruch nicht erkennbar. Ein bis zur Unkenntlichkeit gematschter, graubrauner Dosenpamps kann gut bilanziert sein und auch akzeptable Ausgangsstoffe enthalten. Zu Stückchen mit Soße oder Gelee gepresst enthält er schon wieder weitere Zusätze, die Form geben oder ist gar aus Trockenpresslingen hergestellt, die erst in der Dose aufgeschwemmt werden. Siehe weiter oben.

Trotzdem:
Ein Futter, in dem noch echte Fleischfasern oder gar Stücke erkennbar sind, dürfte wohl auch brauchbare Fleischanteile enthalten. Wenigstens etwas. Wie es bilanziert ist, müssen wir dem Etikett glauben.
An der Farbe lässt sich übrigens sogar bei den Futtern mit echten Fleischfasern arbeiten: Nitritpökelsalz macht es appetitlich rötlich . Bei Lebensmitteln müssen solche Zusätze als E249, E250, E251, E252 deklariert werden, bei Tierfutter wohl nicht.

Akzeptanz:
Auch zugesetzte Soßen oder künstliche Gelees haben nichts mit der Maus als natürliches Katzenfutter zu tun. Leider lieben die Katzen das Zeug so sehr, dass schon ihr Fehlen, reichen kann, dass Katze das Futter stehen läßt.

Mit den Katzen ist es wie mit uns Menschen: Das, was uns schmeckt ist nicht unbedingt das was uns gut tut. Außerdem werden Tiere und Menschen schon von Anfang an auf die künstlichen Aromen und Geschmacksstoffe geprägt.

Frißt ihre Katze ein bestimmtes Futter gerne, sagt das rein gar nichts über seine Qualität. Das gilt auch umgekehrt:
Selbst hochwertige Dosenfutter und selbstgemachte 1A-Mischungen werden mitunter stehen gelassen. Es fehlen die gewohnten künstlichen Geruchs- und Aromastoffe, die so raffiniert konzipiert sind, dass auch "unverdorbene Katzen", also solche, die bisher nur Bio oder BARF ernährt wurden, mit fliegenden Fahnen umschwenken.

So ist es manchmal ein hartes Stück Arbeit, eine Katze von dem zu überzeugen, was man selber für gut hält.

Zum versöhnlichen Schluss sollte man aber bedenken:
Menschen und ihre Haustiere werden heute trotz industriedesignter Nahrungs- und Futtermittel recht alt. Kleine Sünden sind immer erlaubt, wenn's doch nun mal schmeckt. Wer mag sein Haustier schon über längere Zeiträume mit "gutem Futter" traktieren, das ihm partout nicht schmeckt? Die Anklage im Blick des Lieblings...

Hat man aber einen echten Junkie, der z.B. ganz auf Trockenfutterdroge ist, hilft nur der Totalentzug.

Schlimm wird es, wenn Katzen Diätfutter brauchen und nicht fressen wollen. Letzten Endes ist es besser, ein krankes Tier frißt überhaupt etwas. Wohl dem, der sein Tier rechtzeitig an Rohfutter gewöhnt hat. Bei entsprechender Zusammenstellung hilft es oft besser als die Industriediäten.

 

Kittenfutter für Katzenkinder?

Futtermittelhersteller und sogenannte "Fachartikel" in Katzenzeitschriften sind sich einig und viele Züchter beten es nach:

"Sebstverständlich sollen alle jungen Katzen bis zum Alter von einem Jahr mit einem speziellen Kittenfutter ernährt werden. Nur so wäre ihre optimale Entwicklung garantiert."
Ihre Argumente klingen logisch:

  • wachsende Kätzchen haben einen viel höheren Bedarf an Nähr- und Mineralstoffen als erwachsene Katzen, denn
  • sie müssen noch Körpermasse zulegen, Knochen mineralisieren usw. und
  • sie bewegen sich viel mehr
  • Normalfutter könne diesen Bedarf nicht decken oder
  • sie müssten davon so große Mengen aufnehmen, dass dies den kleinen Körper ungebührlich belasten würde

Ach so, klingt logisch, ist aber trotzdem falsch, zumindest die Schlussfolgerung.

Eine Katze ist bereits mit 6 Monaten einem menschlichen Teenager gleichzusetzen. Füttern  Sie ihre halbwüchsigen Kinder etwa noch mit Hipp und Alete?

Fangen wir also ganz von vorn an - bei der Wildkatze.

Bis zum Alter von 4-6 Wochen ernährt sie ihre Kinder ganz allein mit Muttermilch. (Ich werde nie begreifen, warum manche Züchter ohne Not Katzenbabys mit Fläschennahrung traktieren und schon in 3 Wochen alte Krabbelkätzchen mit aller Macht versuchen, Milchbreis und Hipp-Biohühnchen - optiert für Menschenkinder - reinzuzwängen).

Dann beginnt die Katzenmutter zuzufüttern: Sie geht also auf die Mäusejagd, kommt nach Hause und würgt ihren Babys die zerkleinerte Maus heraus. Warum wundern sich eigentlich Züchter, dass ihre Mutterkatze so oft ihr Futter wieder auskotzt?

So ab der 8. Lebenswoche, manchmal auch schon früher, trägt die Katze die Mäuse lebend nach Hause. Die Kleinen müssen schließlich lernen, wie Katz zu Futter kommt.

Wohlgemerkt: Keine der ausgewürgten oder lebenden Mäuse ist als "Kittenfuttermaus mit optimierter Zusammensetzung" deklariert. Trotzdem wachsen die Katzenbabys zu leidlich lebenstüchtigen Wildkatzen heran.

Wie geht das?

