|
Futter und Trinken - Was? - Wann? - Wie oft? - Wie viel?Ein Wort voraus: Darum und nur, um den vielen Fragen gerecht zu werden, ist diese Seite über ein im Grunde recht einfaches Thema nun lang und länger geworden.
zum Nachdenken und Merken:
Warum ernähren dann die meisten Katzenhalter ihre Katze ausschließlich mit Konservenfutter oder Trockenfutter?
In aller KürzeWir füttern:Was?:
Wann?
Wie oft?
Wie viel?
" Was muss ich meiner Katze füttern?"In Anbetracht der Tatsache, dass die Hauskatze 3500 Jahre (abzüglich
etwa der letzten 50) ohne die Futtermittelindustrie überlebt hat,
sind Beleg genug, dass man die Katzenfütterung nicht zu einer Wissenschaft
machen muss. Gerade auch unsere Sibirischen Katzen sind in ihrer Heimat
bisher ganz gut mit dem in der Vergangenheit auch bei uns üblichen
Mix aus Selbstversorgung und gelegentlicher Restezufütterung zurecht
gekommen.
Bitte bedenken Sie, dass die Katze, anders als der Hund ein nahezu reiner Fleischfresser ist. Viele Fertigfutter und ganz besonders Trockenfutter enthalten sehr oft aber einen hohen Getreideanteil.(Warum?) Sicher gibt es auch nicht DAS optimale Fertigfutter Premium de luxe xy. Katzenfreunde können über die richtige Art der Fütterung erbittert streiten. Die einen akzeptieren nur Rohfütterung (BARF), weil das eben am natürlichsten ist, die anderen glauben den Tierärzten und Zeitschriften, die ihnen erzählen, dass nur Fertigfutter Mangelerscheinungen vorbeugen könne. Innerhalb dieser Fraktion geht es dann weiter mit dem Streit um die einzig richtige Marke und darum, wieviel ein "gutes" Futter mindestens kosten müsse, bzw. darüber, ob man einer Katze Fleisch aus der Aldi-Kühltruhe vorsetzen dürfe oder natürlich ausschließlich Bio-Fleisch direkt vom Erzeuger und wieviel Milligramm Taurin man unbedingt zusetzen müsse. Jeder einzelne ist absolut davon überzeugt, die Wahrheit für sich gepachtet zu haben. Ich plädiere dafür, auch in Sachen Katzenfütterung die Kirche im Dorf zu lassen. Nur eins ist für mich ein absolutes NOGO: reine Trockenfutterernährung. Warum, dazu weiter unten mehr. Wer sich an dieser Stelle schon aufregt, verabschiedet sich am besten von meinen Seiten und sucht sich einen anderen Züchter. Noch eines vorweg: Wer es für sich bewerkstelligen kann, komplett zu barfen, hat meine Sympathie. Auch wenn stets das Gegenteil behauptet wird: Mit selbstbereiteten Fleischmahlzeiten kann man seinem Tier auf die Dauer weniger schaden, als mit ausschließlicher Konseven- oder gar Trockennahrung. Aber detaillierte Infos dazu sucht er besser in den entsprechenden Foren, z. b.bei savannacats. Bei allen weiteren Ausführungen behalten Sie immer im Hinterkopf:
Die richtige FuttermengeIm Allgemeinen muss man sich bei Katzen darüber wenig Gedanken machen. Beim richtigen Futterangebot und ausreichend Bewegung fressen Katzen im Gegensatz zu Hunden (und Menschen) normalerweise nicht mehr, als ihnen zuträglich ist. Trockenfutter allerdings macht wegen des fehlenden Volumens schlecht satt und wird leicht zu viel gefressen. (siehe: Trockenfutter - eine geeignete Katzennahrung?) Daher ist Trockenfutter der Dickmacher Nr. 1 in der Katzenfütterung. Ansonsten ist die richtige Futtermenge von der Qualität des Futters und dem Alter der Katze, ihrer Größe und individuellen Futterverwertung abhängig.
Es gibt tatsächlich Leute, die nur in "Schälchen" rechnen können. Ein Blick auf die Verpackung sollte helfen. Auch bei Rohfutter sollte es möglich sein, auch ohne Nachwiegen in etwa die passende Menge ins Schälchen zu bekommen.
Wann und wie oft soll man füttern?Die Katze ist ein Raubtier. Als Mäusejäger braucht sie ca. 12 Mäuse täglich, um satt zu werden. Diese 12 Mäuse erlegt sie nicht auf einmal. Sie jagt aber auch nicht den ganzen Tag, sondern geht, unterbrochen von ausgedehnten Schlafphasen, 3-4 mal täglich auf die Jagd. Erlegte Beute frisst sie in der Regel sofort. Reste werden verscharrt, um nicht auf sich aufmerksam zu machen. Manchmal nimmt sie eine Maus mit zu ihrem Lager und hebt sie sich für später auf. Der Jagderfolg ist für sie ein Höhepunkt. Die Katze jagt bevorzugt in der Morgen- und Abenddämmerung und hat viele, über den Tag und die Nacht verteilte kleine Schlafphasen. Für uns heißt dass:
Dosen- und TütchenfutterOft wird gefragt: Welches Futter ist empfehlenswert? "Ich antworte dann immer scherzhaft: Rohes Fleisch in ganzen Stücken." Selbst mit einer laienhaften Bilanzierung selbstgemachter Rohfuttermischungen dürften unsere Tiere wohl gesünder leben, als ausschließlich mit Fertigfutter. Provokant gesagt: Mein größter Kritikpunkt am Nassfutter in Dosen oder Tütchen ist die Konsistenz. Da helfen auch die allerbesten Inhaltstoffe nicht. Der weiche Matsch schadet auf die Dauer zuerst den Zähnen und in der Folge dem gesamten Organismus. Hier ein sehr aufschlussreicher Link zum Thema Fertigfutter - Zahngesundheit - Folgekrankheiten: http://www.nexus-magazin.de/artikel/drucken/kommerzielles-tierfutter-und-folgeschaeden >> Auch wenn man (wir auch) aus verschiedenen Gründen auch Dosenfutter
gibt, sollte man sich diese Mangels bewußt sein. Übrigens enthalten Dosenfutter im Normalfall keine Konservierungsmittel, denn der Kochprozess und die Serilisation wirken konservierend (Konserve = konserviert) machen sie überflüssig. Aber die Frager oben meinen natürlich: "Welches Dosenfutter ist das Beste?" Die Antwort darauf heißt schlicht: "Ich weiß es nicht". Niemand von uns weiß wirklich, was in den Dosen ist. Wir sind bei der Produktion nicht dabei und goldene Berge versprechen alle. Ein paar Grundregeln gibt es aber doch. Mehr dazu weiter unten. Pauschal für den, der Pi mal Daumen rangehen will, empfehle ich:
Was nicht im Futter sein sollte:
Getreide und Gemüse sind für Katzen kaum verwertbar. Teure Futter setzen gerne Gemüse als Ballaststoffe zu, weil das von vielen Verbrauchern (zu Unrecht!) eher Akzeptanz findet, als tierische Nebenprodukte. Und was ist mit Zucker? Heute enthalten die allerwenigsten Dosenfutter noch Zucker. Wozu auch? Katzen schmecken "süss" schlichtweg nicht, so das Zuckerzusatz keine Akzeptanzgewinn bringt. Wenn Zucker enthalten ist, dann meist als Zuckercouleur (wird auch in der Lebensmittelindustrie als natürlicher Farbstoff benutzt), um die Akzeptanz (durch den Katzenhalter!) beim Dosenöffner zu verbessern. Aus normalerweise grauer Pampe wird durch Zuckercouleur appetitlicher "Bratensaft". Sollte doch eine geringe Menge Zucker enthalten sein, so schadet er zumindest nicht, denn Katzen bekommen keine Karies. FORL hat andere Ursachen. Ganz nebenbei kann es nicht schaden, das Futter mal ganz genau in Augenschein zu nehmen. Die Industrie kennt nicht nur bei Lebensmitteln Tricks zur Verbrauchertäuschung. Stichwort Analogkäse, "Fruchtzubereitungen", Klebeschinken... Mir ist in der Dose am liebsten grober Matsch, in dem man auch noch Fleisch erkennen kann. Meinen Katzen leider nicht. Die fliegen auf Pressstückchen mit Soße oder Gelee. Leider- . Mit Abstand am beliebtesten ist das Zeug aus den Tütchen mit der schwarz-weißen Katze, welches als Markenname den derzeit beliebtesten Katzennamen führt; Untertitel: "So gut wie es aussieht". Damit allerdings treffen die Hersteller ungewollt den Nagel auf den Kopf. Wenn man genau hinsieht, erkennt man künstlich nachgemachte Fleischfaserimitate. Sowas geht nur mit Soja. Aber was soll's. Kleine Sünden sind erlaubt. Was wenig bekannt ist: "Auch im Heimtierbereich werden Futtermittel zu Transportzwecken
getrocknet. So wird Feuchtfutter (Dosenfutter für Hunde und Katzen)
oft durch Übergießen von Trockenpresslingen mit gelatinösem
Wasser direkt in der Dose hergestellt. Die Dose wird nach dem Übergießen
geschlossen, worauf die Presslinge innerhalb von 36 Stunden zu ihrer endgültigen,
verbraucherfähigen Form aufquellen. Durch diese Verpackungsform entsteht
das bekannte Dosenfutter, das in Europa oft nur aus importierten Trockenpresslingen
besteht." Da solche Presslinge zur Bindung Stärke benötigen, dürften vor allem Futtersorten die Getreide enthalten so hergestellt werden. Natürlich enthalten so hergestellte Dosenfutter auch Konservierungsstoffe, denn bevor sie in die Dose kamen, waren sie ja mal Trockenpresslinge, die ohne Konservierungsstoffe verderben würden. Enthält ein Futter sichtbar echte Fleischstücke, ist es mit größter Wahrscheinlichkeit direkt nach der Herstellung naß abgefüllt und nicht aus Presslingen hergestellt. Für Leute, die's gerne genau wissen möchten:Was sagt uns das Etikett ?Diesen Abschnitt habe ich ganz nach unten verschoben. Nicht jeder möchte
Ernährungswissenschaftler werden. Aber es schadet auch nicht, mal
reinzugucken. So manches Missverständnis klärt sich dann auf.
