Neues vom Hohen Timp:

31. Mai 2012

Wasja

Wasja ist nach wie vor ein Kapitel für sich. Unsere Katzen schätzen seine Gesellschaft nicht gerade, von den anderen Katern gar nicht zu reden. Wir müssen sie strickt auseinanderhalten. Trotzdem ist es schon zu Konfrontationen gekommen. Wasja hat zwar ein eigenes Gehege, ist aber viel lieber in Hof und Scheune unterwegs, was er auch täglich darf. Neulich hat Peter eine Möglichkeit gefunden, am Tor das Katzennetz zu überwinden. Es gab einen wüsten Katerkampf bei dem keiner nachgeben wollte. Mit Mühe konnte ich sie auseinanderbringen und Peter greifen. Die Torsicherung ist seit dem mit E-Litzen verstärkt und bislang sicher. Anderes half nicht mehr, denn Niko hatte herausgefunden, dass man die Alustreben, die das Katzennetz halten, dort wo das Tor schließt, auseinanderbiegen und durchschlüpfen kann. Ich habe ihn dabei beobachtet. Faszinierend. Erst erfasst er das obere Ende eines Winkels mit den Zähnen und zieht ihn nach innen, so dass zwischen den Winkeln ein Spalt entsteht. In den passt dann eine Pfote. Nach etwas Arbeit passt dann der ganze Kopf hindurch und schließlich der ganze Kater.

Von innen hatte er noch eine zweite Variante, die in der Reihenfolge der Erprobung eigentlich die erst war: Man klettert auf die Überdachung des Kellereingangs und springt von dort etwa 1,50m weit, 0,70m hoch über das netzüberspannte Tor und landet gut 3m tiefer. Das hat all die Jahre, die wir die Torsicherung haben, noch keine Katze versucht. Da alles verbarikadieren der Absprungrampe nicht half - siehe oben, habe ich schließlich verkabelt und das hat endlich geholfen. Erstaunlich, dass unser 1,10 m hohe E-Katzenzaun selbst von Niko respektiert wird. Den überspringt er nicht.

Letzte Woche gab es dann ein zweites Vorkommnis. Es war schon dunkel. Plötzlich war Wasja vorn im Auslauf und stand auf der Terrasse. Es war wie beim Wolf und den sieben Geislein: Wie der Blitz hatten sich alle versteckt. Minka und Raissa im Gebüsch, Jurij auf einer Birke. Wasja war genauso plötzlich wieder verschwunden, wie er aufgetaucht war. Ich hatte so eine Ahnung und ging in den Keller. Tatsächlich hatte es irgend eine Katze geschafft, die Knebel aufzubekommen und ein Kellerfenster aufzudrücken. Ich muss vielleicht erklären, dass unsere beiden Kellereingänge außerhalb der Wohnung auf dem Hof liegen. Sie stehen zur Zeit immer offen, weil wir über Monate Wasser im Keller hatten und der Keller auslüften soll. Unsere Katzen finden die Kellerräume alle überaus spannend ztu erkunden. Ich sammelte also zuerst den im Hof sitzenden Wasja ein und danach Raissa unter den Büschen. Jurij mußte ich auf dem Stuhl stehend in meine Arme locken. Der traute sich allein gar nicht mehr auf den Boden. Büschel weißer Haare im Rasen und zwei(!) hinkende Kater zeugten davon, dass es vor Jurijs Flucht eine Balgerei gegeben hatte. Minka kam erst Stunden später aus ihrem Versteck. Peter und Niko waren zum Glück im Haus.

Also könnten wir nicht trennen, so hätten wir ein echtes Problem.

Für's erste ist Wasja in der Defensive. Mausi läßt keinen Zweifel an ihren Absichten.

Wenig später sitzt Mausi auf dem höchsten Brett im Gehege...

und Wasja eine Etage tiefer...

von wo aus er schmachtende Blicke nach oben schickt.

Er sieht wieder wüst aus, denn mit irgend einer Art von Pflegeutensilien läßt er sich auch im zweiten Jahr bei uns noch immer nicht ankommen. Er hat einfach Angst davor. Also ist demnächst wieder eine Schur beim Tierarzt fällig.

Es ist so wichtig, dass Katzen schon als Kätzchen sanft an alle notwendigen Pflegemaßnahmen gewöhnt werden ohne, dass sie Ängste entwickeln.

Ob es mit den Beiden geklappt hat? Wir wissen es nicht sicher. Jedenfalls hat Mausi noch nicht wieder gerollt.

Und Maschas kleine Mäuse? - sind wohl auf und nehmen gut zu. Besonders Timur scheint ein großer, starker Kater werden zu wollen.

 

 

30. Mai 2012

Wie es geht

Mascha ist rührend um ihre Babys besorgt. Heute morgen hatte sie beide zwischen den Vorderpfötchen. Man sollte es nicht glauben, aber ich kann die beiden Blaufüchslein sogar schon unterscheiden. Timur ist etwas dunkler und auch ein wenig schwerer, Tinko heller. Ja, seit heute morgen habe ich mich entschieden. Timur stand vom ersten Tage an fest. Zu Tinko habe ich mich heute durchgerungen. Tinko ist nicht wirklich russisch, aber zumindest slavisch. Es ist bei den Sorben eine Koseform für Martin. Wer seine Kindheit in der DDR verbracht hat, weiß das aus dem gleichnamigen Kinderbuch von Erwin Strittmatter.

Und sonst?
Wir hatten einige sommerlich schöne Tage. Für Hund und Katzen stand die Terrassentür den ganzen Tag offen. So haben es alle am liebsten.