Indem sie einfach im Verhältnis zu ihrem Körpergewicht mehr Mäuse fressen, als ihre erwachsene Mutter. Die hat also ganz schön zu tun mit Heranschaffen. Wenn sie z.B. 4 Kinder von 8 Wochen hat (Wildkatzen haben vernünftigerweise kleine Würfe), muss sie fünf mal so viele Mäuse fangen, wie sie für sich allein bräuchte, obwohl die Kinder doch erst eine Handvoll Katze sind. Daher ist die Mama praktisch den ganzen Tag auf Achse und bringt dauernd etwas angeschleppt. Die Kätzchen fressen also über den Tag verteilt viele Mahlzeiten. Mehr gefressen heißt natürlich auch, z.B.mehr Eiweiß und mehr Kalzium aufgenommen.

Was heißt das für unsere Hauskatzen?

  1. Sie brauchen im Normalfall (außer bei Megawürfen oder Einzelkinder) keine Fläschchen
  2. Sie brauchen keinen Babybrei auf Milch- und Getreidebasis
  3. Sie brauchen keine Designer-Kittennahrung

Wenn man also die Mama mit einem vernünftigen Katzenfutter füttert (und möglichst auch Rohfleisch), taugt das auch für die Katzenkinder. Sie fressen einfach mit gesegnetem Appetit so viel wie eine große Katze.


Als allererste feste Nahrung bekommen unsere Katzenbabys gewolftes oder fein geschnittenes Putenfleisch


Kleine Katzen kleine Stückchen - schon wenige Tage nach dem Gewolften (Marinka u. Mischa)

Viele Züchter schwören auf HIPP -BIOHÜHNCHEN (Gläschennahrung für Menschen-Babys) als erstes Zufutter zur Muttermilch.

Was ist davon zu halten?

Von den 125g Gläscheninhalt sind nur 50g Fleisch. Der Rest ist zugesetztes Wasser und gekochter Reis.
Der Eiweißgehalt, einschließlich des pflanzlichen Eiweißes, beträgt lediglich 8%.

Die selben Leute, die beim Futter für ihre erwachsenen Katzen auf einen hohen Eiweißanteil und Getreidefreiheit achten, füttern ihre Katzenbabys mit Fleisch-Reis-Brei an. Wie kommen sie blos auf die Idee, der Verdauungstrakt eines so jungen Fleischfressers wäre in der Lage pflanzliches Eiweis zu verdauen und Kohlenhydrate aufzuschließen?

Wer meint, unbedingt bereits mit 3 Wochen Breichen anbieten zu müssen, sollte lieber zu einem Sensitv-Katzenfutter greifen, das getreidefrei ist, z.B. KATTOVIT sensitv, das eine ganz feine Pastete ist und nur aus Hühnchenfleisch besteht.

 


Wenig größer geht es schon richtig zur Sache (Mitja, Mascha, Marinka)

Und es belastet den kleinen Körper nicht über Gebühr, vorausgesetzt, der Züchter füttert viele kleine Mahlzeiten am Tag. Raubtiere haben einen kurzen Darm und verdauen das Gefressene daher sehr schnell.

Was passiert, wenn man trotzdem ein hochenergetisches spezielles Kittenfutter mit exorbitant hohem Eiweißgehalt füttert?
Nun, der Heißhunger bleibt nahezu der Gleiche, denn Katzenkinder sind darauf programmiert, beinahe immer und alles zu fressen. Sie nehmen also von dem "guten" Kittenfutter mehr auf, als gut für sie ist.
Was dann passiert, wissen wir von Menschenkindern - sie werden schneller dick als sie wachsen können; mit allen negativen Folgen bei Kindern und bei Katzen. Und Züchter freuen sich noch, wenn sie kugelrunde, feiste Welpen präsentieren können. Die Folgen sind: Gelenkprobleme (besonders bei großwüchsigen Rassen!), frühzeitige Diabetis und anderes mehr.


Natürlich kennen auch die Hersteller diese Gefahr - und warnen in den "Fachartikeln" und einige sogar auf den Verpackungen folgerichtig davor, die kleinen Katzen zu "überfüttern". Aha. Dann entsteht aber Hungergefühl, weil des Verhältnis von Futtermasse und Inhaltstoffen eben nicht dem natürlichen Angebot entspricht. Normalerweise (bei natürlicher Fütterung) kann man junge Katzen, die sich artgerecht bewegen dürfen, nicht überfüttern.

Für die jugendliche Katze beim neuen Besitzer gilt natürlich genau das Gleiche und das erst recht. Eine 3-4 Monate alte Katze entspricht in etwa einem 12-jährigen Menschenkind. Füttern sie das etwa auch noch mit HiPP? Mit 6-8 Monaten gar ist die Katze bereits geschlechtsreif. Wer würde Jugendliche mit einem speziellen Ernährungsprogramm traktieren, blos weil sie noch wachsen?

Vernünftige Hersteller von brauchbarem Dosenfutter haben bisher mit dem Hinweis darauf, dass ihre Normalfutter vollwertig seien, auf extra Kittenfutter-Serien verzichtet. Inzwischen kippen immer mehr um und liefern, was der (von der "Fachpresse" konditionierte) besorgte Kunde verlangt. Denn entdeckt der eine vermeintliche Lücke im Sortiment, argwöhnt er gleich, auch das Normalfutter dieser Marke könne dann nicht so optimal sein.

Die dabei gemachten Verrenkungen sind manchmal geradezu grotesk. Irgend etwas muss ja für den Kunden ersichtlich anderes drin sein, als im Adult-Futter. Also wird irgendwas reingetan, was letztlich das Futter eher verschlimmbessert. So z.B. das neu auf den Markt gebrachte Kittenfutter des bekannten schwedischen Herstellers, welches im Gegensatz zur Normalserie Getreide enthält.