z.B.
Um es vorwegzunehmen: In den folgenden Beispielrechnungen geht es nicht um die Frage, wie man seine Katze am billigsten ernähren kann, sondern um kritische Distanz zu Markenwahn und Konsumgläubigkeit. Wieviel muss ein gutes Futter mindestens kosten? Kostenstellen:
All das muss umgeschlagen werden auf den Preis einer Verkaufseinheit.
Den Spruch kennt jeder. Großabnehmer (z.B. Marskonzern) zahlen bedeutend weniger für Rohstoffe gleicher Qualität als kleine Manufakturen.
Weiß auch jeder. Es ist klar, das es auf die Dauer billiger wird, wenn in der Stunde 10 000 Dosen die automatische Abfüllanlage verlassen, als wenn jemand die Dosen einzeln handverdeckelt. Eigene Vertriebswege sind, runtergerechnet auf die einzelne Dose, billiger, als Kleinvermarktung.
Dieses Geld bezahlen wir, denn die Werbekosten werden natürlich in die Kalkulation einbezogen (denn 100% sind nicht durch Steuerabschreibung wieder reinzuholen). Nun überlegen Sie mal, welchen Werbeaufwand die Großen der Branche betreiben. Auch die kleine, exklusive Futtermanufaktur braucht Werbung, denn wer soll kaufen, wenn niemand von ihrem Angebot weiß? Nur eine Gruppe kommt ganz ohne Werbung für ihr Tierfutter aus: Das sind die großen Discounterketten, wie Aldi, Lidl und Co mit ihren Eigenmarken.
So mancher läßt sich das Bewußtsein etwas Besseres
zu sein und sich etwas Besseres leisten zu können, viel kosten und
so mancher gibt mehr aus, als er sich eigentlich leisten kann, um sich
wenigstens ab und zu mal als etwas Besseres fühlen zu können.
Sind die ganz teuren Katzenfutter die Besten? Was bitte ist da drin? Etwa Goldstaub? Bei Futter, das 1,50€ pro 100g kostet, sind Sie bei einem Kilopreis
von 15,00 €. Ob diese hochpreisigen Futter wirklich besser sind, als die in großer Stückzahl vertriebenen mittelpreisigen wage ich, zu bezweifeln. Auf alle Fälle stimmt das Preis-Leistungs-Verhältnis nicht. Hier die Deklaration eines solche Hochpreis-Nassfutters: Da frage ich mich natürlich, warum ich nicht einfach ein Suppenhuhn...
abkochen und ein paar Reiskörner reinstreuen , oder noch besser,
das Fleisch gleich roh verfüttern soll? Daneben enthalten gerade viele Futtersorten des gehobenen Segments Lifestyl-Ingredenzien die gerade in der menschlichen Ernährung hipp sind, wie Aloevera, Knoblauch u.s.w. Abgesehen davon, dass solche Sachen für einen reinen Fleischfresser wertlos sind, können sie, wie Knoblauch z.B. für Katzen sogar schädlich sein. Oftmals gibt es dazu keine Studien. Und wenn es sie doch gibt, haben Versuchstiere dafür mit ihrer Gesundheit herhalten müssen. Bei ganz exclusiven, in Kleinstauflage vertriebenen Produkten kleiner Manufakturen kommt hinzu, das einfach letztlich nicht immer das Know How und die labortechnischen Möglichkeiten der Großen der Branche da ist. Da füttere ich persönlich lieber roh und mache meine Fehler alleine. Es gibt keinen Grund, anzunehmen, dass die das besser könnten als ich. Und jetzt das Gegenteil: Kann man auch Discounterfutter geben? Die steigende Zahl von Menschen mit geringem Einkommen (Rentner, Geringverdiener, Arbeitsuchende) mit vieleicht 2 Katzen kann auch nicht aus lauter Katzenliebe eben mal zum Teuersten greifen und muss es auch nicht. Denn von den Je-teurer-desto-besser-Verfechtern wird eines vergessen: Die Futtermarken aus dem üblichen Zoohandel wie Fressnapf und Co schneiden übrigens im Vergleich auch nicht unbedingt besser ab, weder in der Deklaration, noch bei Stiftung Warentest und Co. Außerdem stammen die meisten Handelsmarken von nur wenigen, immer gleichen Herstellern. Aus der Lebensmittelbrache wissen wir, dass sich Marken- und Discounterprodukte ein- und desselben Herstellers oft kaum mehr als durch die Verpackung (und den Preis!) unterscheiden. Genau wie bei Lebensmitteln sollte man weniger die Frage stellen: "Wo ist's gekauft?" sondern die Frage: "Was ist drin?" Je denaturierter ein Lebens- oder Futtermittel, desto bedenklicher.
Und nochmal, bevor es in Vergessenheit gerät: Eine Ernährung ausschließlich aus der Konserve ist weder für Mensch noch für Katze zuträglich. Wir alle brauchen wenigstens zum Teil auch naturbelassene Nahrungsmittel, egal, was der Dosenfraß gekostet hat. Mein Tipp für Mehrkatzenhaushalte und Züchter:Auch wenn dieser Punkt meist schamhaft verschwiegen wird: Also hilft nur Inhaltstoffe vergleichen und rechnen, um qualitats- und trotzdem preisbewußt einkaufen zu können. Eigentlich wollte ich konkrete Markentipps vermeiden. Aber da die Fütterung vieler Katzen mit akzeptablem Fertigfutter ganz schön ins Geld geht, aber kaum günstigere 800g-Dosen angeboten werden, seien hier die wenigen Bezugsquellen namentlich genannt. Da einige fleischsortenrein angeboten werden, sind sie auch sehr geeignet, um alle Katzen gemeinsam füttern zu können, obwohl man einen Futtermittelallergiker hat:
RohfleischfütterungEs ist schon traurig, dass Katzenhalter bei dem Wort "Katzenfutter" sofort eine Dose oder noch schlimmer, eine Tüte Trockenmüll vor Augen haben. Was sind Katzen für Tiere? - Raubtiere Normalerweise ist das nicht gekocht und in Dosen verpackt und schon gar nicht mit Getreidebrei vermischt, getrocknet und gepresst. Also wie dann? "Ist Schabefleisch eigentlich gut für Katzen?" "Na warum den nicht? Aber hat Ihre Katze
eigentlich keine Zähne?"