Sommeridülle mit "Rasenmäher"


Jurij hat keine Berührungsängste


Raisa und die anderen Katzen auch nicht. Arabische Pferde sind in der Regel sehr gutmütig gegenüber kleineren Tieren.


Hundstage, findet Peter

 

30. Mai 2012

Mascha hat Nachwuchs

Heute morgen hat Mascha Nachwuchs bekommen. Schon die letzten Tage hatte ich ein Auge auf sie. Plötzlich war sie spurlos verschwunden. Wohnung, Hof, Scheune Garten bieten eine Menge Möglichkeiten, aber alles Suchen half nicht. Mascha blieb verschwunden. Dann hatte ich eine Eingebung. Stand nicht heute der Kleiderschrank mal kurz offen? Tatsächlich - sie hatte sich im Kleiderschrank häuslich eingerichtet. Seit dem blieb sie unter ständiger Aufsicht oder im Katzenzimmer. Mascha war alles andere als dick; eigentlich fast so, als wäe sie gar nicht tragend. Wir haben also mit einem Einzelkind gerechnet. Wasja ist bei den Katzen nicht gerade beliebt und hat es schwer, zum Zuge zu kommen. Gestern hielt sie sich viel in der Wurfkiste auf. Wir machten um die Wette Bett, denn Mascha hatte offensichtlich andere Vorstellungen als ich, wie die Decken zu drapierern seien. Nur Ernst machte sie nicht. Nachts halb Drei konnte ich mich nicht mehr halten und habe mich schlafen gelegt. Morgens um 6 Uhr sah ich wieder nach Mascha, aber nichts deutete darauf hin, dass es demnächst losgehen würde. Dann um 8 Uhr lagen zwei Mäuschen in der Wurfkiste und ein drittes kam noch nach, ein sehr kleines Nevakätzchen. Leider war es nicht lebensfähig. Es war wohl ein paar Tage später gezeugt und einfach noch nicht fertig. Wie traurig. Mascha hatte es übrigens sofort links liegen lassen und sich ausschließlich um die beiden anderen gekümmert. Also tun wir es ihr gleich und freuen uns über die beiden Putzmunteren. Wie es scheint, sind es zwei Katerchen in blue-tabby.

Die Beiden wiegen 100g und 104g. Mascha hat die Geburt gut überstanden und kümmert sich rührend. Natürlich haben alle anderen spitz, dass sich etwas ereignet hat und wollen gerne mal gucken. Aber nichts da. Mascha soll sich nicht beunruhigen. Die Tür bleibt für ungebetenen Besuch zu.

 

14. Mai 2012

Ein sehr trauriger Tag

Orlik ist tot.

 

Sein Besitzer hat angerufen und erzählt, was passiert ist. Orlik hatte plötzlich Ausfallerscheinungen, konnte die Vorderpfötchen plötzlich nicht mehr bewegen. In der Tierklinik Berlin wurde ein MRT gemacht, das die furchtbare Wahrheit zeigte: Orlik, gerade mal 1 1/2 Jahre alt, hatte einen Tumor an der Wirbelsäule. Leider konnte man ihm nicht mehr helfen.

Wie kann soetwas nur sein? Neben der Betsürzung und der gemeinsamen Trauer mit den Besitzern überlegt man natürlich als Züchter sofort, ob das irgend etwas erbliches sein könnte, was ja bei Krebserkrankungen möglich ist. Aber Orlik hat 21 Geschwister. Keiner von ihnen hatte meines Wissens eine so furchtbare Krankheit. Beide Eltern (Peter und Mausi) leben bei uns gesund und munter, ebenso seine Großmutter Mietze. Auch Mausis Vater Aljoscha ist gesund und ebenso auch Peters Eltern, also Olegs Großeltern.

Es gibt wohl keine Erklärung. Warum nur passiert soetwas?

Orlik war ein ganz besonders lieber Kater, der grenzenloses Vertrauen zu seinem Besitzer hatte. Er hat sehr viel Liebe erfahren und auch zurückgegeben - ein viel zu kurzes Katzenleben lang.

Ich habe noch einige Bilder aus seinem Zuhause in seine Seite eingefügt; Bilder, die mir irgendwie durchgerutscht waren. Eigentlich mache ich das ja immer gleich wenn ich sie bekomme.

PS: Den sonst auf vielen Homepages veranstalteten üblichen Regenbogenbrücken-Kitsch fange ich gar nicht erst an. Der Tod eines geliebten Tieres ist viel zu traurig, um auf dies Weise damit umzugegen.

 

 

9. Mai 2012

Katzenlift...

Dieses Video aus Russland habe ich gerade im Netz gefunden:

Klick mich!

Mit einem ähnlichen Angebot haben wir vor Jahren mal ein Kätzchen vom A-Wurf vom Baum herunter geholfen. Das Bemerkenswete an sowas ist, dass es eben keine Dressur ist, sondern Katzen offensichtlich in der Lage sind, die Situation zu analysieren und im Kopf vorauszudenken, was das bringt.

Und gleich noch ein Video "Ratte gegen russische Hauskatzen", diese Mal als Link:

http://www.youtube.com/watch?v=DPK_ij0llc8&feature=player_embedded:

Ich muss schon sagen, die sind nicht besonders mutig. Wer schon mal bei uns war, weiß, dass ein alter Bauernhof unser Zuhause ist, inclusive Pferden und dem dazugehörigen Futter. Da kommt es, wenn der Winter beginnt, schon vor, das deutliche größere als mausgroße Nager versuchen, z.B. in der Scheune zu überwintern. Seit Wasja in unserem Hof sein Unwesen treibt sind solche Untermieter deutlich seltener geworden. Zwei mal hat er schon so einem Nager den Garaus gemacht. Unseren anderen Sibiriern fällt das übrigens nicht ein.

 

 

 

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