Es gibt auch Hersteller mit einem Rest Vernunft: Auf dem Etikett steht zwar Kittenfutter, damit die Leute kriegen was sie wollen, es ist aber gar nichts wesentlich anderes drin als in der Normallinie, auch nicht bezüglich der analytischen Bestandteile. Es gibt sogar ein- oder zwei bei denen das Kittenfutter auch preislich nicht höher liegt. So sichern sie sich ihren Marktanteil im Bereich der Fütterung junger Katzen, ohne ihnen zu schaden.
Nur: für die Katze ist es unnötig.

Hier ein Beispiel der Produktlinien ein- und desselben Herstellers:

adult Kitten

Zusammensetzung:

  • Rind 40%,(Fleisch, Lunge, Niere, Herz, Euter),
  • Brühe 31%,
  • Huhn 21%, (Leber, Fleisch),
  • Wildfleisch 7%,
  • Calciumcarbonat.

Zusammensetzung:

  • Rind 44%,( Fleisch, Leber, Lunge, Herz, Euter, Niere),
  • Brühe 31%,
  • Huhn 17% ( Leber, Fleisch),
  • Kaninchenfleisch 7%,
  • Calciumcarbonat

Zusatzstoffe:

Vitamin D3 (200 IE/kg),
Jod (0,2 mg/kg),
Mangan (1,5 mg/kg),
Zink (10 mg/kg).

Zusatzstoffe:

Vitamin D3 (200 IE/kg),
Jod (0,2 mg/kg),
Mangan (1,5 mg/kg),
Zink (10 mg/kg).

Analytische Bestandteile:

Rohfaser 0.5 %
Rohasche 1.4 %
Rohprotein 11.5 %
Feuchtigkeit 79.0 %
Rohfett 5.0 %

Analytische Bestandteile:

Rohfaser 0.3 %
Rohasche 1.5 %
Rohprotein 11.0 %
Feuchtigkeit 80.0 %
Rohfett 5.5 %

Die Unterschiede sind unerheblich. Ja, der Eiweißgehalt ist im Kittenfutter sogar etwas geringer. Es ist also im Vergleich zur Adult-Serie kein Extra-Powerfutter und daher "ungefährlich", es gibt aber ebensowenig einen Grund, warum man Kitten das Kittenfutter geben sollte, das Adult-Futter aber nicht.
Besonders bemerkenswert: Die zugesetzte Vitamin-Mineralstoffmischung ist exakt die selbe. Das ist auch kein Wunder, denn diese kommen als vertige Mischung von Zulieferbetrieben.

Warum gibt es dann spezielle Kittenfutter?

  • weil damit Extraprofit zu machen ist, denn
  • Kittenfutter sind meist teurer als Adult-Futter
  • weil zusätzliche Marktanteile zu gewinnen sind, denn
  • mancher Verfütterer von preislich moderatem Allerweltsfutter sieht sich genötigt, seinen Katzenkindern etwas besseres zu bieten
  • und besonders Erstbesitzer junger Katzen alles richtig machen wollen und ihnen dafür nichts zu teuer ist.

 

Füttern Sie also ihrer Jungkatze anständiges Normalkatzenfutter im Wechsel mit Rohfutter, so machen Sie alles richtig.

10 Wochen alte Katzenkinder werden durchaus schon mit Hähnchen-Flügelspitzen fertig


Viele Besitzer, deren alte Katze hochbetagt gestorben ist, können nicht fassen, welche Futtermengen ihre Handvoll neue Jungkatze vertilgt und wollen die Futtermenge reduzieren. Wenn Sie normales, gutes Futter geben (keine Energie- und Eiweißbomben - genannt Kittenfutter) darf ihr Jungtier fressen, soviel es will; vorausgesetzt natürlich, Sie bieten ihm art- und altersgerechte Bewegungsmöglichkeiten und -anreize. Das geht am besten in einem gesicherten Garten, gemeinsam mit einem möglichst gleichaltrigen Katzenkumpel. Wenn Sie sich besser dabei fühlen, darf auch mal Kittenfutter auf der Dose stehen, wenn Sie eine Sorte finden, die keine Nährstoffbombe ist.

Bedenken Sie bei der Fütterung auch, dass besonders junge Katzen sehr schnell auf nur eine ganz bestimmte Sorte geprägt werden kann. (Tierheime haben oft große Probleme mit Abgabekatzen, das herauszufinden. Die eine frisst ausschließlich Fleischwurst von Aldi, die andere nur Leberwurststullen.) Was, wenn der Hersteller die Sorte vom Markt nimmt, die Zusammensetzung ändert oder Ihre Katze plötzlich Diätfutter braucht? Auch die hochwertigste Futtersorte sollte nicht ausschließlich gefüttert werden.

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Für Leute, die's gerne genau wissen möchten:

Was sagt uns das Etikett ?

Der Otto-Normal-Katzenhalter ist kein Ernährungswissenschaftler.

Wenn sich jetzt jemand wundern sollte, weshalb ausgerechnet ich meine, mich hier besser auszukennen, als Otto-Normalkatzenhalter, dann wundert er sich erst mal zu recht. Aber ich habe einmal Tierzucht studiert und Tierernährung und Futtermittelkunde war Studienfach.

Aber für den Laien ist nicht immer einfach, zu entschlüsseln, was ihm das Etikett einerseits tatsächlich sagen kann, andererseits unter Ausnutzung der Laieneigenschaft des Kunden weismachen will. Wirklich einheitlich ist die Deklaration der verschiedenen Marken auch nicht, was die Sache erschwert.

Selbst auf Züchterseiten zum Thema Fütterung finden sie zu Hauf Missverständnisse wie dieses:

"Bei Billigfuttern ist nur 4% Fleisch in der Dose. Alles andere ist Getreide oder irgendwelcher Müll."