Keine Angst vor Nährstoffmangel bei Fleischfütterung Ganz normale, wildlebende Kleinkatzen reichern ihre Mäuse auch nicht
mit Pülverchen an. Sie ziehen Vitamine und Mineralstoffe aus der
Fleischmahlzeit. - Was Wunder! Nicht DAS eine Futter muss alle Komponenten enthalten, sondern die Gesamtbilanz über einen längeren Zeitraum gerechnet muss in etwa stimmen. Das tut sie, wenn sie neben halbwegs brauchbarem Dosenfutter verschiedene Fleischsorten ergänzen. Nachrechnen überflüssig. Natürlich darf etwas Gras nicht fehlen, damit Ihre Katze die beim Putzen verschluckten Haare ausbrechen kann. Warum eigentlich roh? Sollte man Fleisch nicht besser abkochen? Übrigens: Abwaschen hilft, denn Salmonellen sitzen auf der Oberfläche. Futterfleisch sollte grundsätzlich vor dem Zerteilen gründlich kalt abgewaschen werden. Wer seiner Angst vor krankmachenden Keimen gar nicht Herr werden kann, der sollte Frostware kaufen. Die wird schlachtfrisch schockgefrostet und dann erst in den Handel gebracht. Der Gefrierprozess tötet Keime ab. Auftauwasser gehört weggegossen, das getaute Fleisch abgewaschen. Im Zeitalter, wo Menschen Suschi (also rohen Fisch - Sallmonellenschleuder Nr.1), Capacchio (rohes Rindfleisch), Tartar (rohes Schabefleisch mit rohem Eigelb) und Hackepeter essen, kann man sich über die Ängste bei der Katzenrohfütterung eigentlich nur wundern. Würde ich es zeitlich schaffen, so würde ich wohl gänzlich auf Rohfleischfütterung umstellen. Die Kosten einer solchen liegen pro Katze und Tag bei etwa 60 Cent - 1,00€. Das entspricht in etwa dem Preisniveau guter Futtermarken im mittleren Preissegment. Äußerst interessante, umfassende Informationen zum Thema finden
BARF-Interessierte auf dieser Webseite: http://www.futterfibel.de/fleisch.html Wer sich das nicht zutraut, der kann, wie wir, mehrmals wöchentlich
eine Dosenmahlzeit durch eine Fleischmahlzeit ersetzen. Zusätze oder
komplizierte Berechnungen sind dann nicht nötig. Geeignete Einzelfuttermittel sind z.B: zur Rohfütterung:
Diese Futtermittel kann man abwechselnd verfüttern. Kombiniert man mit Dosenfutter, so gibt man das Fleisch in handfesten Stücken am besten als letzte Mahlzeit am Abend, gewissermaßen zum Zähneputzen vor dem Schlafengehen. Keine Angst vor Leber Kürzlich sah ich einen Beitrag über das Leben von Ureinwohnern in Alaska. Zu früheren Zeiten waren die Menschen dort gezwungen, sich ausschließlich von Fleisch und Fisch zu ernähren. Diese Menschen essen von einem frisch geschlachteten Tier sofort die rohe, blutige Leber. Es wurde erklärt, sie müßten dies tun, um ihren Vitaminbedarf zu decken. Abgekochtes würde kaum noch Vitamine enthalten. Und eine andere Geschichte: Von rohem Fisch wird meist abgeraten. Als Gründe werden
genannt: Auch rohe Eier werden immer mal wieder von "Experten"
(der Futtermittelindustrie) auf den Index gesetzt. Als Gründe werden
genannt: Schweinefleisch taucht nicht auf da es ja roh (und nur roh!) bekanntermaßen Erreger der für Katzen tödlichen Pseudowut tragen kann. Persönlich halte ich die Gefahr allerdings für gering. Deutschland ist frei von dieser Tierseuche. Ein Restrisiko besteht bei Importfleisch. Allerdings wir Fleisch in Deutschland u.a. auf diesen Erreger hin untersucht. Vor deutschem Biofleisch mit Herkunftsangabe braucht man im Grunde keine Angst zu haben. Ich vezichte trotzdem weitgehend auf Schweinefleisch, Rind und Lamm, zumindest bei den erwachsenen Katzen, die kein Lamm und teilweise auch kein Rind fressen. Die Katzenkinder werden aber zumindest an Rind auch gewöhnt. Generell ist Geflügel aber einfach näher an der natürlichen Beute von Katzen, als Fleisch von Großsäugern. Wenn Sie mehrere Tiere haben, lohnt sich auch der Einkauf bei einem Futterfleischhändler. Die gibt es in jeder Großstadt inzwischen, oder man bestellt Frostfleisch über das Internet. Mägen, Herzen und Leber sind bei ihnen allerdings auch nicht billiger als in der Supermarkttiefkühltruhe. Darf man denn Geflügelknochen geben, splittern die denn nicht? Hat man mehrere Katzen, kann man einfach handelsübliche Packungen von 400 - 500g an alle verteilen. Hat man nur 1-2 Katzen, teilt man die Packungen am besten und friert 100g-Portionen ein. Geben Sie Ihrer Katze ruhig Milch
Es gibt eigentlich nur Vorteile, wenn Ihre Katze gerne Milch nimmt. Sie können spezielle Katzenmilch kaufen oder einfach laktosefreie Milch aus dem Supermarkt. Kaufen Sie die mit 3,5% Fett, nicht die fettarme, es sei denn, Ihre Katze ist übergewichtigt. In diesem Falle kaufen sie eben die fettreduzierte laktosefreie Milch.
Wenn Sie eine Katze haben, die dauernd Durchfall hat und die tierärztliche Abklärung keine Diagnose bringt, lohnt ein Versuch der Umstellung auf Rohfutter. Manchmal wird auch nur eine bestimmte Fleischsorte nicht vertragen. Die Normalo-Dosenfutter enthalten z.B. fast alle Rind und Schwein. Verträgt ihre Katze aber z.B. kein Rindereiweiß, bekommt sie "von Dosenfutter" Durchfall. Zu dem Thema "Futtermittelempfindliche Katzen" habe ich inzwischen eine eigene Seite erstellt: --------------------------------------------------- Hier eine fertige Mischung für reine Rohfütterung (alles aus dem Supermarkt):
Kosten für diese 8kg Fertigmischung: ca.
27,- € Die Möhre kann auch wegggelassen werden, wenn Knochen und Knorpel in ihrer Mischung sind. Sie dienen vor allem als Ballaststoffe. Auch wenig gekochte Kartoffeln sind statt dessen möglich. Sie sind für Katzen wenig verdaulich und ersetzen oder ergänzen somit tierische Ballaststoffe, liefern aber zusätzlich wertvolle Mineralien. Weitere Innereien, wie Lunge (besonders für Katzen, die abnehmen sollen), Milz, Nieren können zusätzlich beigemischt werden. Taurinzugabe ist nicht erforderlich, da reichlich Herz in der Mischung ist. Bei Mischungen ohne extra Herzen, gibt man pro kg 1g Taurin hinzu. Die Hähnchenrücken, gewolft kann man im Futterfleischhandel
bestellen. Man bekommt sie aber auch gut selbst gewolft, auch nur mit
dem Kurbelwolf. Für Katzen, die daran gewöhnt sind, kann man
Karkassen und Hälse auch mit der Geflügelschere etwas zerteilen
und so den Katzen verfüttern. Sie werden staunen, womit Katzen so
fertig werden. Das Ganze vermischen und portioniert einfrieren. Analog können Sie sich auch reine Mischungen auf Rindfleisch- oder Lammbasis zusammenstellen. Zumindest anfangs ist es besser, die Mischungen jeweils ausschließlich aus Komponenten von nur einer Tierart zusammenzustellen. Nicht wenige Katzen vertragen Fleischsorten bestimmter Tiere nicht. So wissen Sie sofort, was nicht vertragen wird und können es weglassen. Dann kann natürlich auch gemixt werden. Rind-, Lamm-, Kaninchenfleisch und -innereien beziehen Sie viel kostengünstiger
aus dem Futterfleischhandel. Bei Geflügel dagegen wird es im Supermarkt
auch nicht teurer.
Was mich am reinen BARFEN stört, ist die Tatsache, dass auch hier wieder nach einem komplizierten System künstliche Supplemente zugesetzt werden, von denen man wieder nicht weiß, ob die Dosierung wirklich optimal ist. Ich gebe in der Regel keine weiteren Zusätze und versuche lieber Fleisch, Knochen, Knorpel und Innereien zu kombinieren. Die Gefahr von Schäden durch Überdosierung (irgendwelcher Suplemente) ist erheblich größer als die von Mangelerscheinungen. Kein Futtermittelhersteller der Welt kennt übrigens den exakten Bedarf unserer Haustiere an Nährstoffen, Vitaminen und Spurenelementen. Im Tierversuch können lediglich die Grenzwerte nach oben und unten ermittelt werden: Ab welcher Menge von welchem Stoff im Futter treten Vergiftungserscheinungen oder Sofortschäden auf, ab welchem Minimum Mangelerscheinungen? Langzeitschäden sind dabei wesentlich schlechter dokumentiert - wegen der Versuchskosten. Irgendwo dazwischen wird dann dosiert, je nach Kosten des Stoffes im entsprechenden Grenzbereich. Übrigens neulich in einem Forum gelesen: Einkaufstipps:
Trockenfutter, eine geeignete Katzennahrung?Ganz klar NEIN
Hier als Beispiel (pars pro toto) die Zusammensetzung eines Royal Canin-Trockenfutters: Dazu kommt noch eine lange Liste an Zusatzstoffen: Nebenbei sei erwähnt, dass Futtermittelallergiker viele Trockenfutter im Gegensatz zu üblichem Dosenfutter vertragen, ohne Durchfall zu bekommen. Grund: Es ist kaum tierisches Eiweis drin und das, was drin ist, ist meist Geflügelmehl oder hydrolysiert. Allergiker reagieren aber allermeist auf Rindereiweiß. Das ist aber kein Grund, auf Trockenfutter umzustellen, sondern diese Beobachtung sollte Anlass für eine Ausschlussdiät geben. Guten Appetit. Ich frage mich immer, welche Suchtstoffe da drin sein müssen, dass Katzen so auf das Zeug fliegen. Warum gibt es überhaupt Trockenfutter, wenn die so schlecht für Katzen sind?