Doch das ist wirklich ein Missverständnis, bei aller berechtigter Kritik. Ich will versuchen, verständlich zu erklären, was diese ominösen 4% tatsächlich sind.

Grundsätzlich muss man zwischen der Zusammensetzung und den analytischen Bestandteilen unterscheiden.

Die Zusammensetzung des Futters:

Die Zusammensetzung sagt uns, welche Nahrungs- und Futtermittel, sowie ernährungswichtige Zusatzstoffe in welcher prozentualen Menge im Futter verarbeitet in die Dose gefüllt wurden, also z.B. Fleisch u. tierische Nebenprodukte, Getreide, irgendwelche Gemüse, Salz, Vitamine und Mineralstoffvormischungen. Manche Hersteller führen Salz, Vitamine und Mineralstoffe auch extra als Zusatzstoffe an. Wie es der Name schon sagt, werden sie künstlich zugesetzt, obwohl doch bei richtiger Zusammensetzung eigentlich alles in den Futtermitteln selbst sein müsste. Ein Mäusefresser braucht schließlich auch keinerlei Zusätze. Je länger die Liste, desto naturferner das Futter. Vitamine müssen allerdings praktisch immer künstlich zugesetzt werden, denn der Konservierungsprozess (Sterilisation) zerstört etwa 50 % der Vitamine.

Die meisten Hersteller verzichten inzwischen auf Druck der Verbraucher auf Zuckerzusatz, obwohl dieser, neuen unabhängigen Studien zufolge nicht schädlich für Katzen ist. Ohnehin findet er meist nur in Form von Zuckercoleur Verwendung, dass die graue Dosenfuttermasse bräundlich und damit für den Menschen appetitlicher färbt.


Manche Hersteller geben auch zugesetztes Wasser an.. Fehlt die Angabe, gilt:

100% -minus (Summe der angegebenen Bestandteile) = Wasseranteil

Diese Prozentangaben beziehen sich immer auf die Originalsubstanz, also das, was als Füllmenge auf der Dose steht.

Am besten durchschaubar ist der tatsächliche Doseninhalt, wenn wirklich die verarbeiteten Komponenten angegeben werden. Aber kaum ein Hersteller tut das wirklich so, dass man es auch nachvollziegen kann. Supermarktsorten nennen meist nur pauschal z.B. "Fleisch und tierische Nebenprodukte". Welches Fleisch erfahren Sie nicht.

Manche Hersteller, z.B. BOZITA, differenziert gar nicht zwischen Fleisch und tierischen Nebenprodukten und schreibt einfach "Huhn, Schwein, Elch". Auf Nachfrage über die BOZITA-Kundenbetreuung kann man erfahren, dass z.B. in der Sorte "Huhn" Geflügelkarkassen verarbeitet werden. Übrigens erkundigte sich die Kundenbetreuung tatsächlich direkt beim Hersteller und antwortete mir dann per E-mail. sehr lobenswert. Hühnerkarkassen sind nichts schlechtes, ganz im Gegenteil. Den Zusatz von künstlichem Kalzium kann man schon mal weglassen. Aber sind denn gar keine Innereien drin? Stecken die etwa im "Schwein". Aber wenigstens kennt man die tatsächlich verarbeiteten Tierarten (wichtig für Futtermittelallergiker).

Übrigens bedeuten die Sortenangaben (Rind, Geflügel u.s.w.) nicht etwa, dass alles Fleisch (einschließl. Nebenprodukte) z.B. vom Rind kommt und schon gar nicht, dass überhaupt nur 4% Fleisch in der Dose wären, wie oft behauptet wird.

Z.B. steht auf dem Etikett eines Discounter-Futters der Sorte "mit Ente und Geflügel":

Zusammensetzung:
Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse (mind. 58% Fleisch, darin mind. 4% vom Geflügel, mind. 4% Ente), Mineralstoffe

Inhaltsstoffe: Rohprotein 10,2 %, Rohfett 6,0 %, Rohfaser 0,2 %, Feuchtigkeit 80 %

Zusatzstoffe: Vitamin A 2.000IE/kg, Vitamin D3 200 IE/kg, Vitamin E (a Tocopherol) 20 mg/kg, Taurin 220mg/kg, Kupfer (als Kupfersulfat) 1,2 mg/kg

Diese Zusammensetzung bedeutet:
In der Dose befindet sich ausschließlich Fleisch, tierische Nebenprodukte und eine Vitamin-Mineralstoffmischung Letzteres macht vom Gesamtgewicht des Inhalts ca. 2,5g aus. Das Futter enthält weder Getreide noch Zucker.

Wenn also

  • Der Doseninhalt insgesamt 400g beträgt
  • und zu nahezu 100% (abzüglich der Mineralstoffmischung )aus Fleisch und tierischen Nebenprodukten besteht
  • in Klammern der Fleischgehalt mit rund 58% angeben wird
  • und DAVON 4% Geflügel und 4% Ente sind,

bedeutet das:

  • Inhalt nahezu 100% Fleisch und tierische Nebenprodukte
  • Auflösung der Klammer:
    - 58% des Doseninhalts ist Fleisch,
    - 4 % dieses Fleisches ist Geflügelfleisch (also z.B. Huhn, Pute) und
      4 % ist Entenfleisch
    - ergo sind 42% tierische Nebenprodukte

Es muss in der ganzen Dose nur rund 2% Geflügelfleisch und 2 % Entenfleich sein, damit die Sorte "mit Geflügel und Ente" heißen darf.

In der 400g-Dose sind also:

  • 240 g Fleisch
  • 9,6g davon sind Geflügelfleisch
  • 9,6g vom Fleisch sind Entenfleisch
  • die restlichen ca. 220g Fleisch kann alles sein, ist übrigens meist Schweinefleisch
  • 160g des Doseninhalts sind tierische Nebenprodukte


Aber positiv festzuhalten ist:
Diese 400g-Dose zum Discountpreis enthält über die Hälfte Fleisch, weniger als die Hälfte tierische Nebenprodukte und kein Getreide und/oder Zucker.