Es gibt Trockenfutter nicht, weil dies die artgerechte Ernährung für Katzen wäre. Besonders pikant: Was füttere ich jetzt blos meiner rundum anspruchsvollen, ausgewachsenen kastrierten, übergewichtigen, zahnsteinbehafteten, Siam-Perser-Maine-Coon Mix mit sprödem Fell? (Anm: Einige besonders schlaue Züchter haben ihre Antwort darauf gefunden, indem sie ihre Spezialmischung aus dem reichen Marken- und Sortenangebot zusammenmixen) Wo beziehen blos ganz normale Dorfkatzen all die verschieden deklarierten Mäuse für besondere Ansprüche? Neulich gab es eine Reportage über den Marskonzern (Marktführer
bei Heimtierfutter). Aussage eines leitenden Mitarbeiters: Bei Hundefutter wird es noch verrückter: RC bietet spezielles Trockenfutter für mehr als 13 verschiedene Rassen an. Dabei wird dann noch nach Rassen und Altersgruppen unterschieden. Als z.B. "Boxer Junior", "Deutscher Schäferhund Junior", ... Abartiger geht's nimmer. Aber der Markt muss ja wohl da sein. Die Industrie verstand es schon immer Bedarf zu wecken, wo vorher keiner war. Wir füttern regulär überhaupt kein Trockenfutter, nutzen
es aber als Bestechungsmittel z.B. zum Reinlotsen unserer Nachtaktiven.
Man braucht blos die Tüte schütteln. Buchempfehlung: Katzen würden Mäuse kaufen. Schwarzbuch Tierfutter Und falls beim Lesen jetzt jemand im Stillen denkt: "Meine alte Katze ist mit Trockenfutter 18 Jahre alt geworden", dem entgegne ich: "Womöglich war sie ja Freigänger, also
zu einem guten Teil Selbstversorger?" *siehe auch: Meine Katze trinkt zu wenig Lesen Sie zum Thema Trockenfutter auch unten: Was sagt uns das Etikett? >>
Wochenfutterplan für NormalosGemeint sind Katzenhalter, die nicht ausschließlich BARFEN wollen
oder können, aber auch nicht nur Fertigfutter geben möchten,
aber keine Zeit oder Lust haben, Mischungen zuzubereiten.
Tipp:
|
Möglicherweise trinkt Ihre Katze auch gar nicht zu wenig, sondern nur eben nicht aus dem Napf. Vielleicht hat sie den tropfenden Wasserhahn für sich entdeckt, oder die Wasserlache in Spülbecken oder Duschwanne? |
Wer unbedingt auch Trockenfutter geben möchte, der sollte einen Trinkbrunnen anschaffen.
Mal ganz pauschal gesagt - nicht viel. Die Futtermittelindustrie ist da erfindungsreich.
Bei Rohfleisch ist das keine Frage. Jeder sollte in der Lage sein, Fleisch und Innereien nach Aussehen und Geruch bezüglich ihrer Frische einzuschätzen. Außen vor lasse ich mal Leute, die sich generell vor rohem Fleisch ekeln. Frisches Fleisch riecht weder aufdringlich, noch hat es grünliche Stellen oder schillert. Ist es schleimig, gehört es in den Müll, allenfalls, nach Abwaschen, noch in den Hundenapf.
Trockefutter lässt sich nach dem Aussehen gar nicht beurteilen.
Allenfalls kann man sagen:
Je appetitlicher es aussieht, desto mehr Farbstoffe sind dran.
Die Ausgangsmasse ist immer einfach nur grau. (So wie früher der
Hundekuchen)
Beim Geruch sieht es ähnlich aus. Riecht es für unsere Nase lecker, so ist das kein Gradmesser für die Futterqualität. Der Hersteller hat sich einfach nur viel Mühe gegeben, uns (und die Katzen!) geruchlich zu überzeugen. Machen Sie sich keine Illusionen: Das, was Sie da riechen ist das Produkt des Chemielabors.
Anders herum deutet ein muffiger Geruch natürlich auf Schimmel hin. Eigentlich bei der eigearbeiteten Chemieküche heute aber kaum noch anzutreffen.
Nassfutter ist im Grunde auch nur bedingt optisch und geruchlich
zu beurteilen. Zusätze für die Nase sind auch hier üblich.
Auch der Verarbeitungsprozess an sich vernichtet schon einen Teil möglicher
Gammelfleischgerüche. Dazu gab es in Stern-Tv mal einen eindrucksvollen
Test, der zeigte, dass Gammelfleisch entsprechend verarbeitet, als Dosenwurst
(für Menschen!), weder optisch noch geruchlich zu erkennen war. Zusätze
für guten Geruch sind auch hier üblich.
Auf Sojaimitate statt echter Fleischstücke wurde schon weiter oben
hingewiesen. Die Farbe sagt oft auch mehr über die
Zusätze, als über die Qualität. Katzen ist die Farbe eher
egal als uns Menschen. Was die ernährungsphysiologische Ausgewogenheit
eines Futters angeht, so ist sie durch Aussehen und Geruch nicht erkennbar.
Ein bis zur Unkenntlichkeit gematschter, graubrauner Dosenpamps kann gut
bilanziert sein und auch akzeptable Ausgangsstoffe enthalten. Zu Stückchen
mit Soße oder Gelee gepresst enthält er schon wieder weitere
Zusätze, die Form geben oder ist gar aus Trockenpresslingen hergestellt,
die erst in der Dose aufgeschwemmt werden. Siehe weiter oben.
Trotzdem:
Ein Futter, in dem noch echte Fleischfasern oder gar Stücke erkennbar
sind, dürfte wohl auch brauchbare Fleischanteile enthalten. Wenigstens
etwas. Wie es bilanziert ist, müssen wir dem Etikett glauben.
An der Farbe lässt sich übrigens sogar bei den Futtern mit echten
Fleischfasern arbeiten: Nitritpökelsalz macht es appetitlich rötlich
. Bei Lebensmitteln müssen solche Zusätze als E249, E250, E251,
E252 deklariert werden, bei Tierfutter wohl nicht.
Akzeptanz:
Auch zugesetzte Soßen oder künstliche Gelees haben nichts mit
der Maus als natürliches Katzenfutter zu tun. Leider lieben die Katzen
das Zeug so sehr, dass schon ihr Fehlen, reichen kann, dass Katze das
Futter stehen läßt.
Mit den Katzen ist es wie mit uns Menschen: Das, was uns schmeckt ist nicht unbedingt das was uns gut tut. Außerdem werden Tiere und Menschen schon von Anfang an auf die künstlichen Aromen und Geschmacksstoffe geprägt.
Frißt ihre Katze ein bestimmtes Futter gerne, sagt das rein gar
nichts über seine Qualität. Das gilt auch umgekehrt:
Selbst hochwertige Dosenfutter und selbstgemachte 1A-Mischungen werden
mitunter stehen gelassen. Es fehlen die gewohnten künstlichen Geruchs-
und Aromastoffe, die so raffiniert konzipiert sind, dass auch "unverdorbene
Katzen", also solche, die bisher nur Bio oder BARF ernährt wurden,
mit fliegenden Fahnen umschwenken.
So ist es manchmal ein hartes Stück Arbeit, eine Katze von dem zu überzeugen, was man selber für gut hält.
Zum versöhnlichen Schluss sollte man aber
bedenken:
Menschen und ihre Haustiere werden heute trotz industriedesignter Nahrungs-
und Futtermittel recht alt. Kleine Sünden sind immer erlaubt, wenn's
doch nun mal schmeckt. Wer mag sein Haustier schon über längere
Zeiträume mit "gutem Futter" traktieren, das ihm partout
nicht schmeckt? Die Anklage im Blick des Lieblings...