Das dürfte sich in etwa mit dem Fleisch/Nebenprodukte-Verhältnis beim Fressen einer Maus decken.

Bleibt die Frage, was eigentlich Fleisch ist und was tierische Nebenprodukte sind.

Ja, das ist die große Frage, denn während der Deutsche Fachverband für das Fleischer handwerk ausschließlich Muskelfleisch als Fleisch deklariert, ist das EU-Recht (Verordnung (EG) Nr. 853/2004 ) da sehr viel großzügiger und definiert als Fleisch "alle genießbaren Teile (einschließlich Blut) von Huftieren (Haustiere der Arten Rind, Schwein, Schaf und Ziege sowie als Haustiere gehaltene Einhufer), Geflügel, Hasentiere und frei lebendes Wild." Nach EU-Recht sind also auch Innereinen und so manche Merkwürdigkeiten, die irgendwo in der EU als genießbar angesehen werden (z.B. Stieraugen und -hoden, Euter, Hirn, Schafmagen..) Fleisch. Ich denke, man muss davon ausgehen, dass EU-Recht zur Anwendung kommt.

Und die andere Hälfte?

Was sind eigentlich "tierische Nebenprodukte"?
Einfach gesagt, alles, was irgendwie vom Tier kommt und nicht für den menschlichen Verzehr vermarktet wird, darunter auch gänzlich unappetitliche Sachen.

Hier die Einteilung von tierischen Nebenprodukten nach EU-Vorschrift:
hott://de.wikipedia.org/wi ki/Tier%C3%B6rperverwertung

Es lohnt, diesen Link nachzulesen.

Darüber, welche Kategorien in Heimtierfutter Verwendung finden dürfen, findet man unterschiedliche Angaben. Auf alle Fälle müssen die Kategorien I und 2 in Tierkörperbeseitigungsanlagen entsorgt werden. Dort wird daraus Tierkörpermehl gewonnen. Tierkörpermehl aus Kategorie I dient als Brennstoff zur Energiegewinnung. Tierkörpermehl aus Kategorie 3 kann auch in anderen Betrieben mit Sondergenehmigung hergestellt und weiter verarbeitet werden, also z.B. bei Hunde- und Katzenfutterproduzenten. Naturgemäß findet man es am ehesten in Trockenfutter. Tierkörper- und Fleischmehle, sollen übrigens, soweit technisch möglich, frei von Hufen, Hörnern und Haaren sein. Der größte Teil der Tierkörpermehle der Kategorie 3 und teilweise auch Kategorie 2 wird heute als Dünger für die Landwirtschaft vermarktet.

Ob auch die Tierkörpermehle aus der Kategorie 2 in Heimtierfutter verwendet werden dürfen, darüber sind die Quellen uneins. Mehrheitlich wird nur Kategorie 3 als Ausgangsmaterial für die Produktion von Heimtierfutter angegeben:

Hier ein Link dazu >>


Für Dosenfutter werden in erster Linie Schlachtabfälle direkt aus den Schlachthäusern verarbeitet. Diese gehören also in der Regel zu Kategorie 3. Während früher nahezu alles vom Schlachtkörper auch gegessen wurde, gehen heute in Deutschland rund 50% in den Schlachtabfall. Innereien z.B. sind kaum noch vermarkten. Die Leute kaufen praktisch nur noch die edlen Fleischstücke. Dass so auch eigentlich gutes Fleisch im Schlachtabfall und damit im Futter landet, freut uns als Katzenhalter, ist aber eigentlich ökonomischer Wahnsinn und ethisch nicht vertretbar.

Fazit ist, dass es eigentlich in der Praxis der Futtermittelproduktion kaum noch möglich ist, Fleisch und Nebenprodukte getrennt anzugeben, schon deshalb, weil Schlachtabfälle eben gemischt sind und Fleisch auch nicht nur Muskelfleisch sein kann.

Was davon tatsächlich in Ihrer Dose steckt, wissen Sie nicht, wenn nur pauschal "tierische Nebenprodukte" deklariert sind.

Wer sich die Auflistung der Kategorie 3 einmal ansieht, wird zugeben müssen, dass anders als oft zu lesen, diese tierischen Nebenprodukte nicht grundsätzlich etwas Schlechtes, oder Minderwertiges sind. Im Gegenteil: Sie sind für eine vollwertige Ernährung und Verdauung unbedingt nötig. Auch die Maus besteht nur zu einem Teil aus Muskelfleisch. Leider sind die gängigen Futtersorten eben nicht so genau deklariert, dass man genau wüsste, was nun eigentlich drin ist. Das ist für die Hersteller günstig. Sie können so, das verarbeiten, was der Zulieferermarkt gerade günstig anbietet.

Angeblich lassen die Gesetze für die Futtermittelproduktion in manchen Ländern Dinge zu, an die wir noch nicht mal in Alpträumen denken würden. Zufall, dass viele, auch hochpreisige Sorten im Ausland produziert werden? Hier ein Link für Leute, die sich so richtig gruseln wollen:

http://webseiten.dns4biz.org:8086/impffreiheit/pdf/wurm-Delikatessen.pdf >>

Wenn man die EU-Verordnungen zur Beseitigung tierischer Nebenprodukte zugrunde legt, kann das eigentlich so nicht stimmen.

Auffällig bei der Deklaration von Trockenfuttern ist, dass der Begriff Tierkörpermehl und auch Fleischmehl (für die Abgrenzung gibt es keine gesetzliche Definition) inzwischen von den Herstellern weitgehend gemieden wird. Statt dessen finden sich Formulierungen wie Geflügelproteinmehl oder Hühnermehl.