Hat man aber einen echten Junkie, der z.B. ganz auf Trockenfutterdroge ist, hilft nur der Totalentzug.
Schlimm wird es, wenn Katzen Diätfutter brauchen und nicht fressen wollen. Letzten Endes ist es besser, ein krankes Tier frißt überhaupt etwas. Wohl dem, der sein Tier rechtzeitig an Rohfutter gewöhnt hat. Bei entsprechender Zusammenstellung hilft es oft besser als die Industriediäten.
Futtermittelhersteller und sogenannte "Fachartikel" in Katzenzeitschriften sind sich einig und viele Züchter beten es nach:
"Sebstverständlich sollen alle jungen Katzen bis zum Alter
von einem Jahr mit einem speziellen Kittenfutter ernährt werden.
Nur so wäre ihre optimale Entwicklung garantiert."
Ihre Argumente klingen logisch:
Ach so, klingt logisch, ist aber trotzdem falsch, zumindest die Schlussfolgerung.
Eine Katze ist bereits mit 6 Monaten einem menschlichen Teenager gleichzusetzen. Füttern Sie ihre halbwüchsigen Kinder etwa noch mit Hipp und Alete?
Fangen wir also ganz von vorn an - bei der Wildkatze.
Bis zum Alter von 4-6 Wochen ernährt sie ihre Kinder ganz allein mit Muttermilch. (Ich werde nie begreifen, warum manche Züchter ohne Not Katzenbabys mit Fläschennahrung traktieren und schon in 3 Wochen alte Krabbelkätzchen mit aller Macht versuchen, Milchbreis und Hipp-Biohühnchen - optiert für Menschenkinder - reinzuzwängen).
Dann beginnt die Katzenmutter zuzufüttern: Sie geht also auf die Mäusejagd, kommt nach Hause und würgt ihren Babys die zerkleinerte Maus heraus. Warum wundern sich eigentlich Züchter, dass ihre Mutterkatze so oft ihr Futter wieder auskotzt?
So ab der 8. Lebenswoche, manchmal auch schon früher, trägt die Katze die Mäuse lebend nach Hause. Die Kleinen müssen schließlich lernen, wie Katz zu Futter kommt.
Wohlgemerkt: Keine der ausgewürgten oder lebenden Mäuse ist als "Kittenfuttermaus mit optimierter Zusammensetzung" deklariert. Trotzdem wachsen die Katzenbabys zu leidlich lebenstüchtigen Wildkatzen heran.
Wie geht das?
Indem sie einfach im Verhältnis zu ihrem Körpergewicht mehr Mäuse fressen, als ihre erwachsene Mutter. Die hat also ganz schön zu tun mit Heranschaffen. Wenn sie z.B. 4 Kinder von 8 Wochen hat (Wildkatzen haben vernünftigerweise kleine Würfe), muss sie fünf mal so viele Mäuse fangen, wie sie für sich allein bräuchte, obwohl die Kinder doch erst eine Handvoll Katze sind. Daher ist die Mama praktisch den ganzen Tag auf Achse und bringt dauernd etwas angeschleppt. Die Kätzchen fressen also über den Tag verteilt viele Mahlzeiten. Mehr gefressen heißt natürlich auch, z.B.mehr Eiweiß und mehr Kalzium aufgenommen.
Was heißt das für unsere Hauskatzen?
Wenn man also die Mama mit einem vernünftigen Katzenfutter füttert (und möglichst auch Rohfleisch), taugt das auch für die Katzenkinder. Sie fressen einfach mit gesegnetem Appetit so viel wie eine große Katze.
Als allererste feste Nahrung bekommen unsere Katzenbabys gewolftes
oder fein geschnittenes Putenfleisch
Kleine Katzen kleine Stückchen - schon wenige Tage nach
dem Gewolften (Marinka u. Mischa)
Viele Züchter schwören auf HIPP -BIOHÜHNCHEN (Gläschennahrung
für Menschen-Babys) als erstes Zufutter zur Muttermilch.
Was ist davon zu halten?
Von den 125g Gläscheninhalt sind nur 50g Fleisch. Der Rest ist zugesetztes
Wasser und gekochter Reis.
Der Eiweißgehalt, einschließlich des pflanzlichen Eiweißes,
beträgt lediglich 8%.
Die selben Leute, die beim Futter für ihre erwachsenen Katzen auf einen hohen Eiweißanteil und Getreidefreiheit achten, füttern ihre Katzenbabys mit Fleisch-Reis-Brei an. Wie kommen sie blos auf die Idee, der Verdauungstrakt eines so jungen Fleischfressers wäre in der Lage pflanzliches Eiweis zu verdauen und Kohlenhydrate aufzuschließen?
Wer meint, unbedingt bereits mit 3 Wochen Breichen anbieten zu müssen, sollte lieber zu einem Sensitv-Katzenfutter greifen, das getreidefrei ist, z.B. KATTOVIT sensitv, das eine ganz feine Pastete ist und nur aus Hühnchenfleisch besteht.
Wenig größer geht es schon richtig zur Sache (Mitja,
Mascha, Marinka)
Und es belastet den kleinen Körper nicht über Gebühr, vorausgesetzt, der Züchter füttert viele kleine Mahlzeiten am Tag. Raubtiere haben einen kurzen Darm und verdauen das Gefressene daher sehr schnell.
Was passiert, wenn man trotzdem ein hochenergetisches
spezielles Kittenfutter mit exorbitant hohem Eiweißgehalt füttert?
Nun, der Heißhunger bleibt nahezu der Gleiche, denn Katzenkinder
sind darauf programmiert, beinahe immer und alles zu fressen. Sie nehmen
also von dem "guten" Kittenfutter mehr auf, als gut für
sie ist.
Was dann passiert, wissen wir von Menschenkindern - sie werden schneller
dick als sie wachsen können; mit allen negativen Folgen bei Kindern
und bei Katzen. Und Züchter freuen sich noch, wenn sie kugelrunde,
feiste Welpen präsentieren können. Die Folgen sind: Gelenkprobleme
(besonders bei großwüchsigen Rassen!), frühzeitige Diabetis
und anderes mehr.
Natürlich kennen auch die Hersteller diese Gefahr - und warnen in
den "Fachartikeln" und einige sogar auf den Verpackungen folgerichtig
davor, die kleinen Katzen zu "überfüttern". Aha. Dann
entsteht aber Hungergefühl, weil des Verhältnis von Futtermasse
und Inhaltstoffen eben nicht dem natürlichen Angebot entspricht.
Normalerweise (bei natürlicher Fütterung) kann man junge Katzen,
die sich artgerecht bewegen dürfen, nicht überfüttern.
Für die jugendliche Katze beim neuen Besitzer gilt natürlich genau das Gleiche und das erst recht. Eine 3-4 Monate alte Katze entspricht in etwa einem 12-jährigen Menschenkind. Füttern sie das etwa auch noch mit HiPP? Mit 6-8 Monaten gar ist die Katze bereits geschlechtsreif. Wer würde Jugendliche mit einem speziellen Ernährungsprogramm traktieren, blos weil sie noch wachsen?
Vernünftige Hersteller von brauchbarem Dosenfutter haben bisher mit dem Hinweis darauf, dass ihre Normalfutter vollwertig seien, auf extra Kittenfutter-Serien verzichtet. Inzwischen kippen immer mehr um und liefern, was der (von der "Fachpresse" konditionierte) besorgte Kunde verlangt. Denn entdeckt der eine vermeintliche Lücke im Sortiment, argwöhnt er gleich, auch das Normalfutter dieser Marke könne dann nicht so optimal sein.
Die dabei gemachten Verrenkungen sind manchmal geradezu grotesk. Irgend etwas muss ja für den Kunden ersichtlich anderes drin sein, als im Adult-Futter. Also wird irgendwas reingetan, was letztlich das Futter eher verschlimmbessert. So z.B. das neu auf den Markt gebrachte Kittenfutter des bekannten schwedischen Herstellers, welches im Gegensatz zur Normalserie Getreide enthält.
Es gibt auch Hersteller mit einem Rest Vernunft: Auf dem Etikett steht
zwar Kittenfutter, damit die Leute kriegen was sie wollen, es ist
aber gar nichts wesentlich anderes drin als in der Normallinie, auch nicht
bezüglich der analytischen Bestandteile. Es gibt sogar ein- oder
zwei bei denen das Kittenfutter auch preislich nicht höher liegt.
So sichern sie sich ihren Marktanteil im Bereich der Fütterung junger
Katzen, ohne ihnen zu schaden.
Nur: für die Katze ist es unnötig.
Hier ein Beispiel der Produktlinien ein- und desselben Herstellers:
adult | Kitten |
---|---|
Zusammensetzung:
|
Zusammensetzung:
|
Zusatzstoffe: Vitamin D3 (200 IE/kg), |
Zusatzstoffe: Vitamin D3 (200 IE/kg), |
Analytische Bestandteile: Rohfaser 0.5 % |
Analytische Bestandteile: Rohfaser 0.3 % |
Die Unterschiede sind unerheblich. Ja, der Eiweißgehalt ist im
Kittenfutter sogar etwas geringer. Es ist also im Vergleich zur Adult-Serie
kein Extra-Powerfutter und daher "ungefährlich", es gibt
aber ebensowenig einen Grund, warum man Kitten das Kittenfutter geben
sollte, das Adult-Futter aber nicht.
Besonders bemerkenswert: Die zugesetzte Vitamin-Mineralstoffmischung ist exakt die selbe. Das ist auch kein Wunder, denn diese kommen als vertige Mischung von Zulieferbetrieben.
Warum gibt es dann spezielle Kittenfutter?
Füttern Sie also ihrer Jungkatze anständiges Normalkatzenfutter im Wechsel mit Rohfutter, so machen Sie alles richtig.
10 Wochen alte Katzenkinder werden durchaus schon mit Hähnchen-Flügelspitzen fertig
Viele Besitzer, deren alte Katze hochbetagt gestorben ist, können nicht fassen, welche Futtermengen ihre Handvoll neue Jungkatze vertilgt und wollen die Futtermenge reduzieren. Wenn Sie normales, gutes Futter geben (keine Energie- und Eiweißbomben - genannt Kittenfutter) darf ihr Jungtier fressen, soviel es will; vorausgesetzt natürlich, Sie bieten ihm art- und altersgerechte Bewegungsmöglichkeiten und -anreize. Das geht am besten in einem gesicherten Garten, gemeinsam mit einem möglichst gleichaltrigen Katzenkumpel. Wenn Sie sich besser dabei fühlen, darf auch mal Kittenfutter auf der Dose stehen, wenn Sie eine Sorte finden, die keine Nährstoffbombe ist.
Bedenken Sie bei der Fütterung auch, dass besonders junge Katzen sehr schnell auf nur eine ganz bestimmte Sorte geprägt werden kann. (Tierheime haben oft große Probleme mit Abgabekatzen, das herauszufinden. Die eine frisst ausschließlich Fleischwurst von Aldi, die andere nur Leberwurststullen.) Was, wenn der Hersteller die Sorte vom Markt nimmt, die Zusammensetzung ändert oder Ihre Katze plötzlich Diätfutter braucht? Auch die hochwertigste Futtersorte sollte nicht ausschließlich gefüttert werden.
Der Otto-Normal-Katzenhalter ist kein Ernährungswissenschaftler.
Wenn sich jetzt jemand wundern sollte, weshalb ausgerechnet ich meine, mich hier besser auszukennen, als Otto-Normalkatzenhalter, dann wundert er sich erst mal zu recht. Aber ich habe einmal Tierzucht studiert und Tierernährung und Futtermittelkunde war Studienfach.
Aber für den Laien ist nicht immer einfach, zu entschlüsseln, was ihm das Etikett einerseits tatsächlich sagen kann, andererseits unter Ausnutzung der Laieneigenschaft des Kunden weismachen will. Wirklich einheitlich ist die Deklaration der verschiedenen Marken auch nicht, was die Sache erschwert.
Selbst auf Züchterseiten zum Thema Fütterung finden sie zu
Hauf Missverständnisse wie dieses:
"Bei Billigfuttern ist nur 4% Fleisch in der Dose. Alles andere
ist Getreide oder irgendwelcher Müll."
Doch das ist wirklich ein Missverständnis, bei aller berechtigter Kritik. Ich will versuchen, verständlich zu erklären, was diese ominösen 4% tatsächlich sind.
Grundsätzlich muss man zwischen der Zusammensetzung und den analytischen Bestandteilen unterscheiden.
Die Zusammensetzung sagt uns, welche Nahrungs- und Futtermittel, sowie ernährungswichtige Zusatzstoffe in welcher prozentualen Menge im Futter verarbeitet in die Dose gefüllt wurden, also z.B. Fleisch u. tierische Nebenprodukte, Getreide, irgendwelche Gemüse, Salz, Vitamine und Mineralstoffvormischungen. Manche Hersteller führen Salz, Vitamine und Mineralstoffe auch extra als Zusatzstoffe an. Wie es der Name schon sagt, werden sie künstlich zugesetzt, obwohl doch bei richtiger Zusammensetzung eigentlich alles in den Futtermitteln selbst sein müsste. Ein Mäusefresser braucht schließlich auch keinerlei Zusätze. Je länger die Liste, desto naturferner das Futter. Vitamine müssen allerdings praktisch immer künstlich zugesetzt werden, denn der Konservierungsprozess (Sterilisation) zerstört etwa 50 % der Vitamine.
Die meisten Hersteller verzichten inzwischen auf Druck der Verbraucher auf Zuckerzusatz, obwohl dieser, neuen unabhängigen Studien zufolge nicht schädlich für Katzen ist. Ohnehin findet er meist nur in Form von Zuckercoleur Verwendung, dass die graue Dosenfuttermasse bräundlich und damit für den Menschen appetitlicher färbt.
Manche Hersteller geben auch zugesetztes Wasser an.. Fehlt die Angabe,
gilt:
100% -minus (Summe der angegebenen Bestandteile) = Wasseranteil
Diese Prozentangaben beziehen sich immer auf die Originalsubstanz, also das, was als Füllmenge auf der Dose steht.
Am besten durchschaubar ist der tatsächliche Doseninhalt, wenn wirklich die verarbeiteten Komponenten angegeben werden. Aber kaum ein Hersteller tut das wirklich so, dass man es auch nachvollziegen kann. Supermarktsorten nennen meist nur pauschal z.B. "Fleisch und tierische Nebenprodukte". Welches Fleisch erfahren Sie nicht.
Manche Hersteller, z.B. BOZITA, differenziert gar nicht zwischen Fleisch und tierischen Nebenprodukten und schreibt einfach "Huhn, Schwein, Elch". Auf Nachfrage über die BOZITA-Kundenbetreuung kann man erfahren, dass z.B. in der Sorte "Huhn" Geflügelkarkassen verarbeitet werden. Übrigens erkundigte sich die Kundenbetreuung tatsächlich direkt beim Hersteller und antwortete mir dann per E-mail. sehr lobenswert. Hühnerkarkassen sind nichts schlechtes, ganz im Gegenteil. Den Zusatz von künstlichem Kalzium kann man schon mal weglassen. Aber sind denn gar keine Innereien drin? Stecken die etwa im "Schwein". Aber wenigstens kennt man die tatsächlich verarbeiteten Tierarten (wichtig für Futtermittelallergiker).
Übrigens bedeuten die Sortenangaben (Rind, Geflügel u.s.w.) nicht etwa, dass alles Fleisch (einschließl. Nebenprodukte) z.B. vom Rind kommt und schon gar nicht, dass überhaupt nur 4% Fleisch in der Dose wären, wie oft behauptet wird.
Z.B. steht auf dem Etikett eines Discounter-Futters der Sorte "mit Ente und Geflügel":
Zusammensetzung:
Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse (mind. 58% Fleisch, darin mind.
4% vom Geflügel, mind. 4% Ente), Mineralstoffe
Inhaltsstoffe: Rohprotein 10,2 %, Rohfett 6,0 %, Rohfaser 0,2 %, Feuchtigkeit 80 %
Zusatzstoffe: Vitamin A 2.000IE/kg, Vitamin D3 200 IE/kg, Vitamin
E (a Tocopherol) 20 mg/kg, Taurin 220mg/kg, Kupfer (als Kupfersulfat)
1,2 mg/kg
Diese Zusammensetzung bedeutet:
In der Dose befindet sich ausschließlich Fleisch, tierische Nebenprodukte
und eine Vitamin-Mineralstoffmischung Letzteres macht vom Gesamtgewicht
des Inhalts ca. 2,5g aus. Das Futter enthält weder Getreide noch
Zucker.
Wenn also
bedeutet das:
Es muss in der ganzen Dose nur rund 2% Geflügelfleisch und 2 % Entenfleich
sein, damit die Sorte "mit Geflügel und Ente" heißen
darf.
In der 400g-Dose sind also:
Aber positiv festzuhalten ist:
Diese 400g-Dose zum Discountpreis enthält über die Hälfte
Fleisch, weniger als die Hälfte tierische Nebenprodukte und kein
Getreide und/oder Zucker.