 

Schlussfolgerungen:

  • Futtersorten (meist sehr teure), in denen tatsächlich ausschließlich Fleisch (nach Definition der dt. Fleischerhandwerks), aber keine Nebenprodukte verarbeitet sind, sind nicht die die gesündesten für die Katze. Und: nur wenn "Muskelfleisch drauf steht, ist es das auch.
  • Idealerweise wäre der reine Fleischanteil, einschließlich der dafür verarbeiteten Tierarten extra aufgeführt und ebenso die Art der verarbeiteten Nebenprodukte (z.B. Herz, Lunge, Kehle). Das ist aber rein praktisch kaum machbar. Siehe Gesetzeslage und Herkunft der Ausgangsstoffe

Ich verstehe auch nicht, warum mancher am liebsten gar keine Schlachtabfälle im Futter haben möchte. Einerseits ist der größte Teil gutes Futter (denk an die komplette Maus), andererseits kann ja wohl niemand wollen, dass Rinder nur für's Filet sterben und Hühner nur für das Bruststück.

 


Die analytischen Bestandteile des Futters:

oder: Was macht eigentlich Asche im Katzenfutter?

O-Ton einer Käuferin einer unserer Katzen: "Was in den Dosenfuttern so alles drin ist! Sogar Asche verarbeiten die...."

Nein, das tun sie natürlich nicht. Die analytischen Bestandteile, auf der Dose, manchmal fälschlich auch als Zusammensetzung deklariert, gibt an, in welchen prozentualen Anteilen nach einem standardisierten Verfahren ermittelte chemische Grundbausteine im Futter zu isolieren sind. Es ist also keineswegs Asche ins Futter gemischt worden.

Allerdings ist die Aussagekraft dieser Werte begrenzt, jedenfalls dann, wenn sie nicht weiter aufgeschlüsselt sind.

Dieser Abschnitt ist daher für Leute, die nur einen schnellen Überblick haben wollen, wohl zu ausführlich. Aber mancher möchte es ja gerne genau wissen.

Hier eine Übersicht über die wichtigsten Begriffe und Werte:

Klick mich

Und was ist jetzt:

  • Futter (Originalsubstanz)
    Das ist das komplette Futter, so, wie es in der Dose ist. Das ist also die Bezugsgröße 100% für den Anteil von Trockenmasse und Rohwasser
  • Trockenmasse (Trockensubstanz)
    Das ist dass, was übrig bleibt, wenn durch technische Trocknung dem Futter
  • Rohwasser entzogen wird (im Nassfutter meist 70-80%, wie auch bei den Beutetieren)

*siehe auch unten: Meine Katze trinkt zu wenig und Trockenfutter

  • Rohasche
    ist das, was übrig bleibt, wenn die Trockenmasse des Futters verbrannt wird. Das sind vor allem Mineralstoffe (z.B. Kalzium, Phosphor, Spurenelemente)

Diese Position ist besonders bei Futter für Pflanzenfresser (z.B. Rinder) sehr aufschlussreich. Liegt sie nämlich höher, als für diese Futterpflanze in gewaschenem Zustand üblich, dann weiß man, dass diese Futterpartie stark mit Sand verunreinigt ist. Katzenfutter ist (hoffentlich) nicht versandet. Für den Katzenhalter hat diese Angabe nur einen Wert, wenn wichtige Mineralstoffe in ihrer Menge aufgeschlüsselt sind) Gerade bei den gängigen Futtermarken großer Hersteller darf man darauf vertrauen, dass hier die Mengen den Erkenntnissen der Forschung entsprechen. Bei exklusiven Futtermarken kleiner Manufakturen, kann man sich darauf nicht unbedingt verlassen.

  • organische Substanz
    ist folglich: Trockenmasse abzüglich der Rohasche

Die organische Substanz besteht aus Rohprotein, Rohfett, Rohfaser und stickstoffreien Extraktstoffen:

  • Rohprotein
    auf den Dosen meist Eiweiß genannt. Das klingt aber besser als es ist, denn der Begriff umfasst alle Stickstoffverbindungen.

Ein häufiger Irrtum von Tierhaltern ist die Gleichsetzung von Eiweiß und Fleisch. Fleisch enthält zwar Eiweiß, besteht aber zu bis zu 70% aus Wasser. Man kann also nicht, wie es einmal in einer kritischen Fernsehsendung geschah, ein 40g -Fleischstückchen in die Höhe halten und behaupten, mehr Fleisch wäre nicht in der 400g-Dose, weil ja "Eiweiß 10%" drauf stünde.

Der Eiweißgehalt im Katzenfutter darf gerne ca.10-12% betragen. Ob allerdings diese 10% für Katzen verwertbar sind, würde nur der die in der Nutztierfütterung gebrauchte Größe verdauliches Rohprotein aussagen. Die Verdaulichkeit ist von der Art des Proteins und der Tierart abhängig. Rinder können z.B. sogar Harnstoff verwerten. Ist der Fleischgehalt hoch, der pflanzliche Futteranteil aber gering, können wir davon ausgehen, dass der angegebene Eiweißgehalt in der Nähe des verdaulichen Rohproteingehalts liegt. Indizien für wenig verwertbares Eiweiß sind:
- Fleischanteil in "Fleisch und tierische Nebenprodukte" nicht angegeben, (auch Haare und Hufe sind Stickstoffverbindungen!)
- Soja oder Erbsen im Futter (reich an für Katzen unverdaulichem Pflanzeneiweiß)
- Hoher Anteil an Getreide

  • Rohfett
    Katzenfutter sollte ungefähr 10% Fettgehalt haben. Anders als Hunde, vertragen Katzen auch mal deutlich mehr Fett, ohne Verdauungsstörungen (Also Entwarnung bei gelegentlichen Rohfutterportionen.)
  • Rohfaser
    sind unverdauliche Pflanzenbestandteile, vor allem Zellulose. Ihrer Natur als Fleischfresser entsprechend, brauchen Katzen eigentlich keine Rohfaser
  • Stickstofffreie Extraktstoffe
    werden bei Katzenfutter so nicht angegeben, wohl aber manche Einzelkomponenten, wie Zucker. Für Pflanzenfresser sind viele davon verdaulich.