Das dürfte sich in etwa mit dem Fleisch/Nebenprodukte-Verhältnis beim Fressen einer Maus decken.
Bleibt die Frage, was eigentlich Fleisch ist und was tierische Nebenprodukte sind.
Ja, das ist die große Frage, denn während der Deutsche Fachverband für das Fleischer handwerk ausschließlich Muskelfleisch als Fleisch deklariert, ist das EU-Recht (Verordnung (EG) Nr. 853/2004 ) da sehr viel großzügiger und definiert als Fleisch "alle genießbaren Teile (einschließlich Blut) von Huftieren (Haustiere der Arten Rind, Schwein, Schaf und Ziege sowie als Haustiere gehaltene Einhufer), Geflügel, Hasentiere und frei lebendes Wild." Nach EU-Recht sind also auch Innereinen und so manche Merkwürdigkeiten, die irgendwo in der EU als genießbar angesehen werden (z.B. Stieraugen und -hoden, Euter, Hirn, Schafmagen..) Fleisch. Ich denke, man muss davon ausgehen, dass EU-Recht zur Anwendung kommt.
Und die andere Hälfte?
Was sind eigentlich "tierische Nebenprodukte"?
Einfach gesagt, alles, was irgendwie vom Tier kommt und nicht
für den menschlichen Verzehr vermarktet wird, darunter auch gänzlich
unappetitliche Sachen.
Hier die Einteilung von tierischen Nebenprodukten nach EU-Vorschrift:
hott://de.wikipedia.org/wi
ki/Tier%C3%B6rperverwertung
Es lohnt, diesen Link nachzulesen.
Darüber, welche Kategorien in Heimtierfutter Verwendung finden dürfen, findet man unterschiedliche Angaben. Auf alle Fälle müssen die Kategorien I und 2 in Tierkörperbeseitigungsanlagen entsorgt werden. Dort wird daraus Tierkörpermehl gewonnen. Tierkörpermehl aus Kategorie I dient als Brennstoff zur Energiegewinnung. Tierkörpermehl aus Kategorie 3 kann auch in anderen Betrieben mit Sondergenehmigung hergestellt und weiter verarbeitet werden, also z.B. bei Hunde- und Katzenfutterproduzenten. Naturgemäß findet man es am ehesten in Trockenfutter. Tierkörper- und Fleischmehle, sollen übrigens, soweit technisch möglich, frei von Hufen, Hörnern und Haaren sein. Der größte Teil der Tierkörpermehle der Kategorie 3 und teilweise auch Kategorie 2 wird heute als Dünger für die Landwirtschaft vermarktet.
Ob auch die Tierkörpermehle aus der Kategorie 2 in Heimtierfutter verwendet werden dürfen, darüber sind die Quellen uneins. Mehrheitlich wird nur Kategorie 3 als Ausgangsmaterial für die Produktion von Heimtierfutter angegeben:
Für Dosenfutter werden in erster Linie Schlachtabfälle direkt
aus den Schlachthäusern verarbeitet. Diese gehören also in der
Regel zu Kategorie 3. Während früher nahezu alles vom Schlachtkörper
auch gegessen wurde, gehen heute in Deutschland rund 50% in den Schlachtabfall.
Innereien z.B. sind kaum noch vermarkten. Die Leute kaufen praktisch nur
noch die edlen Fleischstücke. Dass so auch eigentlich gutes Fleisch
im Schlachtabfall und damit im Futter landet, freut uns als Katzenhalter,
ist aber eigentlich ökonomischer Wahnsinn und ethisch nicht vertretbar.
Fazit ist, dass es eigentlich in der Praxis der Futtermittelproduktion kaum noch möglich ist, Fleisch und Nebenprodukte getrennt anzugeben, schon deshalb, weil Schlachtabfälle eben gemischt sind und Fleisch auch nicht nur Muskelfleisch sein kann.
Was davon tatsächlich in Ihrer Dose steckt, wissen Sie nicht, wenn nur pauschal "tierische Nebenprodukte" deklariert sind.
Wer sich die Auflistung der Kategorie 3 einmal ansieht, wird zugeben müssen, dass anders als oft zu lesen, diese tierischen Nebenprodukte nicht grundsätzlich etwas Schlechtes, oder Minderwertiges sind. Im Gegenteil: Sie sind für eine vollwertige Ernährung und Verdauung unbedingt nötig. Auch die Maus besteht nur zu einem Teil aus Muskelfleisch. Leider sind die gängigen Futtersorten eben nicht so genau deklariert, dass man genau wüsste, was nun eigentlich drin ist. Das ist für die Hersteller günstig. Sie können so, das verarbeiten, was der Zulieferermarkt gerade günstig anbietet.
Angeblich lassen die Gesetze für die Futtermittelproduktion in manchen Ländern Dinge zu, an die wir noch nicht mal in Alpträumen denken würden. Zufall, dass viele, auch hochpreisige Sorten im Ausland produziert werden? Hier ein Link für Leute, die sich so richtig gruseln wollen:
http://webseiten.dns4biz.org:8086/impffreiheit/pdf/wurm-Delikatessen.pdf >>
Wenn man die EU-Verordnungen zur Beseitigung tierischer Nebenprodukte zugrunde legt, kann das eigentlich so nicht stimmen.
Auffällig bei der Deklaration von Trockenfuttern ist, dass der Begriff Tierkörpermehl und auch Fleischmehl (für die Abgrenzung gibt es keine gesetzliche Definition) inzwischen von den Herstellern weitgehend gemieden wird. Statt dessen finden sich Formulierungen wie Geflügelproteinmehl oder Hühnermehl.
Schlussfolgerungen:
Ich verstehe auch nicht, warum mancher am liebsten gar keine Schlachtabfälle im Futter haben möchte. Einerseits ist der größte Teil gutes Futter (denk an die komplette Maus), andererseits kann ja wohl niemand wollen, dass Rinder nur für's Filet sterben und Hühner nur für das Bruststück.
oder: Was macht eigentlich Asche im Katzenfutter?
O-Ton einer Käuferin einer unserer Katzen: "Was in den Dosenfuttern so alles drin ist! Sogar Asche verarbeiten die...."
Nein, das tun sie natürlich nicht. Die analytischen Bestandteile, auf der Dose, manchmal fälschlich auch als Zusammensetzung deklariert, gibt an, in welchen prozentualen Anteilen nach einem standardisierten Verfahren ermittelte chemische Grundbausteine im Futter zu isolieren sind. Es ist also keineswegs Asche ins Futter gemischt worden.
Allerdings ist die Aussagekraft dieser Werte begrenzt, jedenfalls dann, wenn sie nicht weiter aufgeschlüsselt sind.
Dieser Abschnitt ist daher für Leute, die nur einen schnellen Überblick haben wollen, wohl zu ausführlich. Aber mancher möchte es ja gerne genau wissen.
Hier eine Übersicht über die wichtigsten Begriffe und Werte:
Klick mich
Und was ist jetzt:
*siehe auch unten: Meine Katze trinkt zu wenig und Trockenfutter
Diese Position ist besonders bei Futter für Pflanzenfresser (z.B. Rinder) sehr aufschlussreich. Liegt sie nämlich höher, als für diese Futterpflanze in gewaschenem Zustand üblich, dann weiß man, dass diese Futterpartie stark mit Sand verunreinigt ist. Katzenfutter ist (hoffentlich) nicht versandet. Für den Katzenhalter hat diese Angabe nur einen Wert, wenn wichtige Mineralstoffe in ihrer Menge aufgeschlüsselt sind) Gerade bei den gängigen Futtermarken großer Hersteller darf man darauf vertrauen, dass hier die Mengen den Erkenntnissen der Forschung entsprechen. Bei exklusiven Futtermarken kleiner Manufakturen, kann man sich darauf nicht unbedingt verlassen.
Die organische Substanz besteht aus Rohprotein, Rohfett, Rohfaser und stickstoffreien Extraktstoffen:
Ein häufiger Irrtum von Tierhaltern ist die Gleichsetzung von Eiweiß und Fleisch. Fleisch enthält zwar Eiweiß, besteht aber zu bis zu 70% aus Wasser. Man kann also nicht, wie es einmal in einer kritischen Fernsehsendung geschah, ein 40g -Fleischstückchen in die Höhe halten und behaupten, mehr Fleisch wäre nicht in der 400g-Dose, weil ja "Eiweiß 10%" drauf stünde.
Der Eiweißgehalt im Katzenfutter darf gerne ca.10-12% betragen.