Bleibt beim Zusammenrechnen von Eiweiß und Fett eine große Lücke zu 100%, dann weiß man, dass insgesamt zuviele pflanzliche Stoffe in diesem Futter sind.

Weitere gebräuchliche Begriffe, die in der Analyse keine Rolle spielen und leider auch nicht auf den Futterdosen angegeben werden, sind:

  • Ballaststoffe
    das sind eigentlich unverdauliche pflanzliche Stoffe, wozu die Rohfaser zählt, aber auch die unverdaulichen stickstoffreien Extraktstoffe. Für Katzen dürfen wir aus der letztgenannten Gruppe nahezu alle Kohlenhydrate dazurechnen, sowie den unverdaulichen Teil der Rohproteine. Katzen brauchen nur sehr wenig Ballaststoffe.

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Heute Schon gelacht?

Gar nicht selten wenden sich mir völlig fremde Katzenbesitzer mit ihren Fragen und Sorgen an mich. Wer das schon einmal getan hat, weiß, dass ich mir viel Zeit nehme, ihnen nach bestem Wissen zu antworten. Manchmal allerdings muss ich auch schmunzeln, auf welche Irrwege das irgendwo Gelesene doch manche Menschen führt. Manchmal denke ich, dass die heutige Schulbildung besonders im naturwissenschaftlichen Bereich nicht ganz schuldlos sein kann. Sollte also jemand einen Satz von sich selbst hier wieder finden, sollte er nicht gekränkt sein. Fehlschlüsse und kleine Wissenslücken sind keine Schande, im Gegenteil ehrt es die Schreiber, die dazulernen wollen.
Aber ich kann mir trotzdem nicht verkneifen, einige solcher Fehlschlüsse hier zum besten zu geben. Manchmal fällt es einem selber hinterher wie Schuppen von den Augen und man kann herzlich mitlachen.

Zitate aus Produktbewertungen:

"Als ich das Futter heute zerkleinert habe war ein richtiger Batzen drin, der aussah wie ein Stück Schweinehaut... Keine Ahnung was es war, aber sowas würde ich auch nicht essen wollen! Ab jetzt gibt's wieder Felix."
Aha - soweit sind wir also schon. Ein ausgesprochenes Designerfutter, bestehend aus erkennbar künstlichen "Fleischstückchen" (Soja macht's möglich) ist ok. Wenn man aber noch erkennt, dass in der Dose tatsächlich Tierisches drin ist, ist das ekelig. In dem hier kritisierten Futter finden sich übrigens auch größere Stückchen von Fleisch und Innereien. Bemerkung am Rande: Katzen lieben Maus obwohl ICH sowas niemals essen würde.

"Das Futter scheint nicht schlecht zu sein. Es ist aber kein Taurin zugesetzt und das ist doch wichtig. Daher kann man es für ständig nicht empfehlen."
Ja, das Taurin. Das kauften die Katzen auch früher schon in der Apotheke. - Spaß bei Seite: Schon mal daran gedacht, dass einfach genug davon in den verarbeiteten Fleischsorten sein könnte? Das bewertete Futter enthält 50% Geflügelfleisch + sichtbar Geflügelherzen. Es dürfte also genug des Katzenfutter-Lebenselixiers drin sein. Für ausschließlich, falls das gemeint sein sollte, kan man überhaupt keine Futtersorte empfehlen.

"Da viele Kunden das Futter so gelobt haben, dachte ich mir, das muss ich auch probieren. Und siehe da, es schmeckt!!!
Etwa selbst gekostet? "

"Wird von unserem sehr empfindlichen Kater sehr gut vertragen. Er hat eine Unverträglichkeit gegen Zusatzstoffen (Asche etc.) und hier ist wirklich nur Fleisch drin."
Wirklich sehr lustig, welche Allergien Katzenhalter ihren Tieren so andichten. "Asche" enthält nicht nur jedes Futter, jedes Lebensmittel, sondern überhaupt alles, was da wächst, kräucht und fleucht auf dieser Erde. (Info siehe oben)- und natürlich auch das hochgelobte Dosenfutter, nämlich genau im Fleisch. Dies Rohasche ist mineralisch. Gegen solche Stoffe, gibt es keine Allergien. Wenn doh, gäbe es kein Entkommen sondern nur noch den Hungertod.

Zitat aus einer E-mail:

"Ich habe für meine Katze Weizen als Katzengras in einer Schale ausgesät. Aber dann ist mir eingefallen, dass Getreide doch nicht gut ist für Katzen und ich habe es wieder weggenommen".
Mir fiel beim Lesen regelrecht die Kinnlade runter, darüber, dass man Gelesenes derart mißverstehen kann. "Getreide ist nicht gut für Katzen" meint natürlich Getreidekörner und daraus hergestelltes Mehl oder Flocken. Es geht nicht darum, dass z.B. eine Weizenpflanze schädlich wäre, sondern darum, dass der hohe Stärkegehalt von Getreidekörnern für Katzen als Fleischfresser kaum verwertbar ist, die Verdauung belastet und natürlich dieser Getreideanteil im Futter besser durch Fleisch oder Nebenprodukte ersetzt würde. Die gekeimte Weizenpflanze ist ein Gras und daher so unschädlich wie jedes andere Gras.

"Ich würde ja gerne rohes Fleisch füttern, aber ich weiß gar nicht, wo ich etwas geeignetes bekomme."
Ist denn sowas möglich? Jeder Supermarkt hat doch eine Fleischtheke und Fleischereien gibt es auch? Es stellt sich heraus, dass man auch für sich selbst praktisch nie Fleisch am Stück kauft (keine Vegetarier!)
"Außerdem weiß ich gar nicht, wie viel ich da geben muss. Bei den Tüten, Schalen und Dosen habe ich mein Maß."
Kleiner Tipp: Einfach mal gucken, wie viel Gramm auf den Dosen steht. Aber man muß gar nicht abwiegen. Einfach die Schüssel so weit wie immer füllen, ein bisschen Salz drüber - fertig.
"Wieviel ist ein bisschen Salz?"
Guter Gott - einfach eine kleine Prise zwischen Daumen und Zeigefinger. Natürlich kein Teelöffel voll. Wer rechnet nach, wieviel Salz er selber über den Tag verteilt aufnimmt?

Ein Telefongespräch:

Eine sehr nette Dame ruft mich an und schildert mir, dass ihre Katze kaum noch ein Futter verträgt. Sie frißt entweder gar nicht oder erbricht sich wieder. Der Tierarzt kann nicht wirklich helfen. Die Katze hat Nierenprobleme, frisst aber auch das verordnete Diätfutter nicht. Nun versucht sie es mit Rohfutter. Auch das wird entweder gar nicht angerührt oder erbrochen. Die Katze ist inzwischen sehr stark abgemagert.
"Nur Leber frißt sie und verträgt sie auch. Aber nur Leber ist doch schädlich? Außerdem braucht sie doch auch Minerallstoffe. Aber immer, wenn ich Mineralstoffmischung untermische, läßt sie das Futter entweder stehen oder erbricht wieder."
Normal ist das alles ja nicht. Nach einigem hin und her frage ich:
"Wie alt ist die Katze überhaupt?"
Es stellt sich heraus, dass die Katze bereits 19 Jahre alt ist. Auch hier hat es mich erstaunt, wie sehr doch die Konditionierung durch die Futtermittelindustrie bei den Katzenhaltern greift: --Nur Fleisch ohne Zusätze geht gar nicht!--
Nein? Wirklich nicht? Die 19-jährige Katze ist mit Sicherheit eher an Altersschwäche gestorben, als dass sich fehlende Mineralstoffe bemerkbar machen würden. Das selbe gilt für das viele Vitamin A in der Leber. Ehe diese Katze deswegen erblindet, ist ihre Zeit abgelaufen. Man sollte ihr geben, was sie noch nimmt und verträgt, ehe sie schlicht verhungert und die Austrocknung zum Nierenversagen führt. Leber ist ansonsten wirklich das beste, was sie fressen kann, denn neben Hühnereigelb ist sie das kompletteste Einzelfutter überhaupt. Nicht unmöglich, dass die Natur dieses Wissen in den Instinkten der Katze verankert hat.

 

Studien zur Katzenernährung

  • Adipositas bei der Katze -Neue Erkenntnisse zur Bedeutung von Ernährung und Fütterungsregime
    http://www.tierarzt-kameli.de/assets/plugindata/poola/kz-adipositas-fuetterung.pdf
    Zusammenfassung
    Jüngste Studien zeigen, dass nach wie vor bis zu 40 % der Katzen übergewichtig oder adipös sind, und offenbaren Faktoren, die zu einer übermäßigen Kalorienaufnahme beitragen.
    Viele Hauskatzen scheinen nicht in der Lage zu sein, ihre Kalorienaufnahme zu
    regulieren. Zudem liegt der tatsächliche Energiebedarf um etwa 25 % niedriger als
    früher angenommen. Ferner sinkt er nach einer Kastration um weitere 10 %.
    Vielversprechende und einfach umzusetzende Maßnahmen für ein effektives Management der Adipositas ergeben sich aus Untersuchungen über die Zusammenhänge zwischen Gewicht und Futtermitteltyp, der Nährstoffzusammensetzung und demErnährungs regime.
    Aufgrund der relativ niedrigen Energiedichte ihrer natürlichen Nahrung (Beutetiere,
    kleine Säuger) haben Katzen im Laufe ihrer Evolution keine Mechanismen zur Regulierung der Kalorienaufnahme entwickelt. Katzen kontrollieren offenbar eher das Volumen des aufgenommenen Futters als das Maß der aufgenommenen Energie. Dies erklärt, warum ein unbegrenzter Zugang zu Trockenfuttermitteln mit hoher Kaloriendichte ein Risikofaktor für die Entstehung von Adipositas ist. Futtermittel mit einem Feuchtigkeitsgehalt von mindestens 50 % (Feuchtnahrung aus Dose bzw. Frischebeutel) verringern dagegen die Rate der Gewichtszunahme und führen zu einer höheren körperlichen Aktivität. Auch Futtermittel mit einem hohen Proteingehalt scheinen die natürliche Gewichtskontrolle unterstützen zu können. Ursache hierfür ist der relativ
    hohe metabolische Energieverbrauch bei einer Energiegewinnung aus Protein.
    Unterstützt wird eine wirksame Gewichtskontrolle durch eine genaue Berechnung des tatsächlichen Kalorienbedarfs kombiniert mit einer kontrollierten Fütterung, insbesondere, wenn Trockenfuttermittel den größten Anteil der Ernährung ausmachen. 
    Wird Trockenfutter bzw. ein Teil davon durch Feuchtfutter mit hohem Feuchtigkeits-
    und Proteingehalt ersetzt, kann dies zusätzliche Vorteile bei einer erwünschten
    Gewichtsabnahme bzw. der Prävention einer Zunahme bieten