Ob allerdings diese 10% für Katzen verwertbar sind, würde nur
der die in der Nutztierfütterung gebrauchte Größe verdauliches
Rohprotein aussagen. Die Verdaulichkeit ist von der Art des Proteins
und der Tierart abhängig. Rinder können z.B. sogar Harnstoff
verwerten. Ist der Fleischgehalt hoch, der pflanzliche Futteranteil aber
gering, können wir davon ausgehen, dass der angegebene Eiweißgehalt
in der Nähe des verdaulichen Rohproteingehalts liegt. Indizien für
wenig verwertbares Eiweiß sind:
- Fleischanteil in "Fleisch und tierische Nebenprodukte" nicht
angegeben, (auch Haare und Hufe sind Stickstoffverbindungen!)
- Soja oder Erbsen im Futter (reich an für Katzen unverdaulichem
Pflanzeneiweiß)
- Hoher Anteil an Getreide
Bleibt beim Zusammenrechnen von Eiweiß und Fett eine große Lücke zu 100%, dann weiß man, dass insgesamt zuviele pflanzliche Stoffe in diesem Futter sind.
Weitere gebräuchliche Begriffe, die in der Analyse keine Rolle spielen und leider auch nicht auf den Futterdosen angegeben werden, sind:
Gar nicht selten wenden sich mir völlig fremde Katzenbesitzer mit
ihren Fragen und Sorgen an mich. Wer das schon einmal getan hat, weiß,
dass ich mir viel Zeit nehme, ihnen nach bestem Wissen zu antworten. Manchmal
allerdings muss ich auch schmunzeln, auf welche Irrwege das irgendwo Gelesene
doch manche Menschen führt. Manchmal denke ich, dass die heutige
Schulbildung besonders im naturwissenschaftlichen Bereich nicht ganz schuldlos
sein kann. Sollte also jemand einen Satz von sich selbst hier wieder finden,
sollte er nicht gekränkt sein. Fehlschlüsse und kleine Wissenslücken
sind keine Schande, im Gegenteil ehrt es die Schreiber, die dazulernen
wollen.
Aber ich kann mir trotzdem nicht verkneifen, einige solcher Fehlschlüsse
hier zum besten zu geben. Manchmal fällt es einem selber hinterher
wie Schuppen von den Augen und man kann herzlich mitlachen.
Zitate aus Produktbewertungen:
"Als ich das Futter heute zerkleinert
habe war ein richtiger Batzen drin, der aussah wie ein Stück Schweinehaut...
Keine Ahnung was es war, aber sowas würde ich auch nicht essen wollen!
Ab jetzt gibt's wieder Felix."
Aha - soweit sind wir also schon. Ein ausgesprochenes Designerfutter,
bestehend aus erkennbar künstlichen "Fleischstückchen"
(Soja macht's möglich) ist ok. Wenn man aber noch erkennt, dass in
der Dose tatsächlich Tierisches drin ist, ist das ekelig. In dem
hier kritisierten Futter finden sich übrigens auch größere
Stückchen von Fleisch und Innereien. Bemerkung am Rande: Katzen lieben
Maus obwohl ICH sowas niemals essen würde.
"Das Futter scheint nicht schlecht zu
sein. Es ist aber kein Taurin zugesetzt und das ist doch wichtig. Daher
kann man es für ständig nicht empfehlen."
Ja, das Taurin. Das kauften die Katzen auch früher schon in
der Apotheke. - Spaß bei Seite: Schon mal daran gedacht, dass einfach
genug davon in den verarbeiteten Fleischsorten sein könnte? Das bewertete
Futter enthält 50% Geflügelfleisch + sichtbar Geflügelherzen.
Es dürfte also genug des Katzenfutter-Lebenselixiers drin sein. Für
ausschließlich, falls das gemeint sein sollte, kan man überhaupt
keine Futtersorte empfehlen.
"Da viele Kunden das Futter so gelobt
haben, dachte ich mir, das muss ich auch probieren. Und siehe da, es schmeckt!!!
Etwa selbst gekostet? "
"Wird von unserem sehr empfindlichen Kater
sehr gut vertragen. Er hat eine Unverträglichkeit gegen Zusatzstoffen
(Asche etc.) und hier ist wirklich nur Fleisch drin."
Wirklich sehr lustig, welche Allergien Katzenhalter ihren
Tieren so andichten. "Asche" enthält nicht nur jedes Futter, jedes
Lebensmittel, sondern überhaupt alles, was da wächst, kräucht und fleucht
auf dieser Erde. (Info siehe oben)- und natürlich auch das hochgelobte
Dosenfutter, nämlich genau im Fleisch. Dies Rohasche ist mineralisch.
Gegen solche Stoffe, gibt es keine Allergien. Wenn doh, gäbe es kein
Entkommen sondern nur noch den Hungertod.
Zitat aus einer E-mail:
"Ich habe für meine Katze Weizen
als Katzengras in einer Schale ausgesät. Aber dann ist mir eingefallen,
dass Getreide doch nicht gut ist für Katzen und ich habe es wieder
weggenommen".
Mir fiel beim Lesen regelrecht die Kinnlade runter, darüber,
dass man Gelesenes derart mißverstehen kann. "Getreide ist
nicht gut für Katzen" meint natürlich Getreidekörner
und daraus hergestelltes Mehl oder Flocken. Es geht nicht darum, dass
z.B. eine Weizenpflanze schädlich wäre, sondern darum, dass
der hohe Stärkegehalt von Getreidekörnern für Katzen als
Fleischfresser kaum verwertbar ist, die Verdauung belastet und natürlich
dieser Getreideanteil im Futter besser durch Fleisch oder Nebenprodukte
ersetzt würde. Die gekeimte Weizenpflanze ist ein Gras und daher
so unschädlich wie jedes andere Gras.
"Ich würde ja gerne rohes Fleisch
füttern, aber ich weiß gar nicht, wo ich etwas geeignetes bekomme."
Ist denn sowas möglich? Jeder Supermarkt hat doch eine
Fleischtheke und Fleischereien gibt es auch? Es stellt sich heraus, dass
man auch für sich selbst praktisch nie Fleisch am Stück kauft
(keine Vegetarier!)
"Außerdem weiß ich gar nicht,
wie viel ich da geben muss. Bei den Tüten, Schalen und Dosen habe
ich mein Maß."
Kleiner Tipp: Einfach mal gucken, wie viel Gramm auf den Dosen
steht. Aber man muß gar nicht abwiegen. Einfach die Schüssel
so weit wie immer füllen, ein bisschen Salz drüber - fertig.
"Wieviel ist ein bisschen Salz?"
Guter Gott - einfach eine kleine Prise zwischen Daumen und Zeigefinger.
Natürlich kein Teelöffel voll. Wer rechnet nach, wieviel Salz
er selber über den Tag verteilt aufnimmt?
Ein Telefongespräch:
Eine sehr nette Dame ruft mich an und schildert mir, dass ihre Katze
kaum noch ein Futter verträgt. Sie frißt entweder gar nicht
oder erbricht sich wieder. Der Tierarzt kann nicht wirklich helfen. Die
Katze hat Nierenprobleme, frisst aber auch das verordnete Diätfutter
nicht. Nun versucht sie es mit Rohfutter. Auch das wird entweder gar nicht
angerührt oder erbrochen. Die Katze ist inzwischen sehr stark abgemagert.
"Nur Leber frißt sie und verträgt
sie auch. Aber nur Leber ist doch schädlich? Außerdem braucht
sie doch auch Minerallstoffe. Aber immer, wenn ich Mineralstoffmischung
untermische, läßt sie das Futter entweder stehen oder erbricht
wieder."
Normal ist das alles ja nicht. Nach
einigem hin und her frage ich:
"Wie alt ist die Katze überhaupt?"
Es stellt sich heraus, dass die Katze bereits 19 Jahre alt ist. Auch hier
hat es mich erstaunt, wie sehr doch die Konditionierung durch die Futtermittelindustrie
bei den Katzenhaltern greift: --Nur Fleisch ohne Zusätze geht gar
nicht!--
Nein? Wirklich nicht? Die 19-jährige Katze ist mit Sicherheit eher
an Altersschwäche gestorben, als dass sich fehlende Mineralstoffe
bemerkbar machen würden. Das selbe gilt für das viele Vitamin
A in der Leber. Ehe diese Katze deswegen erblindet, ist ihre Zeit abgelaufen.
Man sollte ihr geben, was sie noch nimmt und verträgt, ehe sie schlicht
verhungert und die Austrocknung zum Nierenversagen führt. Leber ist
ansonsten wirklich das beste, was sie fressen kann, denn neben Hühnereigelb
ist sie das kompletteste Einzelfutter überhaupt. Nicht unmöglich,
dass die Natur dieses Wissen in den Instinkten der Katze verankert hat.